Tag: Kosovo

Kampf ums Bleiberecht von Roma – Ausstellung des ROMA CENTERS GÖTTINGEN

Roma Antidiscrimination Network RAN
Liebe Leute,

das Roma Antidiscrimination Network (RAN) des Roma Centers Göttingen hat eine Ausstellung rund um das Thema Bleiberechtskämpfe von Roma entwickelt. Zu sehen sind Fotos von Besetzungen und anderen Aktionen in Deutschland und von der Situation abgeschobener Roma in Serbien, Kosovo und Mazedonien.

Abschiebungen von Roma sind in Deutschland nach wie vor an der Tagesordnung – für Mittwoch, den 27. Februar ist die nächste Sammelabschiebung nach Mazedonien und Serbien angesetzt.

Die Ausstellung findet derzeit in Celle statt und wird ab 15. März in Berlin zu sehen sein.

Wenn ihr die Ausstellung auch in eure Stadt holen wollt, schreibt uns gerne an.

Viele Grüße

eure Mitarbeiter_innen des RAN

PS: Wir freuen uns, wenn ihr den Flyer an viele Interessierte weiterleitet.

PS: Bitte unterschreibt, teilt und unterstützt Dzemail und seine Familie weiterhin! Wir brauchen Sicherheit für Kinder! Dzemail muss bleiben!https://www.openpetition.de/petition/online/keine-abschiebung-traumatisierter-kinder-dzemail-muss-bleiben?utm_source=extern&utm_medium=widget&utm_campaign=keine-abschiebung-traumatisierter-kinder-dzemail-muss-bleiben

Roma Antidiscrimination Network RAN
Roma-Center Göttingen e.V.
Am Leinekanal 4
37073 Göttingen
T: 0551-388 7633
www.ran.eu.com
www.roma-center.de

Kundgebung gegen die Abschiebeflüge in den Kosovo, nach Albanien, Serbien und Afghanistan

Protest gegen die Abschiebungen in den Kosovo, nach Serbien und Albanien
Am Dienstag, den 12.9. um 17 Uhr am Flughafen Düsseldorf – Terminal B

facebook.com/events

Wir fordern die NRW-Landesregierung alle Abschiebeflüge abzusagen.
Am 12. und 13. September 2017 sollen neben der Sammelabschiebung nach Afghanistan am Dienstag. auch Abschiebeflüge in die Balkanländer vom Flughafen Düsseldorf stattfinden.Wir rufen dazu auf, sich mit den Betroffenen zu solidarisieren und gegen diese Abschiebungen zu protestieren.
Nicht selten sind Menschen, die aus diesen Ländern nach Deutschland fliehen Angehörige der Minderheit der Roma, weil gerade sie in diesen Ländern betroffen sind von Gewalt, Stigmatisierung und rassistische Ausgrenzung aus allen gesellschaftlichen Bereichen: es fehlt an Systemen der sozialen Sicherung wie Krankenversicherung, gehen die Kinder der Roma in die Schule werden sie dort meist ausgegrenzt, der Gang zur Schule wird eine Qual, der sich viele nach einiger Zeit nicht mehr gewachsen sehen, es fehlt an Unterstützung durch solidarische LehrerInnen etc…..ein Teufelskreislauf aus Armut, Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit beginnt. Hier in Deutschland gehen laut einer Studie alle Roma zur Schule, im Kosovo z.Bsp. nur noch 25%.
Dazu kommt die rassistische Ausgrenzung der Erwachsenen aus dem Erwerbsleben aufgrund der Zugehörigkeit zur Gruppe der Roma. Haben Roma in diesen Ländern Arbeit, so ist sie meist unterbezahlt und prekär. So sind viele Roma dazu verdammt, informellen Beschäftigungen nach zu gehen, die aber keinen Lebensunterhalt sichern.
Studien belegen, dass viele der in den Kosovo abgeschobenen Roma diesen Ort wieder verlassen, weil sie keine Lebensgrundlage dort haben: der Erhalt von Sozialleistungen ist an schwierige Bedingungen geknüpft, so muss z.Bsp. ein Kind im Haushalt leben, das jünger ist als 4 Jahre. Erhalten sie Sozialleistungen, sind auch diese so gering, dass sie nicht ausreichen. Selbstredend ist daher auch der Zugang zum Wohnungsmarkt erschwert bis unmöglich, Roma leben meist in slumartigen Siedlungen, die jederzeit geräumt werden können und sie zum Ziel von rassistischen
Anschlägen werden lässt. Sie sind schutzlos.
Es ist ein offenes Geheimnis (einmal googlen: „Roma Balkan“), es ist so offen, dass es schon gar kein Geheimnis mehr ist, sondern eine Tatsache: Roma wurden und werden diskriminiert und das nicht nur von einzelnen Bevölkerungsgruppen sondern auch vom Staat, in dem sie leben. Diese „systematische und kumulative“ (also sich anhäufend, weil es viele/ alle Bereiche des Lebens betrifft) Verfolgung könnte durchaus als Verfolgungsgrund gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention und somit als Asylberechtigung identifiziert werden. Warum dies nicht passiert, ist uns schleierhaft, deswegen fordern wir den sofortigen Stopp aller Abschiebungen in den Balkan und die Ermöglichung eines normalen Lebens!
Neben all diesem sehen wir besonders Deutschland in einer historischen Verantwortung, fielen doch geschätzte 500.000 Sinti und Roma dem Rassenwahn der deutschen Nationalsozialisten und dem an ihnen geplanten Völkermord zum Opfer.
Deshalb:
ABSCHIEBUNGEN VON ROMA
STOPPEN!!!
ALLE ROMA BLEIBEN HIER!!!
Protestkundgebung:
Dienstag 12.9.2017 um 17 Uhr – Große Halle – Terminal B – Flughafen Düsseldorf

