Tag: SendlingerTor

Anti-Sicherheitskonferenz-Demo München 18ter Februar 2017

Anti-Sicherheitskonferenz-Demo
Eine unserer Mitstreiterinnen hält auf der Demonstration gegen die sogenannte Sicherheitskonferenz, am 18.02 2017 eine Rede:
Die Zeit der Willkommenskultur ist schon längst vorbei. Deutschland ist zum Abschiebeland geworden. Die Geflüchtetenpolitik der Europäischen Union hat eine tödliche Form bekommen. Allein im Jahr 2016 sind 5022 Geflüchtete bei der Flucht über das Mittelmeer gestorben. Die Zahl der Toten steigt und unsere Geschwister, die die Flucht überlebt haben, werden trotzdem in den Tod abgeschoben. Deutscher Staat paktiert mit diktatorischen Regimen, um die Fluchtwege zu sperren und die Abschiebungen umzusetzen.
Während die Politiker*innen im Westen sich über Donald Trump und seine Mauer an den Grenzen zu Mexiko ärgern, haben alle Länder der Balkanroute ihre Grenzen komplett mit Zäunen geschlossen. In München Neuparlach wurde eine vier Mete hohe und 50 Meter lange Mauer gezogen, um ein Wohngebiet von der Geflüchtetenunterkunft zu trennen.  In der Nähe des Geflüchtetencamps im nordfranzösischen Calais wurde eine Mauer gebaut, nachdem das Camp brutal geräumt wurde. Europa hat schon längst die Mauer von Trump gebaut.
Wir werden zum Opfer des rechten Terrors in Deutschland. Massenhaft werden wir zurück in die Kriegsländer abgeschoben. Als ob das nicht genug wäre, werden wir  in den heuchlerischen Medien und Polizeiakten als Kriminelle dargestellt. Das heißt, unser Leben und unsere Gesundheit sind in den Augen des deutschen Staates keinen Cent wert. In diesem Sinne bleibt uns nichts anderes übrig als für unsere demokratischen Rechte einen existenziellen Kampf zu führen.
Heute sind wir auf die Straße gegangen, um gegen die NATO-Sicherheitskonferenz zu protestieren, weil wir die Konsequenzen ihrer verbrecherischen Kriegspolitik sind. Sie sind verantwortlich für alle Fluchtursachen und Tode und profitieren davon.
Wir sehen uns gezwungen, die selbstverständlichen Dinge immer wieder zu erklären, warum wir zum Beispiel nach Deutschland gekommen sind. Unser Alltag spiegelt die imperialistische Barbarei wider. Während wir für westliche Firmen für Sklavenlohn arbeiten, unsere Häuser zerbombt werden, wir in die Flucht gedrängt werden,  wird das Leben im Westen für einige Wenige zum Paradies.
Wir sind Non-Citizens, das heißt; die Ausgeschlossenen und Entrechteten. Wir sehen uns gezwungen, für die selbstverständlichen humanitären Forderungen unser Leben ins Spiel zu setzen, weil die rassistische Ignoranz in Deutschland tief verankert ist. Wir müssen Widerstand leisten, um beispielsweise die Lager zu verlassen, weil wir sonst eingesperrt bleiben. Wir organisieren uns selbst, damit unsere Stimme nicht mehr ungehört bleibt, obwohl unsere Lage die Schlagzeilen füllt.
Selbst die Aktivist*innen, die „Refugees Welcome“ sagen, werden kriminalisiert. Der deutsche Staat nutzt jegliches Mittel, um uns in die Isolation zu drängen. Der deutsche Staat spaltet die Unterdrückten und Ausgebeuteten, und teilt die Menschen ein in Ausländliche und Einheimische, in „Legale“ und „Illegale“, in „Wirtschaftsflüchtlinge“ und „politische Flüchtlinge“. Wir versuchen dagegen mit unserem Widerstand die Isolation zu durchbrechen und dabei die rassistischen Zustände zu überwinden.
Weltweit sind die Rechten Parteien und Bewegungen auf dem  Vormarsch. Die neoliberale Ordnung ist in der Krise. Als Verantwortliche für ihre kapitalistische Krise erklären sie die Geflüchteten, die Arbeiter*innen, Frauen und Jugendlichen verantwortlich. Das bedeutet, wenn heute Geflüchtete abgeschoben werden, dann werden morgen die Arbeiter*innen zur Zielscheibe.  Mit Angriffen auf unsere demokratischen Rechte wollen die kapitalistischen Staaten aus der Krise rauskommen. Wir wissen aber, dass sie niemals eine produktive Lösung finden können. Denn ihre Ordnung ist auf Sand gebaut.
Diese Demonstration sollte uns die Möglichkeit eröffnen, den Protest gegen die Angriffe auf die demokratischen Rechte, die Abschiebungen, den Krieg, den Rassismus, den Sexismus, die Ausbeutung und Unterdrückung zu vereinen.
Wir fordern;
Sofortigen Stopp aller Abschiebungen!
Anerkennung aller Asylanträge!
Abschaffung des Lagersystems und der Residenzpflicht!
Das Recht auf Arbeit, dezentrales Wohnen und Bildung!
Rücknahme aller Abkommen, die auf Kosten der Geflüchteten vereinbart wurden!
Sofortigen Stopp der Kriegsforschung an den Hochschulen!

Presse-Statement von RSFF Aktivistin zu SIKO

Beitrag von Narges Nasimi, Aktivistin von Refugee Struggle for Freedom

Beitrag von Narges Nasimi, Aktivistin von Refugee Struggle for Freedom, auf der Pressekonferenz des Bündnisses gegen die NATO-Sicherheitskonferenz, am 27.01.2017

Es gibt Momente, in denen man gezwungen ist, selbstverständliche Dinge immer wieder klären zu müssen. Heute zum Beispiel müssen wir allen erklären, warum wir nach Deutschland gekommen sind.

Der Grund dafür ist, weil unsere Länder von imperialistischen Mächten zerbombt sind, beispielsweise in Afghanistan, Irak, Mali und Syrien. Oder weil die reaktionären Monarchen und Diktatoren im arabischem Raum von Deutschland, Frankreich, USA usw. unterstützt werden, die wiederum als Burg der reaktionären Strömungen in dieser Region die fortschrittlichen Bewegungen bekämpfen.

Die Infrastrukturen werden in wirtschaftlich rückständigen Ländern zerstört, die arbeitende Bevölkerung arbeitet für Sklavenlohn für die westlichen Firmen. Das Leben ist im Rest der Welt eine Hölle, damit das Leben hier in Europa für einige Wenige zum Paradies wird.
Das können wir nicht hinnehmen. Die Flucht vor einem Krieg oder der Armut kann aus dem Grund nicht anders kategorisiert werden.

