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Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf!
Die kurdische Freiheitsbewegung hat seit 2013 einen ernsthaften Friedensdialog mit dem türkischen Staat begonnen. Direkte Gespräche zwischen Abdullah Öcalan und hohen türkischen Staatsvertreter_innen, einseitige Waffenstillstände der Guerilla, der Aufbau basisdemokratischer Selbstverwaltungsstrukturen in der Osttürkei und die parlamentarische Demokratieoffensive der HDP waren die wichtigsten Maßnahmen für eine Lösung der Demokratiedefizite der Türkei. Seit einem halben Jahr reagiert der türkische Staat darauf ganz offen mit Krieg. Seitdem wurden tausende politische Aktivist_innen verhaftet, die Pressefreiheit massiv eingeschränkt, über 50 Ausgangssperren in kurdischen Städten verhängt und ca. 300 Zivilist_innen von türkischen „Sicherheitskräften“ ermordet.
Die Politik des türkischen Staates und seiner AKP-Regierung bietet keine Lösungsperspektive, sondern ist das Hauptproblem. Dies darf auch die deutsche Bundesregierung nicht leugnen. Anstatt die türkische Regierung mit drei Milliarden für die gewaltvolle Abwehr Geflüchteter zu bezahlen, sollte die deutsche Bundesregierung die demokratischen Kräfte in der Türkei unterstützen. Tut sie dies nicht, macht sie sich mitschuldig an den Massakern in Nordkurdistan (Osttürkei) und der Zerstörung demokratischer Grundprinzipien in der gesamten Türkei.
Die kurdische Freiheitsbewegung möchte keinen Krieg, sondern eine Demokratisierung der Türkei! Deshalb werden seit ca. zehn Jahren in den kurdischen Gebieten der Osttkürkei Selbstverwaltungsstrukturen aufgebaut. Die Bevölkerung schafft dadurch Alternativen zu den Institutionen des Staates. Ziel ist es, eine basisdemokratische, frauenbefreite und ökologische Gesellschaft aufzubauen. In allen Städten und Dörfern werden Räte aufgebaut, die durch verschiedenen Kommissionen alle Lebensbereiche gestalten: Wirtschaft, Bildung, Sicherheit und die Rechtsprechung sind nur einige Beispiele. Besonderer Wert wird auf den Kampf gegen patriarchale Strukturen gelegt: Frauen organisieren sich in allen Lebensbereichen autonom. Sie gründen Frauenkooperativen, eigene Bildungsakademien und Frauenverteidigungseinheiten. Für ökologische Themen ist die kurdische Bevölkerung besonders sensibilisiert. Bis zur Zerstörung von 4000 Dörfern durch die türkische Armee in den 90er Jahren lebte ein Großteil der Bevölkerung in Dörfern. Selbstversorgung, ökologische Landwirtschaft und solidarisches Wirtschaften waren Alltag. Daran soll durch die Rückkehr in die Dörfer angeknüpft werden. Zugleich wird aktiver Widerstand gegen die großen Staudammprojekte des türkischen Staates geleistet.
Mit unserem Hungerstreik von Dienstag, den 02.02.16 (14 Uhr), bis Donnerstag, den 04.02.16 (17 Uhr), protestieren wir vor dem Brandenburger Tor für die dringend notwendige Demokratisierung der Türkei!
Wir fordern alle freiheitlichen und radikaldemokratischen Kräfte auf, sich mit dem kurdischen Freiheitskampf solidarisch zu zeigen! Unterstützt uns vor Ort am Brandenburger Tor! Macht Soli-Aktionen in der Stadt! Seid kreativ und widerständig!
Wir fordern:
Freiheit für Abdullah Öcalan!
Weg mit dem Verbot der PKK!
Schluss mit der Unterstützung der Bundesregierung für die Kriegspolitik des türkischen Staates!
Unterzeichner_innen: Nav-Dem Berlin (Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurdinnen in Deutschland) Ciwanên PYD-Berlin (Jugendorganisation der Partei der Demokratischen Union in Berlin – PYD) JXK Berlin (autonomer Frauenflügel des Verbands der Studierenden aus Kurdistan) YXK Berlin (Verband der Studierenden aus Kurdistan) Ciwanên Azad Berlin (Kurdische Jugend Berlin)
We want a democratic Turkey!
How would you feel if you asked for your democratic rights and your government would respond with war? If tanks drove through your neighborhood? If snipers shot at you from neighboring rooftops?
That is exactly what is happening in eastern Turkey at the moment! Since the its foundation in 1923 the Turkish state has been oppressing the Kurdish and other ethnic groups. 1938, 1978 and 1993 are only a few of the dark years during which massacres were committed against people in Turkey. For 40 years the Kurdish freedom movement has been waging resistance against this state policy. 2013 was the latest attempt to start peaceful negotiations with the Turkish state. Direct talks between the political representative of the Kurds Abdullah Öcalan and high representatives of the Turkish state, unilateral armistices by the Kurdish guerilla, the establishment of grass-roots democracy in eastern Turkey and the parliamentarian struggle for democracy by the HDP were the most important steps towards a democratic Turkey. Since last June the Turkish state’s answer has been open war. Since then thousand of political activists have been imprisoned, freedom of press has been massively limited, over 50 curfews have been declared in Kurdish cities and about 300 civilians have been shot by Turkish “security forces”. If the German government does not seriously protest against this state terror, it will itself be responsible for the massacres committed in northern Kurdistan (eastern Turkey) and the abolishment of basic democratic rights in Turkey!
The Kurdish freedom movement does not want war but a democratization of Turkey! That is why grass-roots democracy has been established in the Kurdish regions of eastern Turkey in the last ten years. The people are thus creating alternatives to the state institutions. The aim is clear: grass-roots democracy, the liberation of women from patriarchy and an ecological society. In all cities and villages grass-roots structures have been established which govern all domains of everyday life: economy, education, security and law are just a few examples. The fight against patriarchal structures is most important: Women organize themselves autonomously in all domains of life. They found women cooperatives, educational academies and organize their own military self-defense. The Kurds are especially sensitive to ecological issues. Until the destruction of 4000 villages by the Turkish army in the 90s the majority of Kurds lived in small villages. Self-sufficient economy, ecological farming and sharing of goods were part of everyday life. In order to continue this way of life people try to return to their villages. At the same time people resist constantly against the huge dam projects of the Turkish state.
With our hunger strike we want to draw attention to the inhumane and short-sighted policy of the Turkish state! The democratization of Turkey is an urgent need!
Our demands are:
Freedom for Abdullah Öcalan!
Lift the ban of the PKK!
The German government must stop its support for the war policy of the Turkish state!
Signed by:
Nav-Dem Berlin (Democratic Center of Kurds in Germany)
Ciwanên PYD-Berlin (Youth Organization of the Democratic Union Party – PYD)
Ciwanên Azad Berlin (Kurdish Youth of Berlin)
JXK Berlin (autonomous women’s branch of the Association of Kurdish University Students)
YXK Berlin (Association of Kurdish University Students)
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Verband der Studierenden aus Kurdistan – YXK e.V.
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