 

Offener Brief des Tribunal NSU Komplex auflösen mit Unterstützung der kooperierenden Theater und Organisationen gegen die Abschiebung von Selami Prizreni

Offener Brief des Tribunal NSU Komplex auflösen mit Unterstützung der kooperierenden Theater und Organisationen gegen die Abschiebung von Selami Prizreni

 

von Alle Bleiben!

Selami Prizreni wurde vom Tribunal „NSU-Komplex auflösen“, das aktuell in Köln stattfindet, als Künstler und Redner eingeladen. Jedoch wurde er vor zwei Tagen abgeschoben. Dazu erklären die am Tribunal beteiligten Theaterhäuser Schauspiel Köln, Akademie der Künste der Welt Köln, Haus der Kulturen der Welt Berlin und HAU Hebbel am Ufer in Berlin:

Wir verurteilen die am 16.5. erfolgte Abschiebung von Selami Prizreni in den Kosovo aufs Schärfste! Selami Prizreni war als Teil der HipHop Gruppe K.A.G.E als Gast beim Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ eingeladen, das vom 17.-21.5. im Schauspiel Köln stattfindet. Das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ ist eine internationale, von vielen Seiten geförderte Veranstaltung, die sich mit den Versäumnissen von Politik und Sicherheitsbehörden im Kontext des NSU-Komplexes beschäftigt. Selami Prizreni sollte hier als Musiker und als Aktivist auftreten. Selami Prizreni ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, er wurde 2010 schon einmal aus Deutschland abgeschoben, wogegen er erfolgreich geklagt hat. Umso unverständlicher ist seine erneute Abschiebung. Wir nehmen die Abschiebung nicht hin, sondern fordern die sofortige Rückkehr Selami Prizrenis! Wir brauchen ihn hier, als Künstler, als Kollegen, als Kämpfer für die Rechte der Roma, als Freund!

Das Tribunal NSU-Komplex auflösen ist ein Projekt der Betroffenen des NSU-Terrors. Sie haben für diese öffentliche Auseinandersetzung Gäste eingeladen. Selami Prizreni ist einer von ihnen. Seine Abschiebung verhindert diese Auseinandersetzung. Wir fordern daher die Behörden des Bundes und des Landes NRW auf, die Rückkehr von Selami Prizreni noch heute zu ermöglichen.