Menschen, hineingeboren in Krieg und Armut, verbringen ihr Leben auf der Flucht und wenn sie in Deutschland ankommen, werden sie hier ausgeschlossen und diskriminiert. Die Hoffnung auf ein besseres Leben und ausharrend in Angst vor einer Abschiebung und isoliert in den Geflüchtetenheimen sind ein Zustand, der uns tagtäglich zermürbt.

Es herrscht einen Rechtsruck in Deutschland. Diesem Zustand passen alle Parteien im Parlament ihr Programm an und dadurch finden die rassistischen Forderungen der AFD eine Rückendeckung. Dieser Rechtsruck wird in Form von Beschneidung demokratischer Rechte, bei Abschiebungen und in der Frauen- und Migrant*innen- und der Arbeiter*innenfeindlichen Atmosphäre sichtbar.

Wir sind die Untersten und am meisten Entrechteten der Arbeiter*innenklasse, die unter schlechtesten und illegalisierten Arbeitsbedingungen arbeiten müssen. Für uns gilt das Arbeitsverbot, Bildungsverbot, das Verbot des Rechts auf Wohnung. Doch unser Alltag ist auch bestimmt von rechtem Terror, Brandstiftungen und rassistischer Hetze. Unser Leben und unsere Gesundheit sind in den Augen des deutschen Staatess keinen Cent wert. Die Losung „Refugees Welcome“ bekommt heute aufgrund dieser repressiven Zustände den Charakter des Widerstands.

Der deutsche Staat spaltet die Unterdrückten und Ausgebeuteten, und teilt die Menschen ein in Ausländliche und Einheimische, in „Legale“ und „Illegale“. Wir, Non-Citizens verstehen uns als Teil der Arbeiter*innenklasse und sind überzeugt davon, dass unser Kampf nur in Zusammenarbeit mit Arbeiter*innen, Jugendlichen, Frauen und LGBT voranschreiten kann.

Wenn wir heute gegen die SIKO auf die Straße gehen, zeigen wir, dass wir jetzt eine Bewegung gegen die kapitalistische Barbarei aufbauen müssen. Die organisierte Arbeiter*innenklasse muss mit eigenen Mitteln wie z.B. mit Streik vorbereitet sein. Sie muss gegen Krieg, den Abbau von Arbeitsstellen, gegen Lohnkürzungen und Rassismus mobilisieren. Dafür tragen die Gewerkschaften eine große Verantwortung. Sie sind Organe, die Interessen von Arbeiter*innen und Unterdrückten vertreten müssen. Die deutsche Kriegsindustrie kann durch Streik und Besetzungen in den Betrieben und Fabriken gestoppt werden, so wie die Bundeswehr in den Unis und an Schulen.

Und wir Non-Citizens, als diejenigen, die von Bürgerrechten ausgeschlossen sind, erklären unsere Bereitschaft auch in diesem Jahr wieder mit unseren Bündnispartner*innen gegen den Krieg zu mobilisieren.

Textquelle:

Mobilisierungstour möglich machen! Gelder umverteilen!

Refugee Protest March 2016 Munich to Nuremberg

La versione française se trouve en bas

We are back again, next to you, to share with you information about continuing our activities. But also to say thank you for always supporting us, financially,  morally, physically or in substance – you help us more than you think.

Refugee Struggle for Freedom is not only fighting for freedom of movement, but also against discrimination of all kinds, against racism and  discrimination and all the destruction that emerges from capitalist system.

We are a political group consisting of women and men of different nationalities. Unfortunately, few active women are with us. That´s why our next action also will be to continue by mobilizing more women and call them for joining us to take the streets. During the past four months we have been struggling continuously, from protest camp at Sendlinger Tor to the protest march to Nürnberg till hunger strike in Munich. But unfortunately the struggle still is far from being won and until than we are not thinking about giving up. So we decided to continue and mobilize as many refugees as possible, because situation became even worse, almost unbearable.

We will start mobilizing in Munich and continue through Landshut, Nürnberg, Würzburg and surrounding area. In order to achieve our purpose, we need financial support from all those who are in solidarity with our cause. We will buy train tickets, pay for gasoline, and of course have to finance our collective daily food. Therefore we really need the support from all of you. In these four months, we will be at the refugeecamps and everywhere to make the protest bigger. With your support it is as if you were at our side  – all the time.

Donation account and e-mail contact for questions:

account: Refugee Struggle for Freedom
BIC: GENODEM1GLS
IBAN: DE69 4306 0967 8238 0245 00
inforsff@gmail.com

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[francais]

Nous voilà parmis vous encore une fois, a vous faire part de la suite de nos activités, mais aussi en guise de remerciement pour nous avoir toujours soutenu que ce soit financierement, moralement, physiquement ou matériel, vous nous aidez plus que vous ne pouvez le savoir.

Refugee Struggle for Freedom ne se bat pas non seulement pour la liberté au mouvement mais aussi contre la discrimination dans toutes ses formes, le racisme et tout ce qui est de ce système capitaliste qui pourrisent le monde.

Nous sommes une groupe politique composés des hommes et des femmes de differentes nationalités, malheureusement nous avons peu de femmes actifs mais notre prochaine action sera aussi de mobiliser le plus de femmes et de leurs faire sortir sur la route. On s`est battus les dernières quatres mois au protest camp a Sendlinger Tor jusqu`au protest marche a Nürnberg mais hélas le combat est loin d`être gagné et nous n`envisageons pas de laisser tomber. Cependant nous avons decidé de pursuivre en mobilisant le plus de refugiés possible parce que, on le dise ou non, la situation est devenu plus pire si je ne peux dire terrible. Cette mobilisation commencera de Munich, Landshut, Nürnberg, Würzburg etc. et pour réussir cette mission on a encore besoin de vous bennevole hommes et femmes de bonne volonté qui succeptible à la cause des refugiés un soutient financier pour pouvoir nous procurer des billets de tansports, du carburants pour le transport mais aussi pour les repas quotidiennes. On a vraiment besoin du soutient de tout le monde certes nous serons dans les quatres mois â venir sur les camps et un peu partout a mobiliser, mais avec votre soutient c`est comme si vous êtes tous les jours présents â nos côtés.

Les dons représentent et contact e-mail pour renseignements:
Nom du compte: Refugee Struggle for Freedom
BIC: GENODEM1GLS
IBAN: DE69 4306 0967 8238 0245 00
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About the wind as our companion and the deportation prison in our heads. Looking back on two months of protest

protest-march-2016-munchen-to-nurnberg

The time has come to take stock of our struggle over the past two months, to know where we have been succesful and where we have lost time. This is the moment of truth.

