Tag: refugee activist

2nd transnational refugee tour in London

Freedom of movement world tour Freedom of Movement tour London flyer

Migrant-led activist group from Oranienplatz in Berlin are now touring the world, or at least some of it. Here to connect the movement across borders, the first stop is London!

Gain and share insights and experiences during these events.

Where are these places?

LARC (London Action Resource Centre): 62 Fieldgate St., E11ES

SOAS (University of London):

Thornhaugh Street, Russel Square, WC1HOXG

Thursday 26th January, 6pm:

Screening of Island 36 documentary followed by discussion at LARC

Friday 27th January, 10:30 am:

Workshop on migrant activism and anti-colonialism at LARC

8pm: Screening of Island 36 documentary followed by discussion at SOAS

What?

We plan to travel through England, Spain, Italy, Uganda and South Sudan to meet refugees and migrant activists. We want to share our experiences at info panels, workshops and film screenings and build a movement across borders!

Who?

We are from the self-organised Refugee Movement Berlin that started occupying Oranienplatz in central Berlin in 2012 to demand our rights. Even after the eviction we continue fighting. This is the second transnational refugee tour to make our voices heard!

Why?

We believe in freedom of movement for everybody, meaning the right to choose where to go and where to stay whenever you want. With transnational exchange of ideas we can fight deportation, stop detention, resist being held in refugee camps, end isolation from the communities and throw the fear away! Together we are strong!

 

Find our events:

Follow on Facebook

Phone: (+44) 07424643883

Languages: We speak Arabic, English, German, French

Island 36 documentary trailer:

How to support?

Donations sustain this activism. Any support you are able to give will be greatly appreciated and wisely used!

Use www.transferwise.com to avoid the costs and the faff of the banks:

Blacks and Whites Together for Human Rights e.V

IBAN: DE39 4306 0967 1174 7644

BIC: GENODEM1 GLS

 

 

Thueringen Based Activists Set “The Freedom Agenda” For Dr. Maqsud Aghayev in Apolda Court

"The Freedom Agenda" For Dr. Maqsud Aghayev in Apolda Court

Thueringen Base Activists Set “The Freedom Agenda” For Dr. Maqsud Aghayev in Apolda Court.
The Refugee Activist, Maqsud Aghayev was under the threat of deportation by the Foreign Office Authority in Apolda, he was unlawfully charged to court as to facilitate his deportation from Apolda, Germany.

“The case of Dr. Maqsud was very good. The Court stopped the case against him just after 10 minutes from start. The Judge didn’t even hear from Frau Ernst of the Foreign office in Apolda because the case in general was unlawful.
20 people were there from Jena and Erfurt. A journalist from OTZ was also there and took a photo at the end.” by Miloud Lahmar Cherif

Step by step we will bring down the deportation regime!

Verfahren eingestellt, wann enden die Schikanen? Bericht über den Prozess gegen Dr. Aghayev Magsud in Apolda

Thueringen Based Activists Set “The Freedom Agenda” For Dr. Maqsud Aghayev in Apolda Court

Verfahren eingestellt, wann enden die Schikanen? Bericht über den Prozzess gegem Dr. Aghayev Magsud in Apolda

Das Verfahren wegen angeblichem Missbrauch von Ausweispapieren gegen TheVoice-Aktivst Dr. Aghayev Magsud wurde vom Amtsgericht Apolda am 18. Januar 2017 eingestellt, die Kosten der Staatskasse auferlegt. Warum die Staatsanwaltschaft Erfurt das bereits eingestellte Verfahren auf Drängen der Ausländerbehörde Apolda wiederaufnahm und es zur mündlichen Verhandlung gekommen war, bleibt unklar.

Fast 20 Unterstützer*innen hatten sich am Mittwoch Vormittag im Amtsgericht Apolda eingefunden, um zu zeigen, dass sie gemeinsam mit dem Aktivisten Dr. Magsud Rückhalt kämpfen. Weil er Einspruch gegen den Strafbefehl vom November 2015 eingelegt hatte, wurde der angeklagte Sachverhalt zwar verhandelt, aber nicht aufgeklärt. Bereits die Tatsache, wie das Verfahren eingeleitet und wie es nach der Einstellung der Staatsanwaltschaft Erfurt wiederaufgenommen wurde, deutet auf behördliche und politisch motivierte Willkür hin.
Das Verfahren wegen Missbrauch von Ausweispapieren wurde auf Bestreben der Mitarbeiterin der Ausländerbehörde Apolda Daniela Ernst eingeleitet, die der Polizei eine schriftliche Aussage des Aktivisten vorgelegt hatte, die er unterschrieben haben soll. Als Dr. Magsud diese Aussage getätigt haben soll, war kein Dolmetscher anwesend, der ihm den Sachverhalt hätte übersetzen können. Wie die handschriftliche Unterschrift auf das Dokument gelangte, kann sich der Aktivist nicht erklären. Zwar habe er etwas unterschrieben, aber nicht dieses Dokument, das letztlich zur Anklage führte. Wie kann das sein? Nachdem die Staatsanwaltschaft Erfurt das Verfahren im Juli 2016 eingestellt hatte, weil formal ein Verfahrenshindernis und kein öffentliches Interesse an der Verfolgung bestand, kam es wie in der Hauptverhandlung von Richter Pfeifer festgestellt zu einem „Sinneswandel“ bei der Staatsanwaltschaft, die zur Wiederaufnahme führte. Es wurde bekannt, dass dies ebenfalls auf Bestreben der Ernst geschah, die als Vertreterin der Ausländerbehörde jedoch über keine Beschwerdebefugnis verfügte.

Verteidigerin Kristin Piertrzyk beantragte wie bereits im Vorfeld nochmals in der Hauptverhandlung sogleich, das Verfahren einzustellen, weil die für eine Wiederaufnahme notwendigen neuen Erkenntnisse nicht vorlagen. Sie machte in ihren Ausführungen klar, dass für das Handeln der Mitarbeiterin Ernst keine Rechtsgrundlage bestünde und das vermutete Missfallen über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft und das Gerichts keine Rechtfertigung für die Wiederaufnahme begründe.
Der Vertreter der Staatsanwaltschaft Erfurt stimmte dieser zu und schien nicht informiert über den bisherigen Verfahrensablauf und die entsprechende Gründe. Auch der vorsitzende Richter Pfeifer erkannte dies an und schloß sogleich die Beweisaufnahme, auf die sich die Mitarbeiterin Ernst mit einer Aussagegenehmigung ihrer Behörde im Gepäck vorbereitet hatte. Frau Ernst wurde nicht gehört. Die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und Verteidigung fielen kurz und knapp aus, ebenso wie die Entscheidung des Richters: Das Verfahren ist eingestellt, die Kosten sind von der Staatskasse zu tragen.

