“We!R ist ein unabhängiges Radioformat von Friends and Enemies, das sich im Kampf der Geflüchteten gegen ihre Diskriminierung in Deutschland gegründet hat. Wir verbinden regionale soziale Kämpfe in einer antikapitalistischen Plattform, im Mittelpunkt stehen selbstorganisierte Proteste von Migrant*innen, speziell von geflüchteten Frauen*, LGBTIQ und anderen marginalisierten Gruppen.”
AUFTAKT Alle Bleiben – Bleiberecht für Roma
12.00 Uhr |
Auftaktkundgebung – vor dem Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma
Europas. Es sprechen u.A. Petra Rosenberg (Landesverband Deutscher Sinti und
Roma Berlin-Brandenburg e.V
Musik: Rolling Hopp
(Roma-HipHop,
Essen
FAHRRAD-KORSO Aufstehen gegen Rassismus
13.00 Uhr |
Antifaschistischer Fahrrad-Korso Keine Rassisten und Nazis in die Parlamente – Roma bleiben!
Start:
Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas
Ziel: Kulturzentrum Wasserturm
ORT
Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas
Simsonsweg, 10557 Berlin
(5 Minuten vom U-Bhf. Brandenburger Tor
TAG DER ERINNERUNG, MAHNUNG UND BEGEGNUNG
ab 14.30 Uhr |
Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung im Kulturzentrum Wasserturm (Kreuzberg)
Antifa-Cafe, Kaffee, Kuchen, Bier und Suppe, Infostände, Austellungen, Filme, Vorträge
ORT Kulturzentrum Wasserturm
Kopischstraße 7 (Ecke Fidicin-
straße), 10965 Berlin (5 Minuten
vom U-Bhf. Platz der Luftbrücke
KONZERT
18.00 Uhr |
Konzert mit Sistanagila
– eine iranisch-israelische Affäre
Eintritt frei
Part 1: Livebroadcast from the show – Interviews with Alnour (Sudanese Activist from Ohlauer School), Kefaet Prizreni aka K-Flow (Roma Art Action Essen), Bino Byansi Bjakuleka (wearebornfree!Empowerment Radio) & music from “RollinHopp” & “Inclusion 4 Real”
Part 2: Livediscussion with Victor von Dom (Initiative “Alle Bleiben”), Maria Grigore (Rom*nja -Activist, Oplatz) Theresa Mair (Activist O-Platz, Romaprotest), Kefaet Prizreni (Roma Art Action, Essen), Moderation: Anna (wearebornfree! Empowerment Radio)
While we were preparing the radio show on the Rom*nja families’ protest in Berlin against iminent deportation by the german state, some of the families went on to Regensburg and tried to find shelter at Regensburg Cathedral. After some days the Diocese of Regensburg called the police and prompted state authorities to evict those people by force from the church’s premises. One of the people who had asked the church for shelter was arrested by police forces due to a complaint the church had placed against the group. Look here for further information.
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Während der Vorbereitungen zur Sendung über den Protest der Rom*nja Familien in Berlin gegen die drohende Abschiebung durch den deutschen Staat, sind einige der Familien weiter nach Regensburg gefahren um dort im Dom Zuflucht zu suchen. Nach einigen Tagen hat die Diözese Regensburg die Polizei gerufen und veranlasst, dass die bei ihr schutzsuchenden Menschen gewaltsam vom Kirchengelände geräumt wurden. Ein Mitglied der Gruppe wurde von der Polizei in Haft genommen, weil die Kirche Anzeige erstattet hat. Weitere Informationen findet Ihr hier
OPRE ROMA! Roma are here to stay! – radio liveshow & discussion with live music by “RollinHopp” & “Inclusion 4 Real” 17.07. 6PM
Since May Rom*nja families are protesting in Berlin against imminent deportation and for the right to stay of all Rom*nja people. On May 22nd they choose the ‘Memorial to the Sinti and Roma Victims of National Socialism’ as a symbolic place to stage their protest, since today, 80 years after the Holocaust, they are still facing structural discrimination, social and political exclusion and deportation. The ‘Association for the Memorial to the Murdered Jews of Europe’ who as well is in charge of the memorial dedicated to the Sinti and Roma victims reacted swiftly and prompted the police to eject the Rom*nja families by force from the ‘Memorial to the Sinti and Roma Victims’.