I took part in the demonstration of 07.09.2016 which marked the beginning of our protest actions not only as a member of Refugee Struggle for Freedom but as a person, as a human being, but mainly because I belong to this world that belongs to nobody and that no one has contributed to create. You can talk about borders or illegal entries, but what about the overexploitation of our natural resources, what about Western puppet-politicians who are governing our countries and what about all that which exists but does not belong to us? No one talks about it, nobody, because we are used as objects when there is a need us – for example as cheap labor force, or as a scapegoat for social conflicts. But when there is no more need for us, we become the misery of the world.

At Sendlinger Tor, I felt very integrated because we were able to experience the realities of life outside the camps, with people of good will who supported us. Even though we had to deal with Nazis and other troublemakers, it was better than being locked up in the camps.

The walking route to Nürnberg made me and many others come to life again. We were able to savor nature, far from everything, with the pure wind, which knows neither race nor nationality and who has guided us with its rhythmic breath through the cities of Germany. Crossing these cities was like crossing borders. If only the world could be like that! For all the benefits of the world are created for humans. Birds know no boundaries, but we, human beings with consciousness, deprive other human beings of their right to move, to come and go freely, and this leads to fear of being arrested or mistreated.

On our return from Nürnberg, we had to go on hunger strike because it was the only way to make ourselves heard. It was a lot harder because there are a lot of ill people among us who, despite their illnesses, went on a hunger strike even though it could have had an adverse effect on their health. On the fifth day we announced that the next day we would also stop drinking. That same afternoon, the police came suddenly with 600 police officers to end our strike. Some of us stayed, others went to the other side of the street and climbed the trees. As those who stayed there, how could we have resisted 600 policemen? We, 60 refugees at the end of their forces?
On the other side of the street I could hear the cries of my friend who had been kicked by the policemen. And as if the brutal repression of the police was not enough, each refugee who took refuge in the trees will be liable to a very high fine.

It was to be expected that the police would suddenly come to put an abrupt end to our hunger strike, we had to expect to be held responsible for all the problems of others simply because we opposed to all the German institutions that want to destroy us or have already destroyed us for quite a long time. It is always said that solidarity must be lived together. That is what we did. We fought alongside unions and independent social groups without asking for anything in return. Now we need you. So, help us!

I have my own problems, my own worries, but it is nothing compared to the daily difficulties my brothers encounter. They are afraid to start a new life from zero in another country. They are afraid of being expelled and confronted with their past. And this fear is well founded. One of our brothers was deported to Afghanistan, another to Senegal, a third has left on his own, and seven others have been transferred to the Bamberg camp.

Even though we are not in detention camps in order to be deported, our thoughts and daily fear is worse than a modern prison. What have we done? What is our sin? Is it a crime to flee from war, misery, poverty, repression? Do people deserve this condemnation and the exclusion from all systems?

We, the people of the Global South, are the victims and the scapegoats of all time. We were sold as slaves, forced into the liberation of Europe during the two wars, colonized and stripped, and yet our zest for life is stronger than all the evil we have been subjected to in the past and that we still suffer today. You may find it difficult to put yourself in our place, to listen to our voices, to feel our suffering, to understand our struggle “Freiheit – freedom, kein Mensch ist illegal”. We do not want to be concentrated in camps like a herd that is given the opportunity to drink, we want to be an integral part of society with the right to go and to come, the right to education but also the right to work. We all know that with all these rights inequalities will still be visible to the eyes of all. Like the struggle of women against sexual inequalities. That is why we will continue to fight. The truth is that having a residence permit does not mean you’re off the hook. On the contrary, it is only the beginning of the fight against inequalities.

In conclusion, let me say that leaving borders open means giving back to humanity its right to free movement everywhere on earth, but first of all let’s open our hearts and free them from racism, colonialism and trivialities of this world such as money and power.

*****

Du vent comme notre compagnon aux centres d’expulsion dans nos têtes. Rétrospective sur deux mois de protestes

Le moment est venu de faire le point sur notre combat des deux derniers mois, de savoir où on a réussi et sur quoi on a perdu notre temps. C´est le moment de vérité.

J´ai pris part à la manifestation du 07.09.2016 qui a marqué le début de nos actions de protestation non seulement en tant que membre de Refugee Struggle for Freedom mais en tant que personne, en tant qu´être humain, mais surtout parce que j´appartiens à ce monde qui n´appartient à personne et que personne n´a contribué à sa création. Vous pouvez parler de frontières ou d´entrées illegales, mais qu´en est-il de la surexploitation de nos ressources naturelles, qu´en est-il des politiciens occidentaux, marionnettes régissant nos pays et qu´en est-il de tout ce qui existe et qui ne nous appartient pas? Personne n´en parle, personne, parce qu´on nous utilise comme des objets quand on a besoin de nous – par exemple comme main d´oeuvre bon marché ou comme bouc émissaire des conflits sociaux.  Mais quand on a plus besoin de nous, on devient la misère du monde.

A Sendlinger Tor, je me sentais très intégré parce qu´on a pu vivre les réalités de la vie en dehors des camps avec des gens de bonnes volontés qui nous soutenaient. Même si nous avons eu à faire á des nazis et autres faiseurs de troubles, c´était mieux que d´être enfermés dans les camps.

La route à pied jusqu´à Nürnberg m´a fait revivre ainsi que beaucoup d´autres. On a pu savourer la nature, loin de tout, avec le vent pur, qui, lui, ne connait ni race, ni nationalité et qui nous a guidé avec son souffle rythmique à travers les villes d´ Allemagne. En traversant ces villes, c´était comme si nous traversions des frontières. Si le monde pouvait être comme ça! Car tous les bienfaits du monde sont crées pour les humains. Les oiseaux ne connaissent pas de frontières mais nous, êtres humains dotés d´une conscience, nous privons d´autres êtres humains de leur droit de bouger, d´aller et de venir librement et cela entraine la peur d´être arrêté ou maltraité.

A notre retour de Nürnberg, on a dû entamer la grève de faim parce que c´était le seul moyen de se faire entendre. C était très plus dur parce qu´il y a beaucoup de malades parmi nous qui, malgrès leurs maladies, ont fait quand même la grève de la faim alors que ça pouvait nuire d`avantage à leur santé. Le cinquième jour, nous avons annoncé que le lendemain, nous arrêterions aussi de boire. L´après-midi même, la police est arrivée subitement avec 600 policiers pour mettre fin à notre grève. Certains d´entre nous sont restés sur place, d´autres sont allés de l´autre côté de la rue et sont montés dans les arbres. Nous qui étions restés sur place, comment aurions-nous pû résister face à 600 policiers? Nous, 60 refugié(e)s à bout de forces?
De l´autre côté de la rue, je pouvais entendre les cris de mon ami qui avait reçu des coups de pied des policiers. Et comme si la répression brutale de la police ne suffisait pas, chaque réfugié s´étant réfugié dans les arbres sera passible d´une amende très élevée.