Erstunterzeichner*innen:

Thomas Laue, Chefdramaturg des Schauspiel Köln, Köln

Ekaterina Degot, Künstlerische Leiterin Akademie der Künste der Welt, Köln

Bernd M. Scherer, Intendant Haus der Kulturen der Welt, Berlin

Annemie Vanackere, Intendantin HAU Hebbel am Ufer, Berlin

Dr.in Johanna Schaffer, Professorin Kunsthochschule Kassel

Bjørn Melhus, Professor Kunsthochschule Kassel

Paula Bulling, Comiczeichnerin

Madeleine Bernstorff, Filmkuratorin / Autorin

pong film (Alex Gerbaulet, Caroline Kirberg, Merle Kröger, Philip Scheffner)

Konstanze Schmitt, Künstlerin

Ulf Aminde, Professor für Zeitbasierte Künste, *foundationClass, Kunsthochschule Weissensee

Birgit Weyhe, Autorin / Zeichnerin

Florian Wüst, Filmkurator Transmediale

Nadja Krüger, Filmemacherin

Dr. Ulrike Klöppel, Institut für Europäische Ethnologie; Humboldt-Universität zu Berlin

Todd Sekuler, Institut für Europäische Ethnologie; Humboldt-Universität zu Berlin

Cem Kaya, Filmemacher

Jörg Franzbecker, Kurator M.1 Hohenlockstedt / Arthur Boskamp-Stiftung

Nanna Heidenreich, Professorin für Digital Narratives – Theory / ifs internationale filmschule köln

Mareike Bernien, Kunsthochschule Kassel

Claudia Hummel, Institut für Kunst im Kontext, Universität der Künste Berlin

Natascha Sadr Haghighian, Künstlerin, Hochschule für Künste, Bremen

Johannes Paul Raether, Professor Kunstakademie Düsseldorf

Bini Adamczak, Autorin

Alice Romoli, Peng! Collective

Dagi Knellesen, Historikerin

Udo Richter, Schwarze Risse Berlin

Prof. Birgit Hein, Vizedirektorin Sektion Bildende Kunst

Tasja Langenbach, Künstlerische Leitung, Videonale Bonn

Doris Liebscher, Juristische Fakultät Humboldt Universität Berlin

Heimo Lattner, Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart

Max Linz, Autor / Regisseur

Ayşe Güleç, Community Liaison documenta 14

Anna Anders,Professorin Universität der Künste Berlin,Fakultät Gestaltung

Karola Gramann, Künstlerische Leitung Kinothek Asta Nielsen e.V., Frankfurt a.M.

Thomas Kilpper, Künstler

Kutlu Yurtseven, Musiker

Tunçay Kulaoğlu, Autor, Dramaturg, Filmemacher
Anna Heilgemeir, stadt von unten, Berlin

Aurora Rodonò, Universität Köln

Maja Figge, Universität der Künste Berlin

Prof. Juliane Karakayali, Evangelische Hochschule Berlin
Katharina König-Preuss, MdL DIE LINKE Thüringen

Ulaş Sener, Universität Potsdam

Kornelia Kugler, Systrar Productions

Sebastian Bodirsky, Video-Editor

Dr. Hussein Jinah, BMA ver.di

Romin Khan, ver.di Bundesverwaltung

Jule Sievert, Kulturmanagerin

Prof. Ove Sutter, Kulturanthropologie, Universität Bonn

Prof. Karin Michalski, KHM Köln

Rixxa Wendland / Christian Obermüller, KuratorInnen spot the silence

Daniel Poštrak, Filmemacher

Michael Willenbücher, Techniker, HU Berlin

Marion von Osten, Künstlerin

ninotschka, Künstlerinnenkollektiv

Annika Hoegner, Künstlerin

Ulrike Steglich, Publizistin

Dr. Daniel Bendix, Universität Kassel

Naomi Hennig, Kuratorin / Künstlerin

Suza Husse, Kuratorin

Aysun Bademsoy, Filmemacherin

Markus Dorfmüller, Fotograf

Robert Burghardt, stadt von unten, Berlin

Kerstin Honeit, Kunsthochschule Kassel

Renate Lorenz, Professorin für Kunst und Forschung, Akademie der Bildenden Künste Wien