Unklar bleibt indes, wie die Behörden zusammenarbeiten und mit welcher Motivation. Die Unterstützer*innen sehen einen Zusammenhang dieser Schikane mit weiterer Willkür, da Dr. Magsud die ihm zustehende Verlängerung seines Aufenthalts von der Ausländerbehörde Apolda immer wieder strittig gemacht wird – trotz fehlender Rechtsgrundlage und eindeutiger Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Die Ausländerbehörde Apolda ist auch in anderen Fällen durch ih repressives Vorgehen in Erscheinung getreten, ein Beispiel ist die Aufforderung zur Ausreise gegenüber Minderjährigen, obwohl dies gesetzlich unzulässig ist.

Die Unterstützer*innen wollen weiter einen aufmerksamen Blick auf das Vorgehen in Apolda werfen und die Öffentlichkeit über die Geschehnisse informieren, nur so scheint Widerstand leistbar zu sein. Leidtragend sind jedoch in erster Linie die Betroffenen, die unter den gegebenen Umständen von Lageralltag und Residenzpflicht, ihren Aufenthalt in der Thüringschen Provinz fristen und den Schikanen der beteiligten Behörden ausgesetzt sind.

Dr. Magsud behält es sich ausdrücklich vor, wegen der hier einmal mehr gerichtlich festgestellten Verfolgungswillkür der Ausländerbehörde in Apolda und der Staatsanwaltschaft Erfurt rechtliche Schritte mit Schadensersatzforderungen einzuleiten, um deren rechtsbeugende Praxis behördlich manipulierter Nötigungen, Repressionen und Abschiebeandrohungen öffentlich anzuklagen und zu beenden. ( Hintergrundinformationen zum aktuellen Fall entnehmen Sie bitte der Stellungnahme vom 10.1.17)

We watch you! Break Deportation!

Prozess gegen Flüchtlingsaktivisten: Erneute Strafanzeige der Ausländerbehörde Apolda gegen Magsud Aghayev

Prozess gegen Flüchtlingsaktivisten: Erneute Strafanzeige der Ausländerbehörde Apolda gegen Magsud Aghayev

Einladung zur Gerichtsverhandlung am 18. Januar 2017, 10:15 Amtsgericht Apolda, Jenaer Str. 8

Prozessaufruf – Solidarität mit Dr. Magsud

“Solidarität muss praktisch werden!” – dieser Slogan wird im Kontext des Kampfes gegen FaschistInnen und RassistInnen immer wieder benutzt und will sagen: Jetzt hier auf der Straße kann unser Protest nur ein
allgemeiner sein, wichtig ist vor allem die Unterstützung des konkreten Kampfes derjenigen, die sich gegen die menschenfeindlichen Strukturen zur Wehr setzen. Dr. Magsud wird von den Härten der Behörden getroffen, weil er nicht stumm bleibt, sondern den organisierten Kampf gegen das Lagersystem und die Abschiebekultur als seinen Persönlichen begreift.
Auf Bestreben der Ausländerbehörde Apolda wird er nun vor Gericht gezerrt. Unter allen Umständen soll ihm ein Vergehen angehangen werden in der Hoffnung, dass sie seine Abschiebung doch noch irgendwie erreichen können oder ihn einfach “nur” schikanieren.
Jetzt ist praktische Solidarität gefragt: Organisiert eine gemeinsame Anreise von eurem Wohnort zum stattfindenden Prozess am 18. Januar in Apolda, beobachtet die Geschehnisse und zeigt Dr. Magsud eure Verbundenheit mit eurer Anwesenheit! Niemand soll allein vor Gericht stehen! Auch die Institutionen sollen sehen, wir stehen zusammen!
Schafft in eurem Umfeld Aufmerksamkeit für den Fall, verbreitet die Stellungnahme und sammelt Spenden für die zu erwartenden Repressionskosten.

Mittwoch, 18. Januar 2017, 10:15
Amtsgericht Apolda, Jenaer Str. 8

Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise in Erfurt: 8.40 Uhr am Eingang vom Hbf

Pressemitteilung
Prozess gegen Flüchtlingsaktivisten: Erneute Strafanzeige der Ausländerbehörde Apolda gegen Magsud Aghayev

Stellungnahme von Herrn Aghayev Magsud zu den Vorwürfen von der Ausländerbehörde Apolda

Magsud Aghayev erhielt im Jahr 2010 aufgrund eines Behinderungsgrads von 60% ein
Aufenthaltsrecht nach § 25 Abs. 3 AufenthG. Die zuletzt auf drei Jahre verlängerte Aufenthaltserlaubnis lief am 13. Februar 2015 aus. Da die Ausländerbehörde auch zwei Monate später keine Verlängerung ankündigte, fragte er nach und erfuhr, dass die zuständige Sachbearbeiterin noch auf Post vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wartete. Auf Nachfrage bei der Außenstelle des BAMF in Hermsdorf erfuhr Magsud Aghayev, dass die Ausländerbehörde erfolglos versucht hatte, vom BAMF die Zustimmung zu seiner Abschiebung zu erwirken.

Konfrontiert mit der Ablehnung des BAMF und der Tatsache, dass § 25 Abs. 3 eine Abschiebung verbietet, wollte die Apoldaer Sachbearbeiterin nichts erklären und forderte stattdessen zur Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis erneute ärztliche Atteste und eine schriftliche Erklärung darüber, wie oft Herr Aghayev nach Aserbaidschan gereist sei. Da er nicht so gut Deutsch schreibt, notierte die Sachbearbeiterin meine mündliche Erklärung, dass mein Pass kürzlich aufgrund eines Versehens in einer Sporttasche mit Familiengeschenken nach Aserbaidschan geschickt wurde und binnen zehn Tage von einem Bekannten wieder mitgebracht werden würde.