On devait s´y attendre que la police arriverait soudainement pour mettre fin de façon brutale à notre grève de la faim, on devait s´y attendre d´être pris comme responsable pour tous les problèmes des autres, simplement parce qu´on s´est opposé à toutes ces institutions allemandes qui veulent nous détruire ou qui nous ont déjà détruit depuis bien longtemps. On dit toujours que la solidarité doit se vivre ensemble. C´est ce qu´on a fait. On s´est battu aux côtés de syndicats et de groupes sociaux indépendants sans rien demander en retour. Maintenant nous avons besoin de vous. Alors, aidez-nous!

J´ai mes propres problèmes, mes propres soucis mais ce n´est rien par rapport aux difficultés quotidiennes que rencontrent mes frères. Ils ont peur de recommencer leur vie à zéro dans un autre pays. Ils ont peur d´être expulsés et d´être confrontés à leur passé. Et cette peur est bien fondée. Un de nos frères a été expulsé en Afghanistan, un autre au Sénégal, un 3ème a quitté le pays par ses propres moyens et 7 autres ont été transférés dans le camps de Bamberg.

Même si nous ne sommes pas dans des camps de rétention afin d´être expulsés, nos pensées et la peur quotidienne est pire qu´une prison moderne. Qu´avons-nous fait? Quel est notre péché? Est-ce un crime de fuir la guerre, la misère, la pauvreté, la répression? Mérite-t´on cette condamnation et l´ exclusion de tous les systèmes?

Nous, les gens du Grand Sud, nous sommes les victimes et les boucs émissaires de tous les temps. Nous avons été vendu comme esclaves, emmenés de force dans la libération de l´Europe pendant les deux guerres, colonisés et dépouillés et pourtant notre joie de vivre est plus forte que tout ce mal qu´on nous a fait subir par le passé et que nous subissons encore aujourd´hui. Vous avez peut-être du mal à vous mettre à notre place, à écouter nos voix, à sentir notre souffrance, à comprendre notre combat „Freiheit – liberté, kein Mensch ist illegal“. Nous ne voulons pas être concentrés dans des camps comme un troupeau que l´on abreuve, nous voulons faire partie intégrante de la société  avec le droit d´aller et de venir, le droit à l´éducation mais aussi le droit de travailler. Nous savons tous qu´avec tous ses droits il restera encore des inégalités visibles aux yeux de tous. Comme le combat des femmes face aux inégalités sexuelles. C´est pourquoi nous continuerons de nous battre. La vérité est que le fait d´avoir un titre de séjour ne veut pas dire qu´on est tiré d affaire. Au contraire, ce n´est que le début du combat face aux inégalités.

Pour terminer, je veux vous dire que laisser les frontières ouvertes, c´est redonner à l´humanité son droit à la libre circulation partout sur terre, mais tout d´abord ouvrons nos coeurs et libérons les du racisme, du colonialisme et des futilités de ce monde tel que l´argent et le pouvoir.

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Vom Wind als unserem Begleiter zum Abschiebeknast in unseren Köpfen. Rückblick auf zwei Monate Protest

Jetzt ist es an der Zeit auf unsere Aktionen der letzten zwei Monaten zurückzublicken um zu sehen wo die Erfolge waren und wo wir unnötig unsere Energie verschwendet haben. Es ist die Zeit der Wahrheit.

Ich habe an der Demonstration am 07.09.2016, mit der unser  Protest seinen Anfang nahm, nicht nur als Mitglied der Bewegung Refugee Struggle for Freedom sondern auch als Person, als Mensch teilgenommen. Als Mensch gehöre ich zu dieser Welt, aber diese Welt gehört niemanden, sie wurde nicht von Menschen erschaffen. Ihr könnt über Grenzen und illegale Einreise reden aber was ist mit der Ausbeutung unserer Bodenschätze, was ist mit den Marionetten westlicher Politik, die unsere Staaten regieren, was ist mit all dem, was unser ist, uns aber nicht gehört?  Niemand erwähnt das, niemand. Wir werden wie Objekte benutzt wenn man uns braucht – zum Beispiel als billige Arbeitskräfte oder als gesellschaftliche Sündenböcke. Wenn man uns aber nicht mehr braucht, werden wir zum Elend der Welt.

Am Sendlinger Tor habe ich mich sehr integriert gefühlt, weil wir zusammen das Leben außerhalb der Lager erleben durften, mit Unterstützer*innen und Menschen mit guten Absichten. Obwohl wir auch mit Nazis und Anderen mit weniger guten Absichten konfrontiert waren, war es auf jeden Fall besser als in den Lagern eingesperrt zu sein.

Der Weg nach Nürnberg hat mich und viele anderen wieder zum Leben erweckt. Wir konnten die Natur spüren, weit weg von allem, mit dem Wind als Begleiter, der keine Grenzen und auch keine Staatsangehörigkeit kennt. Er hat uns durch deutsche Städte geführt und es war, als ob wir über Grenzen gingen. Wenn die Welt so sein könnte! Sie ist für uns Menschen erschaffen worden. Vögel haben keine Grenzen aber wir, Menschen, obwohl wir einen denkenden Verstand besitzen,  entziehen anderen Menschen das Recht auf Bewegung, auf freie Wahl des Aufenthaltsorts und so entsteht Angst vor Repression und Festnahme.

Nach unserer Rückkehr aus Nürnberg haben wir den Hungerstreik angefangen. Es war für uns die einzige Möglichkeit. Es war sehr hart weil viele von uns krank sind. Trotz ihrer Krankheit haben sie beim Hungerstreik mitgemacht, auch wenn dies ihrer Gesundheit geschadet hat.
Am fünften Tag haben wir angekündigt, am Tag darauf auch auf das Trinken zu verzichten. Am Nachmittag kam unerwartet die Polizei mit 600 Polizisten um den Hungerstreik zu beenden. Manche von uns sind da geblieben wo sie waren, andere sind auf die andere Straßenseite gegangen und auf Bäume geklettert. Wir, die geblieben sind, wie hätten wir uns gegen 600 Polizisten wehren können? Wir, nur 60 Asylbewerber*innen am Ende ihrer Kräfte.

Von der anderen Straßenseite konnte ich die Schreie meines Freundes hören, der die Tritte der Polizei abbekommen hat. Zusätzlich zu der brutalen Auseinandersetzung mit der Polizei erwartet jeder von denen, die auf den Bäumen waren, eine hohe Geldstrafe.

Wir hätten wissen können, dass der polizeiliche Angriff, also die Räumung des Hungerstreikes, die darauf folgende Repression plötzlich kommen würde. Wir hätten wissen können, dass wir als Schuldige für alle Probleme aller hingestellt werden würden, aus dem einzigen Grund, dass wir es gewagt haben gegen die deutschen Behörden zu protestieren. Gegen die Behörden, die uns vernichten möchten und auch seit langem bereits vernichtet haben. Es wird immer gesagt, dass Solidarität gelebt werden muss. Wir haben darauf geantwortet. Wir haben an der Seite von Gewerkschaften und gesellschaftlichen Gruppen gekämpft ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Jetzt brauchen wir Sie. Mögen Sie uns nun zur Seite stehen!