Thorbjoern R. Christiansen, Künstler

Renee Uta von der Lippe, Historikerin

Sabine Heinz, Informationswissenschaftlerin

Prof. Dr. Daniel Loick, Goethe Universität Frankfurt

Andreas Siekmann, Künstler

Alice Creischer, Künstlerin

nGbK, neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin

Ballhaus Naunynstraße, Berlin

District Berlin

Alpha Nova Galerie, Berlin

Vierte Welt, Berlin

After the Butcher, Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen, Berlin

Bundes Roma Verband e.V.

Roma Art Action

Initiative alle bleiben!

Roma Antidiscrimination Network

Roma Center Göttingen e.V.

Romadness Strange Movies Production

Sächsischer Flüchtlingsrat e. V.

Selbstuniversität e.V., Berlin

Raumerweiterungshalle, Berlin

Buchladen zur schwankenden Weltkugel, Berlin

Betonsalon, Berlin

glokal e.V., Berlin

Kassel Postkolonial

Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt

Stadtrevue-Kollektiv, Köln

 

Wir fordern die Rückkehr von Selami Prizreni nach Deutschland!

Selami Prizreni Allebleiben

 

von Allebleiben!

Liebe Freund_innen und Unterstützer_innen,

16_05_17 Stellungnahme Selami

 

Selami Prizreni wurde heute morgen um fünf Uhr morgens von der Polizei abgeholt, um seine Abschiebung durchzuführen.

Die Abschiebung des in Essen geborenen und aufgewachsenen Roms trifft ihn, Familie und Freunde schmerzhaft.

Eigentlich hätten wir den Tag zusammen verbracht: heute ist Roma Resistance Day: Am 16. Mai 1944 wehrten sich die Häftlinge des „Zigeunerlagers“ Auschwitz-Birkenau erfolgreich gegen die Liquidierung des Lagers. Der Erfolg des Aufstands war von kurzer Dauer – nach weiterem Widerstand wurden die überlebenden Häftlinge Anfang August schließlich in die Gaskammern geschickt.

Selami befindet sich jetzt schon im Kosovo und es ist unklar, wie es weitergeht. Er ist in Deutschland faktischer Inländer.

Wir fordern seine sofortige Rückkehr möglich zu machen. Wie ist uns egal. Wir wissen nur, er muss zurück!

Mit dem beigefügten Schreiben wenden sich das Roma Antidiscrimination Network und der Bundes Roma Verband e.V. an verschiedene Politiker_innen, um die Abschiebung Selamis rückgängig zu machen und das Bleiberecht für ihn zu erwirken.

Wir brauchen Eure Solidarität; unterstützt unsere Forderungen, indem ihr die Petition für Selami unterschreibt und diese E-Mail weiterleitet!

https://www.openpetition.de/petition/online/bleiberecht-fuer-selami-prizreni-jetzt

Mit solidarischen Grüßen


Dear friends and supporters,

16_05_17 Statement_SelamI

Today, at 5am the police came for Selami Prizreni to deport him to Kosovo.Selami is a Rom born in Essen (Germany), and his deportation hurts him, his family and friends deeply.

Selami is a Rom born in Essen (Germany), and his deportation hurts him, his family and friends deeply.

Actually, we would have spent this day together – 16th May is Roma Resistance Day: At this date in 1944 the „Zigeunerlager“ prisoners at Auschwitz-Birkenau fought succesfully against their liquidation. The success was just temporary – after another resistance, the surviving prisoners were sent to death in gas chambers in the beginning of August.

Selami is now in Kosovo, and it is unclear, what will happen. He is at home in Germany.

We demand to enable his return. We don‘t care how it is made possible. We only know, that he have to come back!

The writing in the attachment is an appael by Roma Antidiscrimination Network and Bundes Roma Verband e.V. to politicians in order to withdraw Selamis deportation and grant him the right to stay in Germany.