Einige Tage später erhielt Herr Aghayev eine polizeiliche Vorladung. Die Polizei erklärte ihm, dass die Ausländerbehörde ihn wegen illegaler Weitergabe seines Passes angezeigt hatte und forderte ihn auf, seinen Pass vorzulegen. Nachdem er das innerhalb von 15 Minuten tat, erklärte die Polizei die Angelegenheit für erledigt. Entsprechend erhielt Herr Aghayev am 7.7.2016 einen Einstellungsbescheid der Staatsanwaltschaft Erfurt. Infolge dieses Bescheids fragte er mittlerweile acht Monate nach Ablauf seiner Aufenthaltserlaubnis bei der Ausländerbehörde nach, wann die Verlängerung erfolgen würde. Wieder verwies ihn dieselbe Sachbearbeiterin mit Verweis auf ihren anhaltenden Kontakt mit der Staatsanwaltschaft auf einen späteren Zeitpunkt. Als Herr Aghayev am 24.9.2016 einen Strafbefehl über 200 Euro vom Amtsgericht Apolda bekam, stellte sich heraus, dass auf persönliches Betreiben dieser Sachbearbeiterin das Strafverfahren wiederaufgenommen wurde.

Magsud Aghayev ist seit 2009 aktiv bei The Voice Refugee Forum und im bundesweiten Netzwerk Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen. Er hat seitdem immer wieder an Protesten teilgenommen und die Flüchtlingsgemeinschaft in Apolda organisiert. Schon 2010 durchforstete die Apoldaer Ausländerbehörde Zeitungen nach einem Bild von ihm bei einer Versammlung außerhalb des Landkreises und erließ infolgedessen einen Bußgeldbescheid wegen Residenzpflichtverstoßes. Kurz darauf zeigten BehördenmitarbeiterInnen ihn an, vermeintlich Nazisymbolik verwendet zu haben. Er wurde in zweiter Instanz vor dem Landgericht Erfurt freigesprochen. Magsud Aghayev kann bei den neuerlichen Erfarungen nur davon ausgehen, dass es der Ausländerbehörde ein persönliches Anliegen ist, seinen Aufenthalt entgegen rechlicher Normen zu beenden und bis dahin so unangenehm wie möglich zu gestalten.

Die Hauptverhandlung in der Sache findet am 18.1.2017 und 10.15 Uhr am Amtsgericht Apolda, Jenaer Straße 8, 99510 Apolda, statt.

Kontakt The VOICE Refugee Forum Jena: thevoicerefugeeforum@riseup.net
Kontakt Rechtsanwältin Kristin Pietrzyk: 03641 628272,
KristinPietrzyk@kanzlei-elster.de

Zuständige Sachbearbeiterin Ausländerbehörde Apolda: Frau Ernst, Telefon: 03644 540 788

Aktenzeichen Strafverfahren: Cs 121 Js 19605/15
Zuständige Staatsanwältin StA Erfurt: Frau Jacob, 0361 3775 400

Zuständiger Richter Amtsgericht Apolda: Dr. Pfeiffer, 03644 50290

Aktenzeichen BAMF-Bescheid über Abschiebeverbot 5919871-425
Zuständiger Sachbearbeiter BAMF: Herr Reichel, Referat M D 3 Nürnberg, Telefon: 09119430

Stellungnahme von Herrn Aghayev Magsud zu den Vorwürfen von der Ausländerbehörde Apolda

Ihr könnt meinen Kampf unterstützen. Kommt zur Gerichtsverhandlung am 18.01.2017 um 10.15 Uhr am Amtsgericht in Apolda, Jenaer Straße 8, 99510 Apolda.
Aghayev Magsud – The VOICE Refugee Forum- Apolda

Prozess gegen Flüchtlingsaktivisten: Erneute Strafanzeige der Ausländerbehörde Apolda gegen Magsud Aghayev

Ich, Aghayev Magsud, bin seit 2009 Aktivist bei „The VOICE Refugee Forum“ und der „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen“. Seitdem werden mir durch die Ausländerbehörde Apolda Steine in den Weg gelegt! Jetzt verweigern sie mir seit fast 2 Jahren die rechtmäßige Verlängerung meines Aufenhalts und haben nun auch ein Gerichtsverfahren gegen mich angestrengt, in dem sie mir vorwerfen, ich hätte meinen Pass einem Fremden zur Ausreise überlassen. Im Folgenden möchte ich den Hintergrund des Gerichtsverfahrens darlegen.

Ich habe meine Aufenthaltsgenehmigung im Jahr 2010 nach §25.3 bekommen, da ich eine 60 prozentige Behinderung habe. Die Ausländerbehörde Apolda hat mir meine Aufenthaltsgenehmigung 2012 für drei Jahre verlängert. Am 13. Februar 2015 ist sie abgelaufen. Zuerst behaupteten sie, man könne die Aufenhahltsgenehmigung nicht verlängern, da man meine Fingerabdrücke nach Berlin senden und auf eine Antwort warten müsse. Später wurde mir gesagt, dass sie noch auf einen Brief von Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) warteten. Ich fuhr selbst zum BAMF nach Hermsdorf und stellte die Frage, warum mir meine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wird. Darauf hin sagten sie mir, dass sie schon vor längerer Zeit einen Brief nach Apolda geschickt hätten. Im Text des Briefs stand, dass die Abschiebung Herr Aghayevs verboten wird. Mit der Kopie des Briefes ging ich in die Ausländerbehörde Apolda und stellte die Frage, warum sie eine Anfrage auf eine Abschiebung beim BAMF beantragt hätten. Sie müssten doch wissen, dass nach dem §25.3 eine Abschiebung ausgeschlossen ist. Die Mitarbeiterin der Ausländerbehörde hat gesagt, sie wollten irgendetwas überprüfen. Warum oder was sie prüfen wollten, habe ich nicht verstanden. Sie haben noch einmal alle möglichen Dokumente verlangt und getrennt dazu schriftlich eine Auskunft von mir, wie oft ich nach Aserbaidschan gereist bin. Da ich noch nicht so gut schreiben konnte, bat ich die Mitarbeiterin der Ausländerbehörde, mir dabei zu helfen. Dazu habe ich erklärt, dass ich einen Besucher hatte, meinen Freund aus Baku. Er hatte mich gefragt, ob ich etwas mit ihm nach Aserbaidschan schicken möchte. Ich packte daraufhin eine Tasche mit Geschenken für meine Kinder und gab sie ihm mit. Ich habe ihr auch gesagt, dass er mich von Aserbaidschan aus gleich anrief, um mir zu sagen, dass mein Pass in der Tasche gewesen sei und dass er in 10 Tagen wiederkommen und ihn mir mitbringen würde. Die Mitarbeiterin bat mich ihr handgeschriebenes Protokoll zu unterschreiben, was ich auch getan habe. Ein paar Tage später bekam ich Post mit einer Vorladung von der Polizei Apolda. Die Mitarbeiterin der Ausländerbehörde hatte mich angezeigt, dass ich angeblich meinen Pass zur Verfügung gestellt hätte, um jemanden nach Baku ausreisen zu lassen! Nachdem ich aber meinen Pass bei der Polizei sofort vorlegen konnte, durfte ich wieder gehen. Später bekam ich Post von der Staatsanwaltschaft Erfurt, dass die Sache abgeschlossen ist. Mit diesem Brief ging ich wieder zur Ausländerbehörde und fragte, wann ich meine Aufenthaltsgenehmigung endlich bekommen würde. Als sie daraufhin sagten, sie müssten noch auf einen Brief von der Staatsanwaltschaft Erfurt warten, habe ich selber dort angerufen und gefragt, warum es so lange dauert. Mir wurde gesagt, dass die Ausländerbehörde einen Widerspruch in der Sache eingereicht hat.