Ich habe meine persönlichen Problemen aber sie sind nichts im Vergleich zu dem Leid, das meine Schwestern und Brüder täglich erfahren. Sie haben Angst, ihr Leben in einem anderen Land von Null wieder anzufangen. Sie haben Angst, abgeschoben zu werden und mit ihrer Vergangenheit konfrontiert zu werden. Und tatsächlich wurden in den letzten Wochen ein Bruder von uns nach Afghanistan abgeschoben und einer in den Senegal, ein anderer hat aus Verzweiflung das Land selbst verlassen. Sieben weitere Freunde wurden in das Abschiebelager nach Bamberg gebracht.

Aber schon bevor wir in Gefängnisse und Abschiebelager eingesperrt werden, leben wir in einem modernen Gefängnis. Der Abschiebeknast in unseren Köpfen, der uns jeden Tag begleitet und in uns arbeitet, ist der schlimmste. Was ist unser Vergehen? Was haben wir getan? Ist es ein Verbrechen, dem Krieg, dem Elend, der Armut, der Gewalt entkommen zu wollen? Ist es gerechtfertigt, uns deshalb aus allen Systemen auszuschließen?

Wir, Menschen aus dem Globalen Süden, sind die Opfer und Sündenböcke aller Zeiten. Wir wurden als Sklaven verkauft, gezwungen in den beiden Weltkriege für die Befreiung Europas zu kämpfen, wir wurden kolonialisiert und geplündert. Unsere Lebensfreude ist aber stärker als alle Demütigungen, die wir in der Vergangenheit und bis heute noch erfahren. Es ist für Euch vielleicht schwierig uns und unseren Schmerz zu verstehen, unsere Stimmen zu hören, unser Kampf und Motto „Freiheit – liberté, kein Mensch ist illegal“ nachzuvollziehen. Wir möchten nicht wie Tiere in Abschiebelager eingezwängt und gefüttert werden, wir möchten ein vollständiger Teil dieser Gesellschaft sein, wir möchten das Recht haben, uns zu bewegen wo wir hin möchten, wir möchten das Recht auf Bildung aber auch das Recht auf Arbeit haben. Auch wenn wir diese Rechte genießen werden noch Ungerechtigkeiten in der Welt bestehen. Wie der Kampf von Frauen gegen Geschlechterungleichheit. Deswegen werden wir weiter kämpfen.  Die Wahrheit ist, dass eine Aufenthaltsgenehmigung nicht die Lösung unserer Probleme ist. Es ist nur der Anfang des Kampfes gegen Ungerechtigkeiten aller Art.

Zum Schluss möchte ich euch noch sagen, dass wenn man die Grenzen öffnet, bekommt die Weltbevölkerung ihr angeborenes Recht auf Bewegungsfreiheit wieder zurück. Dafür müssen wir aber erst unsere Herzen öffnen und von Kolonialismus, Rassismus und Belanglosigkeiten wie Geld und Macht befreien.

The victims of this asylum system

hunger-strike-sendlinger-tor-munich-6th November 2016, Munich

With this statement, we were going to announce dry hunger strike on 5th of November – the eviction of our protest camp forestalled this:

 

Today I would like to share the story of a youth from Senegal with you. This youth, martyr, our brother, comrade and my cousin through blood bond. I want to share his story, because the administrations played with the life of this boy and are still playing with our lives.

Nfally Biaye was murdered in the cruelest way, barbarically with multiple stabs with a knife. Nfally himself called the police, to save his life from the hands of a criminal, the police whose purpose is supposed to be ensuring the safety of people. But instead of fulfilling
their duties, the police let him die.

Who cares about the life of a migrant, especially the one of an asylum seeker?

On the 21st of February 2016 at 0:35 Nfally, according to the police, wanted to go to sleep in his room in the camp in Dorfen. At this moment he didn’t think, that death would be waiting for him. The murderer waited for him behind his door to take his life.

Nfally died from the knife stabs of his roommate. But the police murdered him, because they could have helped him when he needed them. The district office in Dorfen murdered Nfally, because they know the previous history of the murderer. The asylum system murdered Nfally
because people are forced to live in the same room, without considering the discriminations and attacks, resulting from differences in nationality, religion, culture and sexuality. They pretent to want to control everything, but they aren’t able to protect individual freedom.

Today we start with a thirst strike and because you play the blind and deaf, you can treat as the same way as you did with Nfally. That way you can kill us, without doing it with your own hands.

In memory of all warriors for justice, freedom and humanity. In memory of Nfally.

***deutsch***

Mit dem folgenden Statement (de, fr) sollte am 5ten November der trockene Hungerstreik verkündet werden, die Räumung des Protestcamps kam uns zuvor:

Ich möchte heute gern die Geschichte eines Jugendlichen aus dem Senegal teilen. Dieser Jugendliche, Märtyrer, unser Bruder, unser Genosse, mein Cousin durch Blutsverwandtschaft. Ich möchte diese Geschichte teilen, weil die Behörden mit dem Leben dieses Jungen spielten und immer noch mit unseren Leben spielen.

Nfally Biaye wurde auf gemeinste Weise, barbarisch mit mehreren Messerstichen ermordet. Nfally selbst hat die Polizei gerufen, um sein Leben vor den Händen eines Kriminellen zu schützen, jene Polizei, die eigentlich zur Aufgabe hat, die Sicherheit von Personen sicherzustellen. Aber anstatt ihre Aufgaben zu erfüllen, ließ die Polizei ihn sterben.

Wen kümmert das Leben eines Migranten, vor allem das eines Asylsuchenden?

Am 21. Februar 2016 um 0:35 wollte Nfally, laut Polizei, in seinem Zimmer im Lager in Dorfen schlafen gehen. In diesem Moment dachte er nicht, dass der Tod auf ihn wartet. Der Mörder wartete hinter seiner Tür auf ihn, um ihn seines Lebens zu berauben.

Nfally starb unter den Messerstichen seines Zimmergenossen. Aber die Polizei ermordete ihn, weil sie ihm hätte helfen können als er dies benötigte. Das Landratsamt in Dorfen ermordete Nfally, weil sie von der Vorgeschichte des Mörders wussten. Das Asylsystem hat Nfally getötet, weil Personen im gleichen Zimmer zusammenleben müssen, ohne dass den Diskriminierungen und Angriffen Rechnung getragen wird, die aus der Unterscheidung von Nationalität, Religion, Kultur und Sexualität hervorgehen. Man tut so als wolle man alles kontrollieren, aber schafft es nicht die individuelle Freiheit zu schützen.