We need your solidarity. Please, support our demands by signing the petition for Selami and forwarding our e-mail.

https://www.openpetition.de/petition/online/bleiberecht-fuer-selami-prizreni-jetzt

With solidary regards

 

Protestbrief Aktion – Für das Bleiberecht von Shani Haliti und seine beiden Kinder Emil und Emanuel Ristic

Stop deportationWir können die Abschiebung von Shani Haliti und seinen Kindern Emil und Emanuel Ristic stoppen.

Abschiebung ist kein Menschenrecht!
Abschiebung ist ein Missbrauch und kriminell!
Schaut euch die Informationen auf Englisch, Französisch und Deutsch an!

Bitte leitet die Faxkampagne weiter und ruft die Ausländerbehörde in Erfurt an, weist eure Freunde, andere Aktivisten und Unterstützer darauf hin, sich uns jetzt anzuschließen!

Unterstützt uns dabei, die Abschiebung zu stoppen. Dies ist erst der Anfang unseres Kampfes für den Stopp ihrer Abschiebung. Viele weitere Protest- und Solidaritätsveranstaltungen werden vom Break-Deportation-Netzwerk und dem The VOICE Refugee Forum – Netzwerk zusammen mit der Roma-Community Thüringen geplant, um dagegen anzukämpfen.

Wenn die Ausländerbehörde in Erfurt unseren Protest weiter ignoriert, werden wir einen thüringenweiten Protest gegen den Minister für Migration und Justiz (Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz) beginnen.

Wo immer ihr seid, könnt ihr Solidaritätsveranstaltungen und Protestaktionen organisieren, um die Kampagne zu stärken!
Bleibt mit uns, dem Break-Deportation-Netzwerk per E-Mail:
breakdeportation@lists.riseup.net. or breakdeportation@lists.riseup.net
in Kontakt!

”””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””””

Faxkampagnne für das Bleiberecht der Familie Haliti/Ristic
Stop the deportation!
Bitte unterzeichnen und verbreiten Sie das Protest-Fax:
Download: Vorlage Protestfax / Brief / E-Mail – > PDF
http://breakdeportation.blogsport.de

Roma Community Thuringen Er Break Deportation Now!

Für das Bleiberecht von Shani Haliti und seine beiden Kinder Emil und Emanuel Ristic. Shani Haliti ist ein Rom aus dem Kosovo. Er wurde gezwungen im Kosovo Krieg in der serbischen Armee gegen Albaner zu kämpfen. Daher musste er nach dem Krieg nach Serbien fliehen. Sein Leben war im Kosovo in Gefahr.

In Serbien wurden die beiden Kinder Emil und Emanuel geboren. Doch auch in Serbien wurde die Familie diskriminiert und ausgegrenzt, weil sie Roma und Muslime sind. Die Kinder wurden in der Schule von den Mitschülern gemobbt und geschlagen. Die Eltern der serbischen Schüler haben der Familie mit dem Tod gedroht, wenn sie nicht verschwinden. Die Polizei schützte die Familie nicht, sondern gab ihnen die Schuld. Die Polizei glaubte ihnen nie, weil sie Roma sind. Für sie waren sie immer die Schuldigen, auch ohne jeden Beweis.

Daher kam die Familie im November 2013 das erste Mal nach Deutschland. Ihr Asylantrag wurde aber als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt, so dass sie im Oktober 2014 gezwungen waren, wieder nach Serbien auszureisen. Doch schon kurz nach ihrer Rückkehr begann die Ausgrenzung und Gewalt gegen die Kinder in der Schule wieder. Ebenso schnell kehrten die Drohungen der Eltern der Mitschüler zurück und es kam zu Misshandlungen durch die Polizei. Shani Haliti wurde über mehrere Stunden von der serbischen Polizei geschlagen. Und sie kündigten ihm an, dies zu wiederholen.