What are the demands of the Rom*nja families in Berlin, how is the situation of the Rrom*nja in Germany and Europe and how can we campaign together in solidarity? We will discuss these topics with our guests – people of the Rom*nja families and from other Rom*nja groups in Berlin.
this event is a radio live show!
come and visit our open air studio at Waldemarstraße 46 – there will be food and live music by “RollinHopp” & “Inclusion 4 Real!
July, 17th, 6 – 9PM on the internet: http://www.basisradio.org/radio-metropolis and 7 – 8PM on air with reboot fm UKW 88,4MhZ in Berlin and UKW 90,6 MhZ in Potsdam
wearebornfree! Empowerment Radio (We!R) is an independent radioformat by Friends and Enemies. It was formed throughout the German Refugee Resistance. We aim to link regional social fights in an anticapitalist platform focusing on the selforganized fight of migrants worldwide, especially emphasizing on the fights of Refugee Women*, LGBTIQ and other marginalized groups.
wearebornfree! Empowerment Radio is supported by Kulturamt Kreuzberg and clearbluewater e.V.
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OPRE ROMA! Alle Roma bleiben! – Radioliveshow & Diskussion mit “RollinHopp” & “Inclusion 4 Real” on stage live – 17.07. 18:00
Seit Mai protestieren Rom*nja Familien in Berlin gegen die drohende Abschiebung und für ein Bleiberecht für alle Rom*nja . Sie haben am 22. Mai das Denkmal für die im NS ermordeten Sinti und Rom*nja als symbolischen Ort für ihren Protest gewählt, weil sie heute, 80 Jahre nach dem Holocaust, noch immer mit struktureller Diskriminierung, sozialer und politischer Ausgrenzung und Abschiebungen konfrontiert sind. Die ‘Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas’, die Trägerstiftung des Mahnmals, veranlasste daraufhin mithilfe der Polizei die gewaltsame Vertreibung der protestierenden Rrom*nja Familien vom ‘Denkmal für die ermordeten Sinti und Rom*njas’.
Was sind die Forderungen der Rrom*nja Familien in Berlin, wie ist die Situation der Rrom*nja in Deutschland und Europa und wie können wir unsere Kämpfe solidarisieren? Wir werden diese Themen mit unseren Gästen – Vertreter*innen der Rrom*nja Familien und anderen Rrom*nja Vertretungen in Berlin diskutieren.
Das ist ein Live Radio Event!
Besucht uns in unserem Open-Air Studio in der Waldemarstraße 46 – es gibt Essen und Live-Musik von “RollinHopp” & “Inclusion 4 Real” !
oder hört uns im Radio:
18- 21 Uhr im Internet: http://www.basisradio.org/radio-metropolis und
19 -20 Uhr on Air, auf reboot fm UKW 88,4MhZ in Berlin and UKW 90,6 MhZ in Potsdam
Der Abend wird von wearebornfree! Empowerment Radio Team organisiert und moderiert.
We! R ist ein unabhängiges Radioformat von Friends and Enemies, das sich im Kampf der Geflüchteten gegen ihre Diskriminierung in Deutschland gegründet hat. Wir verbinden regionale soziale Kämpfe in einer antikapitalistischen Plattform, im Mittelpunkt stehen selbstorganisierte Proteste von Migrant*innen, speziell von geflüchteten Frauen*, LGBTIQ und anderen marginalisierten Gruppen.
wearebornfree! Empowerment Radio wird vom Kulturamt Kreuzberg und von clearbluewater e.V. unterstützt.
“Deutschland ist seiner historischen Verantwortung gegenüber den Sinti und Roma und ihren Nachkommen nicht gerecht geworden….”
Demonstration “Alle Sinti und Roma bleiben” am 3. Juni 2016, Alexanderplatz, Berlin bis zur Dauermahnwache vor dem Denkmal für die im Holocaust ermordeten Sinti und Roma.
Redebeiträge und Infos von wearebornfree! Empowerment Radio
(In Deutsch)
Am 3. Juni demonstrierten Roma in Berlin gegen Abschiebung und für ein dauerhaftes Bleiberecht. Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma dürfen sie nicht betreten. Gitter und Polizeiketten sperrten sie von ihrer eigenen Gedenkstätte ab, während Touristen ahnungslos auf der anderen Seite stehen.
