4. Tag Baumbesetzung: Polizei und Medien verbreiten Falschmeldungen, pro d'land vor der neuen Unterkunft

Nachdem sich Napuli über 50 Stunden ohne Wasser und Essen auf dem Baum auf dem Oranienplatz aufgehalten hatte, wurde es seit gestern erlaubt, dass Unterstützer_innen ihr Lebensmittel hochreichen ließen. Bis dahin hatte die Polizei behauptet, es bestände ein Anweisung seitens der Bürgermeisterin Herrmann, die Weitergabe der dringend benötigten Lebensmittel zu verhindern.

Verschiedene Medien behaupteten heute, Napuli hätte sich freiwillig in den Hungerstreik begeben. Sie behaupteten sich auf die Aussagen von Polizei und Feuerwehr zu berufen, laut Polizeisprecher hätte Napuli das ihr angebotene Wasser abgelehnt. Tatsächlich hatte einer solidarische Ärztin vor Ort schon am Dienstagabend gefordert, dass die Protestierenden (damals befanden sie sich zu fünft im Baum) mit Wasser und Traubenzucker versorgt werden würden, was aber von der Polizei abgelehnt wurde.

Heute war es auch Pressevertreter_innen nicht mehr erlaubt, zu Napuli an den Baum heranzutreten – noch eine Möglichkeit mehr Demonstrationsrecht zu beschneiden bzw. sie mundtot zu machen.

Indessen hat die Spaltungsstrategie von Kolat und Co auch die linken Medien erreicht und auch dort wird jetzt gehetzt gegen Linke, die Geflüchtete daran hindern wollen, die Bruchbuden abzureißen zum im Austausch in ein Hostelzimmer zu ziehen.

Das Problem war aber nicht, dass Menschen ihre Hütten abrissen um den Oranienplatz zu verlassen, sondern dass sie auch Hütten abrissen von Menschen, die damit nicht einverstanden waren. Frau Kolat hat die verschieden Gruppen gegeneinander ausgespielt – das ist nicht neu, diese Kritik fand sich schon vor der Räumung in einzelnen Zeitungen und den Statements der verhandelnden Geflüchteten – und hat als Bedingung für den Einzug in das schöne neue Haus, die Zerstörung aller Hütten gefordert. Es waren Geflüchtete bei der Räumung dabei, die andere dazu aufforderten sich schützend vor ihre Hütten zu stellen, was viele Supporter_innen taten. Leider waren auch einige der Menschen abwesend und nicht über den Abriss informiert, deren Hütten zerstört wurden und deren gesamter Besitz auf den Müllhalden der BSR verschwunden ist.

Es ist hier nicht alles so einfach wie es aussieht, nur Fotos interpretieren reicht nicht aus, es wäre für alle Medien angemessen, sich mit betroffenen Geflüchteten zu unterhalten, die nicht weg wollten vom O-Platz. Eine davon befindet sich seit 74 Stunden auf dem Baum und protestiert, andere sind seit Mittwoch im Hungerstreik.

 

PS: Morgen um 11:00 Uhr hat ProDeutschland eine Kundgebung vor dem Hostel in der Gürtelstraße angemeldet. Wir rufen zu Gegenkundgebung auf! KOMMT ALLE!

 

Contra Deutschland!

Contra “Teile und herrsche”!

Contra plumpe Medienhetze!