Bei meinem nächsten Besuch in der Ausländerbehörde zeigte man mir ein Blatt Papier und sagte „Siehst du? Du hast selber unterschrieben, dass du deinen Pass für einen Fremden zur Ausreise zur Verfügung gestellt hast!“ Ich schaute mir den Brief an und stellte fest: „Wie kann es sein, dass ich es unterschrieben habe? Als ich Ihnen davon erzählt habe, haben Sie alles mit einem Stift auf ein Blatt Papier geschrieben und jetzt sehe ich einen Text, der mit einem Rechner geschrieben wurde und der Text darin ist mir auch nicht bekannt!“ Unter dem vorgedruckten Text war meine Unterschrift zu sehen. Ich sagte: „Das ist doch eine Dokumentenfälschung!“ Die Mitarbeiterin hat mich angeschaut und auf emotionale Weise gesagt: “Egal!”.

Angesichts des Engagements, mit dem die Ausländerbehörde bei übergeordneten Behörden und durch offensichtlichen Betrug versucht, mir rechtliche Vergehen nachzuweisen, ist es offensichtlich, dass es ihr Anliegen ist, mich abzuschieben! Ich will in dieser Sache weiter kämpfen solange bis die Ausländerbeörde Apolda in ihren Schikanen gestoppt wird.

Ihr könnt meinen Kampf unterstützen. Kommt zur Gerichtsverhandlung am 18.01.2017 um 10.15 Uhr am Amtsgericht in Apolda, Jenaer Straße 8, 99510 Apolda.

Aghayev Magsud- The VOICE Refugee Forum – Refugee Community Apolda

About the wind as our companion and the deportation prison in our heads. Looking back on two months of protest

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The time has come to take stock of our struggle over the past two months, to know where we have been succesful and where we have lost time. This is the moment of truth.

I took part in the demonstration of 07.09.2016 which marked the beginning of our protest actions not only as a member of Refugee Struggle for Freedom but as a person, as a human being, but mainly because I belong to this world that belongs to nobody and that no one has contributed to create. You can talk about borders or illegal entries, but what about the overexploitation of our natural resources, what about Western puppet-politicians who are governing our countries and what about all that which exists but does not belong to us? No one talks about it, nobody, because we are used as objects when there is a need us – for example as cheap labor force, or as a scapegoat for social conflicts. But when there is no more need for us, we become the misery of the world.

At Sendlinger Tor, I felt very integrated because we were able to experience the realities of life outside the camps, with people of good will who supported us. Even though we had to deal with Nazis and other troublemakers, it was better than being locked up in the camps.

The walking route to Nürnberg made me and many others come to life again. We were able to savor nature, far from everything, with the pure wind, which knows neither race nor nationality and who has guided us with its rhythmic breath through the cities of Germany. Crossing these cities was like crossing borders. If only the world could be like that! For all the benefits of the world are created for humans. Birds know no boundaries, but we, human beings with consciousness, deprive other human beings of their right to move, to come and go freely, and this leads to fear of being arrested or mistreated.

On our return from Nürnberg, we had to go on hunger strike because it was the only way to make ourselves heard. It was a lot harder because there are a lot of ill people among us who, despite their illnesses, went on a hunger strike even though it could have had an adverse effect on their health. On the fifth day we announced that the next day we would also stop drinking. That same afternoon, the police came suddenly with 600 police officers to end our strike. Some of us stayed, others went to the other side of the street and climbed the trees. As those who stayed there, how could we have resisted 600 policemen? We, 60 refugees at the end of their forces?
On the other side of the street I could hear the cries of my friend who had been kicked by the policemen. And as if the brutal repression of the police was not enough, each refugee who took refuge in the trees will be liable to a very high fine.

It was to be expected that the police would suddenly come to put an abrupt end to our hunger strike, we had to expect to be held responsible for all the problems of others simply because we opposed to all the German institutions that want to destroy us or have already destroyed us for quite a long time. It is always said that solidarity must be lived together. That is what we did. We fought alongside unions and independent social groups without asking for anything in return. Now we need you. So, help us!

I have my own problems, my own worries, but it is nothing compared to the daily difficulties my brothers encounter. They are afraid to start a new life from zero in another country. They are afraid of being expelled and confronted with their past. And this fear is well founded. One of our brothers was deported to Afghanistan, another to Senegal, a third has left on his own, and seven others have been transferred to the Bamberg camp.

Even though we are not in detention camps in order to be deported, our thoughts and daily fear is worse than a modern prison. What have we done? What is our sin? Is it a crime to flee from war, misery, poverty, repression? Do people deserve this condemnation and the exclusion from all systems?

We, the people of the Global South, are the victims and the scapegoats of all time. We were sold as slaves, forced into the liberation of Europe during the two wars, colonized and stripped, and yet our zest for life is stronger than all the evil we have been subjected to in the past and that we still suffer today. You may find it difficult to put yourself in our place, to listen to our voices, to feel our suffering, to understand our struggle “Freiheit – freedom, kein Mensch ist illegal”. We do not want to be concentrated in camps like a herd that is given the opportunity to drink, we want to be an integral part of society with the right to go and to come, the right to education but also the right to work. We all know that with all these rights inequalities will still be visible to the eyes of all. Like the struggle of women against sexual inequalities. That is why we will continue to fight. The truth is that having a residence permit does not mean you’re off the hook. On the contrary, it is only the beginning of the fight against inequalities.