Wir erklären uns mit den Roma -Aktivist*innen, die das Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma besetzt haben, solidarisch. Wir unterstützen ihre Forderung nach einem dauerhaften Bleiberecht.
Deutschland ist gegenüber den Roma-Überlebenden und Nachkommen seiner historischen Verantwortung nicht gerecht geworden. Nahezu alle europäischen Roma haben Familienmitglieder im Holocaust verloren, so übrigens auch die Besetzer*innen des Mahnmals. 90 Prozent der europäischen Roma wurden ermordet. Und heute werden sie vom Ort des Gedenkens an ihre Toten vertrieben, und zwar von deutscher Polizei. Die Sensibilität für die historische Bedeutung des Ortes hätte hier unbedingt ein anderes Vorgehen erfordert. Wir werden die Bilder nicht vergessen von Roma-Frauen und –Kindern, die von deutscher Polizei in Kampfmontur weggetragen werden, die Angst haben, dass der deutsche Staat sie gen Osten deportiert.
Deutschland hat inzwischen alle Westbalkanstaaten als sichere Herkunftsländer eingestuft, sodass Roma von dort keine Chance mehr auf Asyl haben. Gleichzeitig wird die Abschiebepraxis verschärft. Anders als andere europäische Länder macht Deutschland keinen Gebrauch von der Möglichkeit, die Lebensrealität von Roma in diesen Ländern als kumulative Verfolgung einzustufen. Oder den Begriff der politischen Verfolgung auch auf nichtstaatliche Akteure auszudehnen. Stattdessen werden inzwischen Schwerkranke abgeschoben ebenso wie Menschen, die über Jahrzehnte hier gelebt haben, hier geboren sind. Es werden Menschen aus dem Schulunterricht heraus abgeschoben und in ein Land gebracht, in dem sie noch nie gewesen sind und in dem es für sie keinerlei Hoffnung, keine Perspektive gibt. Familien werden auseinandergerissen. Dies alles ist dem politischen Willen geschuldet, mit Sachzwängen sind diese Entscheidungen nicht zu begründen.
Die Besetzer*innen des Mahnmals sind seit Monaten illegalisiert, ihnen droht die Abschiebung, viele leben in permanenter Angst, nachdem sie über Jahre hinweg von einer Duldung zur nächsten hangeln mussten. Das geht an die Grenzen dessen, was ein Mensch ertragen kann. Außerdem sind sie wohnungslos. Sie sagen, wir Roma werden seit 700 Jahren hin und hergeschoben, niemand will uns. Sie haben geglaubt, wenn es einen Ort gibt in diesem Deutschland, das sie nicht haben will, einen Ort, der ihrer ist und an dem sie sein dürfen, dann ist es das Mahnmal, an dem der Ermordung ihrer Verwandten gedacht wird. Das ist der Ort der europäischen Sinti und Roma.
Deutschland hat sie eines Schlechteren belehrt. Noch vor nicht einmal zwei Monaten hat Bundespräsident Joachim Gauck das Mahnmal besucht, anlässlich des Internationalen Tags der Sinti und Roma, und von der historischen Verantwortung Deutschlands gegenüber den Sinti und Roma gesprochen, ebenso wie alle anderen Politiker*innen an diesem Tag. Wo waren sie gestern? Wo sind sie, wenn es darum geht, die aus der historischen Verantwortung entstehende Solidarität mit den europäischen Roma praktisch werden zu lassen?
Wir fordern die Einstellung aller laufenden Strafverfahren wegen der Besetzung. Es entbehrt jeder Verhältnismäßigkeit und sozialen Verantwortung, dass illegalisierte und wohnungslose Menschen sich nun auch noch mit Strafanzeigen konfrontiert sehen.
Außerdem fordern wir die Kontingentlösung für Roma-Flüchtlinge, in Anerkennung der historischen Verantwortung Deutschlands den europäischen Roma gegenüber, analog zur Kontingentlösung für Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat Deutschland fast eine Viertelmillion Juden aus deren Nachfolgestaaten aufgenommen. Obwohl sie Kontingentflüchtlinge genannt werden, gibt es für ihre Anzahl keine Obergrenze. Auch müssen sie kein Asylverfahren durchlaufen. Begründet wurde diese Entscheidung mit der historischen Verantwortung Deutschlands gegenüber den Juden. Wir begrüßen diese Entscheidung ausdrücklich. Eine solch verantwortungsvolle Politik wünschen wir uns auch den europäischen Roma gegenüber.
