Tag: Deutschland

Grenzen überschreiten. Statement von Mely Kiyak, Theater-Kolumnistin des Maxim Gorki Theaters zur Aktion des Zentrums für politische Schönheit

Gedenken ist ein abstrakter Vorgang. Er soll andere dazu animieren, in Ehrfurcht und Respekt etwas zu gedenken. Man kann niemanden zwingen, zu gedenken. Der Gedenkstein für einen Toten kann immer nur eine Einladung sein, sich mit dem Menschen und seiner Todesumstände zu befassen. Der zum Gedenken Eingeladene kann dieses Angebot annehmen oder es lassen. Meistens lässt er es.

Als Teile der Gedenkstätte für die Mauertoten der DDR durch ein Künstlerkollektiv entwendet wurden, damit sie an den Außengrenzen der EU darauf aufmerksam machen, dass trotz des Falls der deutsch-deutschen Mauer das Problem der außer-europäischen Mauern besteht, war die Aufregung groß.

Zunächst einmal: Es wurden Objekte des Gedenkens entwendet. Sie haben keinerlei Sakralität. Sie sind nie geweiht wurden oder dergleichen. Es handelt sich auch nicht um Grabsteine. Es handelt sich um materialistische Symbole zum Zeichen für Verbrechen, die begangen wurden. Nicht die, die Kreuze wegtrugen haben ein Verbrechen begangen, sondern ein Regime und seine Todesschützen. Die Kreuze selber sind hilflose Versuche, Erinnerung aufrecht zu erhalten. Alle Gedenkstätten sind hilflose Versuche dem Anderen Erinnerung aufzuzwingen. Weil der Mensch nicht gerne erinnern will. Jedenfalls nicht, wenn es nicht ihn oder seine Angehörigen betrifft. Wer in diesem Land kennt schon den Namen eines Mauertoten? Mein Gott, unser Land platzt aus allen Nähten vor Gedenkstätten. Weil unsere Historie so reich ist an Verbrechen. Und während die Gedenkstätten errichtet werden, werden wieder neue Verbrechen begangen. Das ist nicht nur bei uns so. Das ist überall auf der Welt so.

Fortbildung auf arabisch zu Asylverfahren und Asylverfahrengesetz

Arabic below

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Wann & Wo? 10.11., 19 Uhr, Zentrum für Demokratie Treptow Köpenick (Michael-Brücknerstr. 1/Spreestraße, direkt gegenüber S-bhf Schöneweide)

Zielgruppe: Geflüchtete Menschen, die sich im Asylverfahren befinden, oder Asyl beantragen werden.

Der Hauptzweck ist, dass geflüchtete Menschen ein ausführliches Bild über das Asylverfahrensgesetz in Deutschland bekommen, um ihre rechtliche Situation besser einschätzen zu können, sowie auch die Gelegenheit zu haben, neue Kenntnisse über das Verfahren eines Asylantrages gewinnen zu können. Dafür wird es in jeder Veranstaltung (ca. 3 Stunden) genügend Zeit für die Übersetzung in eine andere Sprache geben. Die Fortbildung wird über das Asylverfahrensgesetz in Deutschland handeln und soll einen Überblick zu dem gesamten Asylverfahrensgesetz geben. Welches Amt ist dafür zuständig? Wie läuft die asylrechtliche Entscheidung? Welche Rechte haben Menschen vor der Anerkennung des Asyls? Welche Rechte haben Menschen mit einem anerkannten Asylstatus in Deutschland? Welche Rechte haben Menschen mit einem Duldung-Status? Welche Regelungen betreffen das Leben von asylsuchenden Menschen und Menschen mit einem anerkannten Asylstatus?

Referent: RA. Michael Junge, der seit Jahren im Bereich Asylverfahren und Aufenthaltsgesetz arbeitet u.a. bei der Kontakt und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen (KuB).

Übersetzer: Muthanna Mhamood

Wenn möglich bitte um Anmeldung unter die Adresse: carolina.t@offensiv91.de

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.zentrum-für-demokratie.de.

18.12. Global Day of Action

18.12. has been the third Global Action Day against racism and for the Rights of Migrants, Refugees and displaced People. Get Inforamtion about this transnational Refugee Uprise: http://globalmigrantsaction.org/

In the morning of 18th the Refugees Activists and Friends from Oranienplatz Protest Camp in Berlin gave an suprising press conference in the eu-house at Brandenburger Tor. At the same time the Brandenburger Tor was blocked for one hour to make everyone listen the demands:

Stopp killing Refugees at the european Borders! Stopp Deportations! Freedom of Movement for everyone!

The Brandenburger Tor in the very center of the city is the symbol of reunification of germany and the former border of east and west germany. Now the germans and tourists and all other privileged citizens can move freely through this and many other borders but refugees are being criminalized and isolated from society when they practice their human right for freedom of movement!

In the evening people met again at Alexanderplatz at Rotes Rathaus (City hall) to demonstrate towards the european house once more.

This day was the opening of the campain of a transnational network of Refugee Movements towards the european parliament elections may 2014 and the european migrations summit june 2014, both in bruxelles.

See you at the european wide Protest March to bruxelles! Freedom not frontex!

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Verwaltungsgericht untersagt antirassistisches Straßenfest für Kinder in Reinickendorf

Der “1. Berlinweiter antirassistischer Spiel- und Badetag” sollte ein Zeichen setzen gegen Rassismus und Ausgrenzung von Geflüchteten und besonders geflüchteten Kindern. Aktivist_innen vom Oranienplatz Protest Camp und dem “Netzwerk protestierender Refugees und
Unterstützer_innen aus Berlin und Brandenburg” wollten den Kindern aus dem Marie-Schlei-Haus in Reinickendorf zeigen, dass sie willkommen sind und mit ihnen zusammen einen sorgenfreien Tag voller Spiel und Spaß geniessen. Diese Veranstaltung war ganz klar eine Reaktion auf die Umzäunung eines Spielplatzes durch eine Bürger_innen Initiative, die die Kinder aus dem Flüchtlingslager von dem Spielplatz fernhalten wollten. Gelebte und auf die Straße getragene Intervention in eine rassistische Gesellschaft.

Das Straßenfest wurde gestern, dem 9.8. per Entscheid durch das Verwaltungsgericht untersagt, da es sich nicht um eine politische Veranstaltung handele, die vom Versammlungsgesetz geschützt wäre. Bürger_innen Mob und Verwaltung gehen in Reinickendorf Hand in Hand. Gegen Kinder. Das ist Deutschland, wir möchten kotzen!

Das Kinderfest wurde von uns kurzfristig auf den Oranienplatz verlegt (der seid fast einem Jahr nicht als politische Veranstaltung genehmigt wird, da den Anmeldebhörden die politische Aussage nicht ersichtlich ist). Kinder aus Eisenhüttenstadt und dem Marie-Schlei-Haus können per Bus-Shuttle zum Fest gelangen.

Refugees Welcome!