Heute beginnen wir einen Durstreik, und weil Ihr die Blinden und Tauben spielt, könnt Ihr es gleich so machen wie Ihr es mit Nfally gemacht habt. So könnt Ihr uns töten, ohne dass Ihr es mit Euren eigenen Händen tut.

In Erinnerung an alle Kämpfer und Kämpferinnen die für Gerechtigkeit, Freiheit, und Menschlichkeit kämpften. In Erinnerung an Nfally.

*** français ***

Je voudrais partager aujourd’hui l’histoire de ce jeune sénégalais, cet adolescent, ce Martyr, notre frère, camarade, cousin à moi par les liens du sang. Je voudrais partager cette histoire parce que les autorités ont joué avec la vie de ce jeune et continuent de jouer avec nos vies.

Nfally Biaye a été tué de la manière la plus ignoble, barbare avec plusieurs coups de couteaux. La police, celle qui devait assurer la sécurité des personnes fut appelé par Nfally lui-même pour sécuriser sa vie aux mains d’un criminel, mais la police au lieu de prendre ses responsabilités l’a laissé mourir.

Qui se souciera de la vie d’immigré surtout d’un demandeur d’asile ?

Le 21 février 2016 à 0.35 selon les précisions de la police Nfally a été tue en voulant entrer dans sa chambre pour dormir au camp de Dorfen. Il ne pensait pas que la mort l’attendait, caché derrière la porte, le tueur l’attendait pour lui ôter la vie.

Nfally est mort sous les coups de couteau de son colocataire. Mais la police l’a tué parce qu’il pouvait l’aider quand il en avait besoin. Le Landratsamt de Dorfen a tué Nfally parce qu’ils savaient les antécédents du tueur. Le système d’asile a tué Nfally, parce qu’il fait cohabiter des personnes dans la même chambre sans se rendre compte des discriminations et assauts qui résultent des différences de nationalité, religion, culture et sexualité. On prétend de vouloir tout contrôler, mais n’arrive pas à protéger la liberté individuelle.

On commence aujourd’hui la grève de soif et comme vous jouez les aveugles et les sourds, vous pouvez faire comme vous avait fait avec Nfally. C’est de nous tuer sans que votre main y assiste.

À la mémoire de tous ces combattants et combattantes qui se sont battus pour la justice, la liberté et enfin pour l’humanité. À la mémoire de Nfally.

Munchen: Räumung des Protest Camps und Baumbesetzung von 20 Aktivist*innen

Sendlinger Tor Münich Refugee Protest

4ter und 5ter November

Sendlinger Tor Platz, München

Update 19:30 Uhr, 5ter November

Es wurden 3 von 4 Aktivisten freigelassen.

Solidarität mit allen politischen Gefangenen!

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Update 16:00 Uhr, 5ter November

Soli-Kundgebung vor der Polizei. Wache für die Inhaftierten der Räumung von Solidemo fordert freiheit für Sarr. Gefangene Aktivisten berichten von unverhältnismäßiger Polizeigewalt.

Wir sind friedlich was seit ihr?

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Update 11:00 Uhr, 5ter November

4 Aktivisten sind im Polizeipräsidium in der

Update 4:00 Uhr, 5ter November

SEK Einsatz am #SendlingerTor. Polizei tritt #refugeestruggle Aktivist gegen den Kopf

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zeigt deutlich, wie die Polizei bei der Räumung der Baumbesetzung am Sendlinger Tor vorgeht. Augehend von einem Platou auf einer Feuerwehrleiter reißen die Einsatzkräfte die Aktivist*innen von den Bäumen und schmeißen sie auf die Sprungkissen. Anschließend werden die Aktivist*innen in Krankenhäuser oder auf die Polizeistation gebracht.

 

Es wir erzählt, dass Stromstöße angewandt wurden, um einen Menschen vom Baum zu holen. Dies ist jedoch noch keine gesicherte Information.

Einer der Aktivisten erklärt: “Die Polizei sagt, wir haben uns selbst in die gefährliche Lage gebracht. Die eigentliche Gefahr ist es aber als geflüchtete Person in diesem Land zu leben.”

Sendlinger Tor Münich Aufräumung     Sendlinger Tor Münich Refugee Protest

Update 2:00 Uhr

Unterstützende, die bei den Bäumen ausgeharrt haben, werden von USK-Einsatzkräften geräumt.

Die ersten Leitern werden an den Bäumen angebracht – die Räumung beginnt.

 

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85 hungerstreikende Geflüchtete am Sendlinger Tor Platz in München für Bleiberecht

hunger-strike-sendlinger-tor-münichMünchen, 02. November 2016

Pressemitteilung: 85 hungerstreikende Geflüchtete am Sendlinger Tor Platz in München für Bleiberecht

„Der Kampf geht weiter. Gerade haben wir mit der dritten Phase unseres Protestes angefangen, welche bedeutet: Hungerstreik.“ (Quelle:  https://refugeestruggle.org/de/article/der-kampf-geht-weiter)

Seit dem 31. Oktober sind wir, 85 geflüchtete Menschen am Sendlinger Tor Platz in München in den Hunger Streik getreten. Bis auf Wasser nehmen wir keine Nahrung zu uns. Unser Protest-Camp befindet sich an selbigem Ort, an welchem wir uns auch am 07. September 2016 nach unserer Non-Citizens Konferenz für einen Monat niederließen. Am 08. Oktober 2016 ist unser Protestmarsch von diesem Platz aus Richtung Nürnberg losgezogen. All diese Proteste samt ihrer Demonstrationen hatten und haben das Ziel Bleiberecht zu erwirken!

„Heute ist der dritte Tag unseres Hungerstreiks, etwas wovor wir zögerten zu tun, aus Respekt vor der Religion, aus Respekt vor unserem Körper, aber auch aus Respekt vor dem Geschenk des Lebens, welches wir hier auf der Erde genießen konnten. Es ist kein Spiel, wie mich eine Journalistin fragte, es handelt sich um eine Frage von Leben oder Tod, und in jedem Falle haben wir kein Leben, und dieses Leben, unser Leben – wir haben nichts was kostbarer ist –  damit spielen die Autoritäten, sie lassen uns depressiv werden, psychatrisieren uns, alle krank von der Flucht, von der Schlaflosigkeit oder den stressbedingten Krisen.“ (Das Statement finden Sie in voller Länge  unter: https://refugeestruggle.org/de/article/der-kampf-geht-weiter)

Heute um 12:00 Uhr mittags musste der erste Notruf für einen Hungerstreikenden getätigt werden. Die Person wurde auf die Intensivstation gebracht.

Wir laden Sie ein, unter Angabe der Quelle, zu zitieren und das Bildmaterial (siehe unten) zu verwenden.