Die Familie floh daher im Januar 2015 wieder nach Deutschland. Seitdem leben sie mit einer Duldung in Erfurt. Nach dem Ende des Winterschabschiebestopps im März 2015 bekamen sie schriftlich die erste Androhung der Abschiebung durch die Ausländerbehörde (ABH) Erfurt. Durch die traumatisierenden Erfahrungen im Kosovo-Krieg und die Diskriminierung und Misshandlung in Serbien leidet der Vater an einer paranoiden Schizophrenie mit zeitweiser Suizidalität. Der behandelnde Psychiater bescheinigte Shani Haliti daher bei einer Abschiebung eine Gefahr für seine Gesundheit und sein Leben. Die ABH wollte die Familie trotzdem am 9. Dezember 2015 abschieben. Dies konnte nur durch ein Kirchenasyl verhindert werden.

Die Familie musste ca. 2 Monate in einer Kirche ausharren, bis im Februar 2016 ein Antrag bei der Thüringer Härtefallkomission eingereicht werden konnte und dadurch ein Schutz vor Abschiebung bestand. Als sie das Kirchenasyl verließen, konnten sie allerdings nicht in ihre Wohnung zurück kehren. Diese wurde während des Kirchenasyls im Januar 2016 durch das Sozialamt Erfurt geräumt und alle persönlichen Sachen und Gegenstände entsorgt. Die Familie wurde erst im Nachhinein darüber informiert, obwohl den Behörden jederzeit bekannt war, wo die Familie sich aufhielt. Als weitere Strafe dafür, dass sie sich der Abschiebung entzogen hatten, verbrachten sie ca. 1 Monate in einer Erfurter Sammelunterkunft (Turnhalle). Jetzt sind sie seit ca. 6 Monaten in einem Zimmer in einem Container untergebracht.

Trotz seiner Krankheit und der schlechten Wohnsituation hat Herr Haliti in den folgenden Monaten einen Deutschkurs mit Praktikum in einer Firma absolviert. Das Recht auf Arbeit und Ausbildung werden ihm durch die ABH Erfurt verwehrt. Er ist weiterhin aktiv bei der Gruppe Roma Thüringen und hat auch an Demonstrationen gegen die regelmäßigen AFD Demonstrationen in Erfurt teilgenommen und gesprochen. Die Kinder besuchen die Regelschule und sind im Sportverein aktiv. Die Härtefallkommission hat trotz all dieser Gründe den Antrag der Familie auf Aufenthalt im Juli 2016 abgelehnt. Auch eine Petition beim Petitionsausschuss des Thüringer Landtages gegen eine Abschiebung und für einen Aufenthalt wurde im August 2016 abgelehnt.

Die letzte Chance der Familie ist nun ein Antrag auf humanitären Aufenthalt, welchen Herr Haliti mit Hilfe seines Anwalts am 28.07.2016 bei der ABH Erfurt gestellt hat. Eine Rückkehr nach Serbien ist aus den oben genannten Gründen völlig unmöglich. Dort erwarten sie Gewalt und Misshandlung durch Serben und die serbische Polizei. Außerdem bekommt Herr Haliti in Serbien nicht die für ihn unbedingt notwendige medizinische Versorgung und therapeutische Behandlung. Dies gefährdet nicht nur seine Gesundheit und sein Leben, sondern auch das Wohlergehen seiner Kinder, die auf ihn angewiesen sind.

Zeigen wir der ABH Erfurt, dass die Familie Haliti / Ristic nicht alleine ist und dass wir sie unterstützen, damit sie ihr Recht auf Aufenthalt in Deutschland erhalten.

Die Familie Haliti / Ristic muss hier bleiben!
——————————————————————————–

Protestfax /-E-Mail:

Ausländerbehörde Erfurt
z.H. Amtsleiter Herr Heinemann
Tel. +49 361 655-5444
Fax +49 361 655-7609
E-Mail: Auslaenderbehoerde@Erfurt.de
Bürgermeister-Wagner-Straße 1
99084 Erfurt