In conclusion, let me say that leaving borders open means giving back to humanity its right to free movement everywhere on earth, but first of all let’s open our hearts and free them from racism, colonialism and trivialities of this world such as money and power.

*****

Du vent comme notre compagnon aux centres d’expulsion dans nos têtes. Rétrospective sur deux mois de protestes

Le moment est venu de faire le point sur notre combat des deux derniers mois, de savoir où on a réussi et sur quoi on a perdu notre temps. C´est le moment de vérité.

J´ai pris part à la manifestation du 07.09.2016 qui a marqué le début de nos actions de protestation non seulement en tant que membre de Refugee Struggle for Freedom mais en tant que personne, en tant qu´être humain, mais surtout parce que j´appartiens à ce monde qui n´appartient à personne et que personne n´a contribué à sa création. Vous pouvez parler de frontières ou d´entrées illegales, mais qu´en est-il de la surexploitation de nos ressources naturelles, qu´en est-il des politiciens occidentaux, marionnettes régissant nos pays et qu´en est-il de tout ce qui existe et qui ne nous appartient pas? Personne n´en parle, personne, parce qu´on nous utilise comme des objets quand on a besoin de nous – par exemple comme main d´oeuvre bon marché ou comme bouc émissaire des conflits sociaux.  Mais quand on a plus besoin de nous, on devient la misère du monde.

A Sendlinger Tor, je me sentais très intégré parce qu´on a pu vivre les réalités de la vie en dehors des camps avec des gens de bonnes volontés qui nous soutenaient. Même si nous avons eu à faire á des nazis et autres faiseurs de troubles, c´était mieux que d´être enfermés dans les camps.

La route à pied jusqu´à Nürnberg m´a fait revivre ainsi que beaucoup d´autres. On a pu savourer la nature, loin de tout, avec le vent pur, qui, lui, ne connait ni race, ni nationalité et qui nous a guidé avec son souffle rythmique à travers les villes d´ Allemagne. En traversant ces villes, c´était comme si nous traversions des frontières. Si le monde pouvait être comme ça! Car tous les bienfaits du monde sont crées pour les humains. Les oiseaux ne connaissent pas de frontières mais nous, êtres humains dotés d´une conscience, nous privons d´autres êtres humains de leur droit de bouger, d´aller et de venir librement et cela entraine la peur d´être arrêté ou maltraité.

A notre retour de Nürnberg, on a dû entamer la grève de faim parce que c´était le seul moyen de se faire entendre. C était très plus dur parce qu´il y a beaucoup de malades parmi nous qui, malgrès leurs maladies, ont fait quand même la grève de la faim alors que ça pouvait nuire d`avantage à leur santé. Le cinquième jour, nous avons annoncé que le lendemain, nous arrêterions aussi de boire. L´après-midi même, la police est arrivée subitement avec 600 policiers pour mettre fin à notre grève. Certains d´entre nous sont restés sur place, d´autres sont allés de l´autre côté de la rue et sont montés dans les arbres. Nous qui étions restés sur place, comment aurions-nous pû résister face à 600 policiers? Nous, 60 refugié(e)s à bout de forces?
De l´autre côté de la rue, je pouvais entendre les cris de mon ami qui avait reçu des coups de pied des policiers. Et comme si la répression brutale de la police ne suffisait pas, chaque réfugié s´étant réfugié dans les arbres sera passible d´une amende très élevée.

On devait s´y attendre que la police arriverait soudainement pour mettre fin de façon brutale à notre grève de la faim, on devait s´y attendre d´être pris comme responsable pour tous les problèmes des autres, simplement parce qu´on s´est opposé à toutes ces institutions allemandes qui veulent nous détruire ou qui nous ont déjà détruit depuis bien longtemps. On dit toujours que la solidarité doit se vivre ensemble. C´est ce qu´on a fait. On s´est battu aux côtés de syndicats et de groupes sociaux indépendants sans rien demander en retour. Maintenant nous avons besoin de vous. Alors, aidez-nous!

J´ai mes propres problèmes, mes propres soucis mais ce n´est rien par rapport aux difficultés quotidiennes que rencontrent mes frères. Ils ont peur de recommencer leur vie à zéro dans un autre pays. Ils ont peur d´être expulsés et d´être confrontés à leur passé. Et cette peur est bien fondée. Un de nos frères a été expulsé en Afghanistan, un autre au Sénégal, un 3ème a quitté le pays par ses propres moyens et 7 autres ont été transférés dans le camps de Bamberg.

Même si nous ne sommes pas dans des camps de rétention afin d´être expulsés, nos pensées et la peur quotidienne est pire qu´une prison moderne. Qu´avons-nous fait? Quel est notre péché? Est-ce un crime de fuir la guerre, la misère, la pauvreté, la répression? Mérite-t´on cette condamnation et l´ exclusion de tous les systèmes?

Nous, les gens du Grand Sud, nous sommes les victimes et les boucs émissaires de tous les temps. Nous avons été vendu comme esclaves, emmenés de force dans la libération de l´Europe pendant les deux guerres, colonisés et dépouillés et pourtant notre joie de vivre est plus forte que tout ce mal qu´on nous a fait subir par le passé et que nous subissons encore aujourd´hui. Vous avez peut-être du mal à vous mettre à notre place, à écouter nos voix, à sentir notre souffrance, à comprendre notre combat „Freiheit – liberté, kein Mensch ist illegal“. Nous ne voulons pas être concentrés dans des camps comme un troupeau que l´on abreuve, nous voulons faire partie intégrante de la société  avec le droit d´aller et de venir, le droit à l´éducation mais aussi le droit de travailler. Nous savons tous qu´avec tous ses droits il restera encore des inégalités visibles aux yeux de tous. Comme le combat des femmes face aux inégalités sexuelles. C´est pourquoi nous continuerons de nous battre. La vérité est que le fait d´avoir un titre de séjour ne veut pas dire qu´on est tiré d affaire. Au contraire, ce n´est que le début du combat face aux inégalités.

Pour terminer, je veux vous dire que laisser les frontières ouvertes, c´est redonner à l´humanité son droit à la libre circulation partout sur terre, mais tout d´abord ouvrons nos coeurs et libérons les du racisme, du colonialisme et des futilités de ce monde tel que l´argent et le pouvoir.