Bei Fragen oder Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte:

01796099476 (deutsch)

017626679536 (deutsch, französisch, englisch)

015212935253 (englisch, deutsch)

Mit freundlichen Grüßen

Medien-Gruppe Refugee Struggle for Freedom

The Struggle Continues!

hunger-strike-sendlinger-tor-munich2nd of November 2016, Munich

3rd day of Hunger Strike at Sendlinger Tor

On the 31st of October the struggle continues, in a nicer way. We just started the third phase of our protest, which means: hunger strike. In the first phase we were living at Sendlinger Tor to show our realities in the camps, eating, sleeping, watching TV, going to the toilet, and silencing all comments, which claim that we have everything. But our reality, our life is a modern prison, this is what we wanted to show. But we also wanted to draw the attention to the politicians and authorities. But unfortunately nothing, nothing at all came back from the authorities. At this point we started the second episode, which meant marching from Munich to Nuremberg. On the way we informed more people, distributed flyers, had direct contact with the population, but also and especially we were facing the BAMF and its bureaucrats, who are with their coffees in front of their computers, destroying our lives and our hope for integration into a society, that we had been part of for many years.

From the moment on, we fled persecution, war, corruption and crossed the impossible – namely the sea, the desert, and all the dangers that we met to find security – we had to realize unfortunately that the reality is another one.

Today is the third day of the hungerstrike, something that we were hesitating to do because of respect for religion, respect for our body, but also respect for the gift of life which we have the chance to enjoy here on earth. It is not a game, as a journalist asked me, it is a question of life or death and in any case, we don’t have a life, and this life, our life – it is the most precious thing we have – with this the authorities play, we turn depressive, get psychiatrized, all the illnesses which come of the flight, the insomnia, the crises caused by stress.

I ask myself, why not offering our lives to them and then they can decide how they want.

This situation cannot stay as it is, it has to change and we are doing all the necessary what has to be done, when it has to be done, because we have nothing to lose. Absolutely nothing and if there is nothing to lose, it is an opportunity, which we need to take, so let’s use it.

Hunger Strike At Sendlinger Tor 31oct 2016

Sendlinger Tor Refugee hunger strikeby Refugee Struggle for Freedom

Today we announced a hunger strike with ( 35 ) people at sendlinger tor again. 22 nov 2014 we did a hunger strike exactly at same place we were apart of Rindermarket hungerstrike we did start 12 march 2014 in dingolfing dry hungerstrike. We start info protest tent in diffrent cities. We did symbolic occupation 4july in BAMF we have been apart in Tv tower Berlin symbolic occupation 17july and we did hungerstrike at Brandenburger Tor 21 july 2014
Symbolic occupation at sendlinger Tor 7nov 2016
A protest march to Nürnburg 8oct 2016

The history of our protest and our campain was only because we wanted to tell this world that “our life should matter” .We are Refugees we have no right to live in a normal socity. We have been forced to leave our countries of origin we have been discriminated. We are screeming and crying and trying to tell the world what is our mistake why we are in a very lower level of humanity. We are humans ! What is our demand what is our goal . Not a life of prisoners not a life of slaves. Where is justice where is the humanity of westerners where is equality between colours culture religion language. In which century we live and in which ristrictions. And how long we have to be in these riatrictions 6 years 8 years the most important time of our life is wasting and wasting every day month and year in all countries as Refugees.These years can astabel our lives and we can get educate and intigirate. Our lives have no mean anymore in this time we are not demanding anything which is not our right just demanding Basic Human Rights.
We want to live ! To how many people we have to ask for it to how many people we should send the application that our lives should matter ?
Who is responding for our questions and who is responsible for our “situation our life”.
We are already dying everyday in our restricted life let us die in front of the world in hunger strike!!!! Because we are humans and this world is against humanity !!!!
Because we want to live a normal civilian life because we want” Right To Stay”.

At the right time against the deep-rooted racism in state, politics and society Rassismus in Staat, Politik und Gesellschaft

Flüchtling Protestmarch 2016 Münich Nürnberg17th October 2016, Parsberg – Neumarkt

10th Day Protest March

We as a politically self-organized group of Non-Citizens left for Nuremberg on the 8th of October. This is the protest march of Non-Citizens in 2016. Our protest march is the struggle of the voiceless and excluded, who don’t want to continue living like this. We have left behind lots of countries and thousands of kilometers. Now we have to march here as well, so that we are accepted as human beings. We aren’t accepted here as humans yet, in the eyes of the German state we aren’t worthy of living here as humans. In Nuremberg we will protest in front of the federal office for migration and refugees / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), where our asylum applications will be decided. We will continue going from refugee-camp to refugee-camp and call people out to the revolt of the oppressed. This condition in Germany is unacceptable and can’t be improved. We must put an end to this condition and create something better.

Our ideas and suggestions are for all people, who want to fight for a better life without racism, sexism, oppression and exploitation. We can’t solve all of these problems, but we want to introduce certain ideas and suggestions with our actions. We as people that have direct experience with these various problems know, that we can only solve them together. So it is urgent that we build a common struggle together. We can only reach anything if we go on strategically. What do we mean by that? We are those that are excluded from education, from work, so finally from society. We can only fight for our participation in society. For example we have to win over the support of unions and workforce for our fight for working rights. We have to win over students and teachers for our right to education. We have intervened as an actively fighting subject and we continue to take part in alliances with political groups and organizations to protest against further restrictive legislation, like the so called Bavarian integration law or the new law-draft by the Minister of  Interior Thomas de Maiziére and against the existing asylum laws. So we don’t need a politics of isolation, but we demand a common struggle with all the oppressed and workers against the capitalist conditions. While Germany, as an imperialist power, is causing wars and crisis in other parts of the world by selling arms and supporting reactionary regimes, in Germany racists are taking to the streets trying to keep Germany a fortress of imperialist privileges. End German arms sells and German support of reactionary regimes.

Currently the government is trying to divide and discriminate the people even more. That only the AfD (right-wing party) represents racism in Germany is a lie. Racism is already at home in Germany. It´s deep-rooted in the state, in the government, in politics and society.

Appropriately Minister of Interior de  Maiziére is introducing another legislative draft for an new asylum law restriction. Humans should not to be informed of their upcoming deportations (anymore). Additionally more people are supposed to be taken into deportation centres. Furthermore all people are going to be forced to leave if they don’t show their passport or tell their nationality. Nearly all refugees don’t have their papers anymore when they arrive, this means that this racist government doesn’t want to accept any more refugees or wants to quickly deport them.

The Bavarian Integration Law also shows us how racism works in Parliament. There is talked about us without us, the Non-Citizens. Finally, universal rigth to vote has to be established so that all people who live in Germany can vote. Far from that we demand a labor law for all. The Non-Citizens are forced to work for less than one Euro and thus become wage drivers on the labor market. This divides the workforce, working people and society, which creates even more racism.