Wir fordern ein Bleiberecht für alle europäischen Roma, unbefristet. In vielen Fällen geht es hier noch nicht einmal um einen Zuzug, sondern zunächst darum, die menschenverachtende Abschiebepraxis einzustellen. Hier geht es nicht um Flüchtlingszahlen oder Paragrafen, hier geht es um Würde. Darum, Menschen, die hier schon viel zu lange drangsaliert werden, ein Leben in Würde, Hoffnung und eine Perspektive zu geben. Denn nicht die Würde des Deutschen, sondern die Würde des Menschen ist unantastbar.
Two broadcasts of ‘We Are Born Free! Empowerment Radio’ on the occupation of the ‘Memorial to the Sinti and Roma Victims of National Socialism’
Statement by one of the protesters at the Memorial to the Sinti and Roma Victims of National Socialism (auf deutsch weiter unten)
We, Sinti and Roma, did not come here to hide away. We came here in respect and in recognition of our people. 90% of our population in Europe were murdered when national socialist persecutions and expulsions were perpetrated during Second World War. More than half a million people atrociously slaughtered. We are here in protest against the mass deportations or Sinti and Roma from Germany to Eastern Europe being executed by force right now!
I don’t want to overinterpret this Memorial to the Sinti and Roma Victims of National Socialism; maybe it stands exclusively for those people, our people, who got murdered. But we are here and to us it is one of the most sacred places for all Roma people around the world, since up till now it is the only memorial we got from the german state in recognition of the persecution and murder of our people.
We’re glad if many german citizens share in solidarity our opinion, that it’s the people who have to stand up for basic human rights and we’re hoping to get their support!
All Sinti and Roma people around the world have to fight for their rights as we are doing here! Because we are all humans, there’s no difference in this between our people and others. And that’s precisely what we’re struggling for here in Germany united with the Germans by our most severe common history.
It is about time for germans to acknowledge, that since 1472 when we first appeared in Munich, we’re living here in Germany and still are being discriminated in our rights here. Still we are the scapegoats of all nations, still we happen to be stateless subjects, aliens to all people. This needs to be changed at last! We want to live in peace, we want to associate freely as human beings; we want a better future for our children; education for our children, which we cannot grant them as displaced persons running from town to town; like this they cannot come to rest and attend school.
That’s why it’s all too natural if many of the Roma people here don’t know their history well, because many of them don’t know how to write and read. But if politicians, like a minister of migration and integration states, that there’s not enough information available on the Roma people, that’s entirely wrought! Such persons have all the necessary education, they know how to write and read! Some searching on the internet will do to grasp the bottom line. And honestly, Roma people themselfs had to rely much on outside information to learn their history, since it were other people, not them, who did the writing and had access to universities.
We demand Germany to live up to it’s historic responsability based on the deprivation and murder of our people. We have been promised in the 1950s to be acknowledged here as Sinti and Roma, they pledged to acknowledge our rights, respect our right to stay and let us live our lives here, as they had promised to the jewish people. Regarding the jewish people they kept their word, not with us though. 70 years have passed ever since and we feel betrayed once again! We had been promised a normal live with just the same rights as german citizens have, to be able to establish ourselves and stay. The right to work and life in dignity.
And still we haven’t seen it but instead our people are being deported on a massive scale, are being expelled from Germany. People are being threatened to leave Germany and they call it ‘encouragement to voluntary departure’. Who doesn’t obey is being deported by force, in the early morning hours, deported to so called ‘save third countries’, yet there are no save countries for Roma people on the Balcans!
We demand the right to stay for all Sinti and Roma werever they are!
Support our struggle for equal rights! All donations are welcome:
IBAN: DE 30 1001 0010 0006 6311 25
BIC: PBNKDEFF
greetings from one out of the group of Sinti and Roma activists
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Statement von einem Protestierenden am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas
Wir, Sinti und Roma, sind nicht hierher gekommen um uns zu verstecken. Wir sind hierher gekommen aus Respekt und aus Anerkennung unseres Volkes, von dem 90% in Europa ermordet wurde während der nationalsozialistischen Verfolgung und Vertreibung der Sinti und Roma im zweiten Weltkrieg. Über eine halbe Million Menschen wurden auf bestialische Art und Weise ermordet. Wir sind hier um zu Protestieren gegen die massenhaften Abschiebungen von Sinti und Roma aus Deutschland nach Osteuropa, die jetzt mit Gewalt durchgesetzt werden!