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Vom Wind als unserem Begleiter zum Abschiebeknast in unseren Köpfen. Rückblick auf zwei Monate Protest

Jetzt ist es an der Zeit auf unsere Aktionen der letzten zwei Monaten zurückzublicken um zu sehen wo die Erfolge waren und wo wir unnötig unsere Energie verschwendet haben. Es ist die Zeit der Wahrheit.

Ich habe an der Demonstration am 07.09.2016, mit der unser  Protest seinen Anfang nahm, nicht nur als Mitglied der Bewegung Refugee Struggle for Freedom sondern auch als Person, als Mensch teilgenommen. Als Mensch gehöre ich zu dieser Welt, aber diese Welt gehört niemanden, sie wurde nicht von Menschen erschaffen. Ihr könnt über Grenzen und illegale Einreise reden aber was ist mit der Ausbeutung unserer Bodenschätze, was ist mit den Marionetten westlicher Politik, die unsere Staaten regieren, was ist mit all dem, was unser ist, uns aber nicht gehört?  Niemand erwähnt das, niemand. Wir werden wie Objekte benutzt wenn man uns braucht – zum Beispiel als billige Arbeitskräfte oder als gesellschaftliche Sündenböcke. Wenn man uns aber nicht mehr braucht, werden wir zum Elend der Welt.

Am Sendlinger Tor habe ich mich sehr integriert gefühlt, weil wir zusammen das Leben außerhalb der Lager erleben durften, mit Unterstützer*innen und Menschen mit guten Absichten. Obwohl wir auch mit Nazis und Anderen mit weniger guten Absichten konfrontiert waren, war es auf jeden Fall besser als in den Lagern eingesperrt zu sein.

Der Weg nach Nürnberg hat mich und viele anderen wieder zum Leben erweckt. Wir konnten die Natur spüren, weit weg von allem, mit dem Wind als Begleiter, der keine Grenzen und auch keine Staatsangehörigkeit kennt. Er hat uns durch deutsche Städte geführt und es war, als ob wir über Grenzen gingen. Wenn die Welt so sein könnte! Sie ist für uns Menschen erschaffen worden. Vögel haben keine Grenzen aber wir, Menschen, obwohl wir einen denkenden Verstand besitzen,  entziehen anderen Menschen das Recht auf Bewegung, auf freie Wahl des Aufenthaltsorts und so entsteht Angst vor Repression und Festnahme.

Nach unserer Rückkehr aus Nürnberg haben wir den Hungerstreik angefangen. Es war für uns die einzige Möglichkeit. Es war sehr hart weil viele von uns krank sind. Trotz ihrer Krankheit haben sie beim Hungerstreik mitgemacht, auch wenn dies ihrer Gesundheit geschadet hat.
Am fünften Tag haben wir angekündigt, am Tag darauf auch auf das Trinken zu verzichten. Am Nachmittag kam unerwartet die Polizei mit 600 Polizisten um den Hungerstreik zu beenden. Manche von uns sind da geblieben wo sie waren, andere sind auf die andere Straßenseite gegangen und auf Bäume geklettert. Wir, die geblieben sind, wie hätten wir uns gegen 600 Polizisten wehren können? Wir, nur 60 Asylbewerber*innen am Ende ihrer Kräfte.

Von der anderen Straßenseite konnte ich die Schreie meines Freundes hören, der die Tritte der Polizei abbekommen hat. Zusätzlich zu der brutalen Auseinandersetzung mit der Polizei erwartet jeder von denen, die auf den Bäumen waren, eine hohe Geldstrafe.

Wir hätten wissen können, dass der polizeiliche Angriff, also die Räumung des Hungerstreikes, die darauf folgende Repression plötzlich kommen würde. Wir hätten wissen können, dass wir als Schuldige für alle Probleme aller hingestellt werden würden, aus dem einzigen Grund, dass wir es gewagt haben gegen die deutschen Behörden zu protestieren. Gegen die Behörden, die uns vernichten möchten und auch seit langem bereits vernichtet haben. Es wird immer gesagt, dass Solidarität gelebt werden muss. Wir haben darauf geantwortet. Wir haben an der Seite von Gewerkschaften und gesellschaftlichen Gruppen gekämpft ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Jetzt brauchen wir Sie. Mögen Sie uns nun zur Seite stehen!

Ich habe meine persönlichen Problemen aber sie sind nichts im Vergleich zu dem Leid, das meine Schwestern und Brüder täglich erfahren. Sie haben Angst, ihr Leben in einem anderen Land von Null wieder anzufangen. Sie haben Angst, abgeschoben zu werden und mit ihrer Vergangenheit konfrontiert zu werden. Und tatsächlich wurden in den letzten Wochen ein Bruder von uns nach Afghanistan abgeschoben und einer in den Senegal, ein anderer hat aus Verzweiflung das Land selbst verlassen. Sieben weitere Freunde wurden in das Abschiebelager nach Bamberg gebracht.

Aber schon bevor wir in Gefängnisse und Abschiebelager eingesperrt werden, leben wir in einem modernen Gefängnis. Der Abschiebeknast in unseren Köpfen, der uns jeden Tag begleitet und in uns arbeitet, ist der schlimmste. Was ist unser Vergehen? Was haben wir getan? Ist es ein Verbrechen, dem Krieg, dem Elend, der Armut, der Gewalt entkommen zu wollen? Ist es gerechtfertigt, uns deshalb aus allen Systemen auszuschließen?

Wir, Menschen aus dem Globalen Süden, sind die Opfer und Sündenböcke aller Zeiten. Wir wurden als Sklaven verkauft, gezwungen in den beiden Weltkriege für die Befreiung Europas zu kämpfen, wir wurden kolonialisiert und geplündert. Unsere Lebensfreude ist aber stärker als alle Demütigungen, die wir in der Vergangenheit und bis heute noch erfahren. Es ist für Euch vielleicht schwierig uns und unseren Schmerz zu verstehen, unsere Stimmen zu hören, unser Kampf und Motto „Freiheit – liberté, kein Mensch ist illegal“ nachzuvollziehen. Wir möchten nicht wie Tiere in Abschiebelager eingezwängt und gefüttert werden, wir möchten ein vollständiger Teil dieser Gesellschaft sein, wir möchten das Recht haben, uns zu bewegen wo wir hin möchten, wir möchten das Recht auf Bildung aber auch das Recht auf Arbeit haben. Auch wenn wir diese Rechte genießen werden noch Ungerechtigkeiten in der Welt bestehen. Wie der Kampf von Frauen gegen Geschlechterungleichheit. Deswegen werden wir weiter kämpfen.  Die Wahrheit ist, dass eine Aufenthaltsgenehmigung nicht die Lösung unserer Probleme ist. Es ist nur der Anfang des Kampfes gegen Ungerechtigkeiten aller Art.