At the latest now it should be clear that our protest is taking place at the right time. The conditions for us are getting worse and worse, so we can’t continue to standby.

With our joint actions, we want to achieve the right to stay and equal rights for all people.

deutsch

Wir als eine politisch selbstorganisierte Gruppe der Non-Citizens brachen am 8ten Oktober nach Nürnberg auf. Das ist der Protestmarsch der Non-Citizens im Jahr 2016. Unser Protestmarsch ist der Kampf der stimmlosen und ausgeschlossenen, die nicht mehr so weiter leben wollen. Wir sind durch viele Länder und haben tausende Kilometer hinter uns gelassen. Jetzt müssen wir auch hier marschieren, damit wir als Menschen anerkannt werden. Wir sind hier noch nicht als Menschen anerkannt, wir sind in den Augen des deutschen Staates nicht würdig hier als Menschen zu leben. In Nürnberg werden wir vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) protestieren, wo über unsere Asylanträge entschieden wird. Wir werden weiterhin von Unterkunft zu Unterkunft gehen und die Menschen zum Aufstand der Unterdrückten aufzurufen. Dieser Zustand in Deutschland ist nicht annehmbar, nicht zu verbessern. Wir müssen diesem Zustand ein Ende setzen und Besseres schaffen.

Unsere Ideen und Vorschläge gelten für alle Menschen, die mit uns für ein besseres Leben ohne Rassismus, Sexismus, Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen wollen. Wir können diese ganzen Probleme nicht lösen, aber wir wollen mit unseren Aktionen bestimmte Ideen und Vorschläge einbringen. Wir, als Personen mit direkter Erfahrung von diesen vielen Probleme, wissen, dass wir sie nur gemeinsam lösen können. Also ein gemeinsamer Kampf muss dringend aufgebaut werden. Wir können tatsächlich etwas erreichen, wenn wir strategisch vorgehen. Was meinen Wir damit? Wir sind Ausgeschlossen von Bildung, von Arbeit, also letztendlich von der Gesellschaft. Wir können den Zugang zur Gesellschaft nur erkämpfen. Z.B. müssen wir  für unseren Kampf um Arbeitsrechte  die Gewerkschaften und Belegschaften gewinnen. Wir müssen Studierende, Schüler*innen, und Lehrer*innen für unser Recht auf Bildung gewinnen. Wir haben uns als aktives kämpfendes Subjekt eingemischt und treten weiterhin in Bündnisse mit politischen Gruppen und Organisationen, um gegen weitere Verschärfungen von Gesetzen, wie das sogenannte bayerische Integrationsgesetz oder den Gesetzesentwurf von de Maiziére sowie gegen die bestehenden Asylgesetze zu kämpfen.

Also wir brauchen keine Politik der Isolation, sondern wir fordern einen gemeinsamen Kampf mit allen Unterdrückten und arbeitenden Menschen gegen die kapitalistischen Verhältnisse. Während Deutschland als imperialistische Macht in den anderen Teilen der Welt mit Waffenverkauf und Unterstützung der reaktionären Regime Kriege und Krisen verursacht, gehen in Deutschland Rassist*innen auf die Straße, welche dafür sorgen wollen, dass Deutschland eine Burg mit imperialistischen Privilegien bleibt. Schluss mit deutschem Waffenexport und deutscher Unterstützung der reaktionären Regime.

Zurzeit will die Regierung die Menschen noch mehr spalten und diskriminieren. Es ist eine Lüge, dass lediglich die AFD den Rassismus in Deutschland verkörpert. Der Rassismus in Deutschland ist bereits tief verankert. Er sitzt im Staat, in der Regierung, in Politik und Gesellschaft.

Dem entsprechend bringt Bundesinnenminister de Maiziére einen weiteren Gesetzesentwurf zur erneuten Asylgesetzverschärfung ein. Menschen sollen nicht (mehr) über ihre bevorstehende Abschiebung informiert werden. Auch sollen unter anderem mehr Menschen in Abschiebehaft genommen werden. Desweiteren sollen alle Menschen ausreisepflichtig werden, welche nicht ihren Pass vorlegen oder ihre Nationalität angeben. Fast alle geflüchteten Menschen haben bei ihrer Ankunft keine Papiere mehr, dass heißt diese rassistisch agierende Regierung keine Geflüchteten mehr aufnehmen möchte, bzw. schnell abschieben will.

Auch das bevorstehende bayerische Integrationsgesetz zeigt uns klar, wie der Rassismus im Parlament funktioniert. Es wird dort ohne Non-Citizens über sie gesprochen. Endlich muss das allgemeine Wahlrecht her, damit alle Menschen wählen können, die in Deutschland leben. Fernen fordern wir ein Arbeitsrecht für alle. Die Non-Citizens werden dazu gezwungen für weniger als 1 Euro zu arbeiten und werden dadurch zu Lohndrücker*innen auf dem Arbeitsmarkt. Das spaltet die Belegschaften, arbeitende Menschen und die Gesellschaft, dadurch entsteht noch mehr Rassismus.

Spätestens jetzt muss klar sein, dass unser Protest zur richtigen Zeit stattfindet. Die Zustände für uns werden immer schlimmer und schlimmer, sodass wir nicht mehr länger zusehen können.

Wir wollen mit unseren gemeinsamen Aktionen die Forderung nach Bleiberecht und gleichem Recht für alle Menschen erreichen.

Kilometre by kilometre

[francais]

Rien que de marcher sur des routes, destinées normalement aux voitures, à des longueurs de kilometres donne, en quelque sorte, au groupe un sentiment de liberté qui y est palpable alors que celui-ci n’a pas encore atteint Nürnberg. N’oublions pas que la pluspart des gens qui sont dans ce Protestmarsch ont déjà beaucoup marché pour fuire la repression, terorisme, discrimination ect. Et cette fois nous marchons pour le respect de notre liberté et de nos droits humains.

[english]

Just walking miles after miles on those roads, that are used by cars normally, gives us this special feeling of freedom without having even reached Nuremberg yet. We don’t have to forget that many of us who are on the protest march, have already walked thousands of miles, to escape repression, terrorism, discrimination etc. And this time we are back on the road for the recognition of our freedom and our basic human rights.

[deutsch]

Kilometer für Kilometer nur auf den Straßen zu laufen, die eigentlich für Autos bestimmt sind, gibt uns ein besonderes spürbares Gefühl von Freiheit, ohne dass wir überhaupt Nürnberg erreicht haben. Lasst uns nicht vergessen, dass viele von uns, die auf dem Protestmarsch laufen, bereits Tausende von Kilometern hinter sich gelegt haben, um vor Repression, Terrorismus und Diskriminierung etc. zu flüchten. Und dieses Mal sind wir wieder auf der Straße für eine Anerkennung unserer Freiheit und unserer grundlegenden Menschenrechte.

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