Ich will dieses Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma nicht allzu sehr interpretieren, möglicherweise steht es ausschließlich für diese Menschen, die Ermordeten. Aber wir sind hier und für uns ist das einer der heiligsten Orte für alle Roma auf der ganzen Welt. Denn es ist das einzige Denkmal, das wir bis jetzt von Deutschland bekommen haben für die Verfolgungen und den Mord an unserem Volk.
Wir freuen uns, wenn viele Bürger Deutschlands solidarisch mit uns derselben Meinung sind, dass die Menschenrechte vertreten werden sollten durch das Volk und wünschen uns, dass sie uns unterstützen!
Alle Sinti und Roma auf der Welt sollen für ihre Rechte kämpfen, so wie wir hier! Weil wir alle Menschen sind, es gibt da keinen Unterschied zwischen anderen Völkern uns unserem. Dafür kämpfen wir gerade hier in Deutschland, wo uns eine so schwerwiegende Geschichte mit dem deutschen Volk verbindet.
Es ist an der Zeit, dass die Deutschen einmal anerkennen, dass wir seit 1472, als wir in München zum ersten Mal auftauchten, in Deutschland leben und noch immer in unseren Rechten hier diskriminiert werden. Noch immer sind wir die Prügelknaben der Nationen und staatenlose Menschen; wir sind überall Ausländer. Das soll sich endlich einmal ändern! Wir wollen unsere Ruhe haben; wir wollen uns assoziieren als Menschen; wir wollen eine bessere Zukunft für unsere Kinder; einen Bildungsweg für unsere Kinder, denn als Vertriebene, von Stadt zu Stadt, können wir unseren Kindern keine Zukunft bieten; sie können nicht zur Ruhe kommen und eine Schule besuchen.
Deswegen, wenn von all diesen Roma-Menschen hier viele nichts von der Geschichte ihres Volkes verstehen, dann ist das 100% glaubwürdig, weil von all diesen Menschen hier mehr als 95% nicht lesen und schreiben können. Aber wenn ein Politiker, etwa ein Minister für Migration und Integration, sagt, ‘wir wissen zu wenig über die Roma’, dann ist das nicht zu verstehen! Solche Menschen sind gebildet, sie können lesen und schreiben! Man muß ja nur ein bisschen googlen und schon weiß man das Wichtigste. Und ehrlich gesagt, die Roma haben selber viel über ihre Kultur von außen gelernt, denn es waren die anderen, die geschrieben haben und an den Universitäten waren.
Unsere Forderung ist, dass Deutschland seine historische Verantwortung aufgrund der schrecklichen Entrechtung und Ermordung unseres Volks einlöst. Sie haben uns in den 50er Jahren versprochen, dass wir hier als Sinti und Roma anerkannt würden, versprachen uns unsere Rechte zu geben, uns Bleiberecht und eine Lebensperspektive zu geben, so wie den Jüdinnen und Juden. Den Jüdinnen und Juden wurde das ermöglicht, uns aber noch nicht. Es ist jetzt 70 Jahre her, dass dieses Versprechen gegeben wurde und das heißt, wir sind wieder angelogen worden! Es hieß wir könnten hier leben wie die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands, mit allen Rechten, wir könnten uns hier etablieren, bekämen Bleiberecht und eine Arbeits- und Lebensperspektive, könnten hier ein menschenwürdiges Leben führen.
Und das ist noch immer nicht geschehen, stattdessen werden die Menschen massiv abgeschoben, aus Deutschland vertrieben. Die Menschen werden bedroht damit sie aus Deutschland weggehen und sie nennen es ‘Ermutigung zur freiwilligen Ausreise’. Wer nicht gehorcht wird mit Gewalt abgeschoben, in den frühen Morgenstunde abgeschoben und deportiert in sogenannte ‘sichere Drittstaaten’, wo doch für uns Roma kein Land sicher ist auf dem Balkan!
Bleiberecht für alle Sinti und Roma weltweit!
Unterstützt unseren Kampf für gleiche Rechte! Wir können jede Spende gebrauchen:
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BIC: PBNKDEFF
Es Grüßt Euch einer aus der Gruppe der Sinti und Roma
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