Zum Schluss möchte ich euch noch sagen, dass wenn man die Grenzen öffnet, bekommt die Weltbevölkerung ihr angeborenes Recht auf Bewegungsfreiheit wieder zurück. Dafür müssen wir aber erst unsere Herzen öffnen und von Kolonialismus, Rassismus und Belanglosigkeiten wie Geld und Macht befreien.

R.I.P. Sista Mimi

Refugee activist Sista Mimi

We are One

Speech at the memorial march for Sista Mimi on 13.12.2014

Text: Natasha A. Kelly & Aba Yankah

Today we show solidarity with our brothers and sisters around the world – in Ferguson, in Gaza, in New York, in Syria, in Iraq and Afghanistan, our indigenous brothers and sisters around the world. We stand up for Justice for all! For all refugees who are forced to flee war or prosecution or any aggravated form of capitalism. Today on the 13th of December 2014 the Refugee Movement of Berlin consciously takes part in the global gathering against police brutality and murder.

Like many of us, Sista Mimi fought against police brutality. And she was often subject to police brutality. She was forced to face the institutional racism so deeply rooted in this country. One experience of which was being beaten up in a locked police car not too long ago and only a few steps away from here. Still driven by her longing for freedom and justice, she never got tired. If Mimi was not dead she would be in prison with our brothers now, our fellow freedom fighters of the occupied Gerhart-Hauptmann-Schule.

Because its tactic! Political tactic! It is political tactic to target the most vocal and committed participants in the struggle against racism whilst the responsible politicians and the public stand aside and look in silence. What we are witnessing here in Berlin is the same militaristic behavior operated worldwide. Systematic police harassment, brutality and murder in different shapes and sizes.

And because they could not bring the people to the jail, they brought the jail to the people!

Securitas, for example, a contracted, multinational, private security company, a hired police force, urban mercenaries paid for by the district. Their job is to keep the support out. The support and care that Mimi so desperately needed. By not allowing visitors, long time friends and family inside, Mimi’s vital social structure was destroyed. Left alone in many situations, she was slowly and systematically weakened. Alongside the police, our opinion is that the district is to be held partially responsible for Mimi’s death.

When Mimi lost her room due to construction measures that were said to be implemented by the district, she lost access to water. From that point on her health declined. Only a few selected medical persons were allowed to enter. In order to implement their isolation politics, Mimi became a target of the white power structure which denied her basic human rights – the ensuring of physical and mental integrity, life and safety, privacy, the freedom of thought and conscience, speech and expression and the freedom of movement.

A few days ago, again human rights were violated against. Knowing exactly who lives in the school the police entered in the early morning without notice and without a search warrant. The excuse was that they had to check the emergency exits. Seeking Mimi, the police couldn’t find her. She had already made her way to a friend. There she spent her last days in peace. Always with the movement on her mind. But still she was not tired of telling those responsible that without justice there is no peace.

Sista Mimi, Kenian born, global citizen of the world and freedom fighter passed on this day – the 10th of December 2014, the international day of human rights!

Even the criminals of the Nazi era were afforded the highest universal law during the Nuremberg trials conducted within a Common law court of justice. The agenda is de-nazification. What is the need for collective punishment, surveillance and torture?

Since this police action the situation in the school has changed dramatically. Now there is no heating. The showers are cold. Acting against the agreements made between the district and the people of the school, the roof , the space of political protest has been locked.

Quoting Sista Mimi: “German system, we know it is a segregation system, it is a system that segregates those people who don’t look the same as the society.” Would the police treat white German citizens, white immigrants or white visitors the same way? Do different rules apply to different people?  This is apartheid.

Human dignity is inviolable!

Mimi once said not too long ago that Germany should strike this sentence from its constitution because they have failed to live up to it. She said: “My reason to leave home was that as a little girl I realized that a woman in Africa has no real voice in society.” Mimi gained a voice and became a voice, the voice of the Refugee Movement.

As only one of two women in the school Mimi at the same time faced indignities for being a Black woman challenged by patriarchy and white supremacy. This structural racism and sexism weakened her systematically. Yet, she remained strong and voiced: “Respect for Women!”

Sista Mimi was not only a strong voice in the movement, she was also the heart of the movement. Back in the days she would spend time cooking for everyone in the social center. Today we would have liked to commemorate Mimi’s life and legacy inside the social center, but – again – access was denied by the district.

But what is more, the state officials, the bureaucrats and terrocrats have been interfering in our mourning by arresting people from the school and those who have come to the school to show their condolences. Since Mimi’s death people have been bringing pictures and flowers to the entrance which have also been removed….

But know this: You can kill a revolutionary but you can’t kill the revolution!!

Sista Mimi/ DAS HAUS DER 28 TÜREN (english subtitles) from BEWEGUNG NURR on Vimeo.

Miloud L. Cherif gegen die Bundespolizei am Verwaltungsgericht Dresden

Miloud L. Cherif gegen die Bundespolizei am Verwaltungsgericht Dresden: Anklage wegen Racial Profiling The VOICE Refugee Forum – Refugee Community Initiatives Network Germany
Schillergaesschen 5, 07745 Jena.

Presseerklärung von The VOICE Refugee Forum

Miloud L. Cherif gegen die Bundespolizei am Verwaltungsgericht Dresden: Anklage wegen Racial Profiling – Aufruf zur Prozessbeobachtung am 2.11.2016

The VOICE Refugee Forum ruft zur Prozessbeobachtung am 2. September 2016 um 9.00 Uhr im Saal 05 des Verwaltungsgerichts Dresden (Hans-Oster-Straße 4, 01099 Dresden) auf. Angeklagt ist die Bundespolizei wegen des Vorwurfs des Racial Profiling gegenüber unserem Aktivisten Miloud L. Cherif

Hintergrund:

Am 7. September 2014, hatten zwei Bundespolizisten aus Meiningen in einem Richtung Meiningen fahrenden Zug den VOICE-Aktivisten Miloud L. Cherif offensichtlich grundlos aufgefordert, seine Papiere zu zeigen. Er war der zunächst der Einzige im Abteil, der kontrolliert wurde – und der Einzige, der nicht weiß war. Erst auf seinen Protest hin musste die Polizei andere kontrollieren, um zu beweisen, dass sie fair handelten. Gegen diese offensichtlich auf Basis des „Racial Profiling“ durchgeführte Kontrolle, legte Miloud L. Cherif Beschwerde ein und erstattete Anzeige.