Sehr geehrter Herr Heinemann,

ich habe von der Situation der Familie Haliti / Ristic erfahren. Ich
wende mich nun an Sie als Verantwortlichen in der Entscheidung über den
am 28.7.2016 durch Herrn Shani Haliti gestellten Antrag auf humanitären
Aufenthalt.
Shani Haliti und seine beiden Kinder Emil und Emanuel mussten vor
Ausgrenzung und Gewalt aus Serbien fliehen. Ihr Leib und Leben ist in
Gefahr wenn sie zurück kehren müssen. Sie brauchen unseren Schutz. Dem
Antrag von Shani Haliti auf humanitären Aufenthalt muss daher unbedingt
statt gegeben werden. Er ist mehrfach traumatisiert und braucht gute
ärztliche und therapeutische Behandlung. Seine Kinder brauchen ihn und
sind auf ihn angewiesen. Es liegt in Ihrer Verantwortung das Leben von
Herrn Shani Haliti sowie das Kindeswohl von Emil und Emanuel zu
schützen.
Ich möchte Sie bitten, den Ermessensspielraum Ihrer Behörde zu nutzen
und positiv über den Antrag zu entscheiden. Für die Familie wäre das die
Rettung aus großer Not.

In der Erwartung einer positiven Antwort verbleibe ich.
Mit freundlichen Grüßen, …

Soli Konzert “Freiheit für Hikmet” ALLE BLEIBEN!

SO 36 — 22 Dezember 2015
Oranienstr. 190, 10999 Berlin

Free Hikmet Soli Konzert

September 2014, Oplatz Refugees Protest beim Bundesrat gegen Asylgesetzverschärfung

Unser Bruder und Freund Hikmet Prizreni wurde verhaftet und ihm droht die Abschiebung! In einem Blitzverfahren wurde Hikmet dem Haftrichter vorgeführt  und befindet sich zur zur Zeit in Untersuchungshaft. “Wir sind frei geboren! Jeder Mensch ist frei geboren und hat das Recht, sich frei zu bewegen. Hikmet hat das Recht zu leben, wo er will. Die Regierung muss Hikmet Rechte respektieren und ihn frei lassen.”  – Bino, human defender vom Oplatz
Da er lediglich in diesem Land geduldet ist, droht ihm nun die Abschiebung in den Kosovo. Ein Land, welches er nicht kennt und in dem er als Roma Diskriminierungen und Gewalt ausgesetzt ist. Hikmet, vielen auch bekannt als Künstler Prince-H, engagiert sich mit seiner Musik und Tatkraft und tritt auf kulturellen und menschenrechtlichen Veranstaltungen auf. Wir kennen ihn als humorvollen Querdenker, der zum friedlichen Miteinander, ohne Diskriminierung und Ausgrenzung anderer Kulturen aufruft!
Hinter jeder Abschiebung steckt auch immer ein Mensch! In diesem Fall ist es Hikmet Prizreni. Lassen Sie uns gemeinsam gegen die Abschiebung von Hikmet die Stimme erheben, und fordern daher FREIHEIT und Bleiberecht für HIKMET P. aka Prince-H !!!!

Mythos „sichere“ Herkunftsstaaten und Asylrechtsverschärfung

Roma Alle bleiben

Alle bleiben

8. Dezember 2015

Seminarzentrum Rost- und Silberlaube • Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin-Dahlem • U-Bahn Dahlem Dorf (U3)

17 Uhr Dokumentation der Recherchereise nach Serbien,
Mazedonien und Kosovo von „alle bleiben!“
18 Uhr Podiumsdiskussion

English und Srpski below

Im Rahmen der Asylrechtsverschärfungen vom 6. November 2014 und 15. Oktober 2015 wurden unter anderem die Staaten Serbien, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina sowie Albanien, Kosovo, Montenegro als sogenannte „sichere“ Herkunftsstaaten eingestuft:

Staaten, in denen weder politische Verfolgung noch „unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung und Behandlung stattfindet“ (Formulierung des deutschen Grundgesetzes)

Eine Recherchereise des Bündnisses „alle bleiben!“ zur Situation der Roma nach Mazedonien, Serbien und Kosovo hat noch einmal bestätigt, dass die Situation vor Ort nichts mit sog. „sicheren“ Herkunftsländern zu tun hat und eher etwas über die bestehende Haltung in Deutschland aussagt.