Racial Profiling in Deutschland

Jeder nicht-weiße Mensch in Deutschland wurde sicherlich schon mindestens einmal von der Polizei aufgefordert, Personaldokumente vorzuzeigen – „einfach so“ – ohne Angabe nachvollziehbarer Gründe –  in Zügen, auf Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen.

Eine Definition von „Racial Profiling“ lautet: „jede von der Polizei ausgehende Handlung, die auf der Rasse, ethnischer oder nationaler Herkunft beruht, anstatt auf dem Verhalten einer Person oder einer Information, welche die Polizei zu einer bestimmten Person führt, die als eine erkannt wurde, die in kriminelle Handlungen verwickelt ist oder war“. Das heißt: Wir werden kriminalisiert, weil wir anders aussehen.

Es erzeugt ein Gefühl der Ungerechtigkeit, wenn man der Einzige unter vielen ist, der nach seiner Identität gefragt wird. Es erzeugt ein Gefühl der Erniedrigung, des Angegriffenseins, der Diskriminierung. So gebärdert sich die Polizei als Vollstrecker von Rassismus in dieser Gesellschaft. Sie benutzt die Macht des Gesetzes, um die rassistisch motivierten Kontrollen durchzuführen. Sie instrumentalisiert zudem die Furcht, die die meisten Flüchtlinge und Migrant*innen von ihren Heimatländern mitgebracht haben.

Häufig sagen einem Polizist*innen sogar offen ins Gesicht, dass Rassismus kein Verbrechen in Deutschland ist und dass man sie dafür auch nicht anklagen kann. Aber wenn sie ihrerseits mit ihrem rassistischen Verhalten konfrontiert werden, fühlen sie sich in ihrer „Ehre“ beleidigt und greifen zur einer Anzeige wegen Beleidigung.  Das ist die schizophrene Logik, mit der dieses System versucht, mit seinen Opfern spielen.

Der Versuch der Polizei, Miloud L. Cherif durch ein Verfahren wegen „Beleidigung“ einzuschüchtern und zu schikanieren, ist gescheitert.  Diesen Fall hat die Polizei am 25. Mai 2015 verloren. Jetzt ist es an uns, sie unter Druck zu setzen und ein Signal zu senden, dass wir es nicht akzeptieren, mit „Racial Profiling“ zu leben.

Es ist selten, dass eine Klage eines Opfers von Racial Profiling gegen die Polizei akzeptiert wird. Wir sehen in dem Prozess eine Fortsetzung unserer Kampagne „Control the Police!“, die wegen massiver Polizeikontrollen zur Zeit des Break Isolations Camp, das 2012 im Vorfeld und in Vorbereitung des Flüchtlingsmarsches von Würzburg nach Berlin in Erfurt stattfand, aus dem Camp heraus gestartet wurde.

Eure Anwesenheit und Solidarität sind wichtig für unseren Aktivisten Miloud L. Cherif und für jeden, der von diesem System der Diskrimierung betroffen ist und für jeden, der dagegen kämpft.

Wir rufen alle, die daran interessiert sind, auf am 2.11.2016 nach Dresden zu kommen, insbesondere diejenigen, die in Dresden und in der Nähe leben.

Jena, 01.11. 2016
The VOICE Refugee Forum
Press Konktakt: Miloud L. Cherif, 0176 99334119
Email.: thevoiceforum@gmx.de

Weitere Informationen:
Stellungnahme von Miloud Lahmar Cherif, The VOICE Refugee Forum: http://thevoiceforum.org/node/3929 (englisch) http://thevoiceforum.org/node/3931 (deutsch)
Video: “It’s Racism!”  (aufgenommen vor dem Gerichtsgebäude während der Anhörung am 28. Mai 2015)
Bericht vom 28.5. 2015  HYPERLINK “https://deref-gmx.net/mail/client/ptv7cZHyNOg/dereferrer/?redirectUrl=http://www.thevoiceforum.org/node/3937http://www.thevoiceforum.org/node/3937

Last honour to Bashir on Monday October 31

Funeral Ceremony Bashir Zakaryau Am Montag, dem 31.Oktober, werden wir unserem Bruder Bashir Zakaryau die letzte Ehre erweisen. Wir treffen uns um 9:00 am Oranienplatz, um dann gemeinsam zum Friedhof nach Gatow zu fahren. Um 11:00 wird er dort beigesetzt.

On Monday, Oct. 31, we will bury our brother Bashir Zakaryau. We will meet at 9 a.m. at Oranienplatz. Together we will go to the cemetery in Gatow. It will take some time to get there. His funeral starts at 11 a.m.

Lundi 31 Octobre, nous rendrons un dernier hommage à notre frère Bashir Zakaryau. Nous nous réunissons à 9h au Oranienplatz pour aller ensemble au cimetière de Gatow. La cérémonie de l’enterrement aura lieu à 11 h.

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Ahmed musste ausreisen (video) 

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by Lampedusa Berlin

Fünf Jahre lang hat der Nigerianer Ahmed in Deutschland gelebt, eine Ausbildung gemacht, Deutsch gelernt. Dann bekam er die Ausreiseaufforderung. Ein Filmteam hat ihn begleitet.

Vor einem Jahr trafen die Filmemacher Tim Hamelberg und Ben Glitschka zum ersten Mal den geflüchteten Nigerianer Ahmed in Berlin. Im Video-Interview erzählte er, welche Hindernissen er hatte überwinden müssen, um sich eine Existenz in Deutschland aufzubauen.

Vor kurzem meldete sich Ahmed erneut bei Tim und Ben. Er war verzweifelt und niedergeschlagen. Gerade hatte er erfahren, dass er Deutschland verlassen muss. Seine Ausbildung wurde gestoppt, sein Leben hier ist von heute auf morgen zu Ende. In ihrem Video zeigen Tim und Ben, wie es nach dieser Nachricht für Ahmed weitergeht.

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