Der große Protestmarsch von Würzburg nach Berlin überschreitet die Grenze zwischen Bayern und Thüringen.
“Kolonialismus hat viele Gesichter und jeder Flüchtling hat seine eigene Geschichte. Gemeinsam werden wir den Druck auf Deutschland erhöhen, die koloniale Ungerechtigkeit zu beenden.” Betont Osaren Igbinoba von The VOICE Refugee Forum Jena.
Nach Monaten von Flüchtlingsprotesten wurde am 08.September ein Marsch von Würzburg nach Berlin gestartet. Die Flüchtlinge protestieren gegen die unmenschliche Behandlung, die Menschenrechtsverletzungen, die seit Jahrzehnten unzureichende Asylpolitik, die Diskriminierung und Kriminalisierung von Flüchtlingen sowohl im Freistaat Bayern, als auch in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Inzwischen hat der Protestmarsch eine politisch wichtige Grenze erreicht und überschritten. Die deutsch-deutsche Grenze, die 40 Jahre lang Ost- und Westdeutschland durch einen Todesstreifen trennte sollte für niemanden mehr ein Hindernis sein. Asylbewerber jedoch begehen eine Straftat wenn sie diese überqueren.
Am Donnerstag, den 13. September gegen 10:00 Uhr bewiesen die Flüchtlinge ihre Unabhängigkeit indem sie ihre Ausweise zerstörten und anschließend den ehemaligen innerdeutschen Grenzübergang passierten. Mit dieser Aktion verstoßen sie bewusst gegen die Residenzpflicht und setzen ihren Weg in Richtung Berlin fort. Eine der nächsten wichtigen Stationen wird Erfurt
sein. VIDEO: http://vimeo.com/49399119
Die Isolation durchbrechen: Bewegungsfreiheit für Alle
Die aktiven Flüchtlingsgemeinschaften haben weiterhin folgende Forderungen:
– die Abschaffung der Residenzpflicht
– die Aufhebung der diskriminierenden Landkreisgrenzen
– einen generellen Abschiebestopp
– die sofortige Schließung aller Lager in Deutschland
Begonnen haben die Proteste als Reaktion auf den Selbstmord von Mohammad R, welcher sich aufgrund der unmenschlichen Situation in einem Lager in Würzburg das Leben nahm. Seitdem gab es bundesweite Aktionen von Asylbewerbern in Form von Protestzelten, die in den Innenstädten aufgebaut wurden um 24 Stunden am Tag präsent zu sein. Sie haben sich zusammen
geschlossen um ein Minimum an Würde, Respekt und Freiheit für jeden in Deutschland einzufordern.
Wir rufen alle Menschen, Flüchtlinge und Einheimische, in Deutschland dazu auf, sich dem Protestmarsch anzuschließen. Überwindet die Isolation und helft die bestehenden Restriktionen gegen Menschen zu beenden.
Aktionstag des Protestmarsches am 18.09.2012 in Erfurt:
Kundgebung und Pressekonferenz um 11:00 Uhr vor dem Thüringer Landtag mit Zeltaktion und Küche für Alle. Ab 16:00 Uhr Demonstrationszug zu den Erfurter „Gemeinschaftsunterkünften“ mit Abschlußkundgebung vor dem Erfurter Hauptbahnhof
On the move!
In Solidarität mit den Aktivist_innen des Protestmarsches und dem Komitee der Flüchtlingszeltproteste
http://refugeetentaction.net
The VOICE Refugee Forum Jena
E-mail: thevoiceforum@gmx.de
http://thevoiceforum.org
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English:
The longest refugee protest march in our time from Würzburg to Berlin
The refugee protest march to Berlin started in Wuerzburg on the 8th of september 2012 after months of refugees protest against the inhumane treatments of refugees to condemn the humanrights abuses against the refugees and the decades of underdeveloped asylum policies of discrimination and criminalisation of refugees in Bavaria state and the federal republic of germany. By now the protest march has reached and crossed a political important border. The inner german border which separated east and west germany for over 40 years through death traps should be no obstacle for anybody but asylum seekers commit a crime if they pass it.
On thursday, september the 13th at about 10 o clock the refugees proved their independence by destroying their personal identity documents and crossed the former inner german border. With this action they break the Residenzpflicht and continue their way to Berlin. One of the next important stations will be Erfurt.
VIDEO: http://vimeo.com/49399119
Break the Isolation: Freedom of Movement is for everyone !
The communities of refugee activists from the various lagers in Germany have continued to call for the immediate abolition of Residenzpflicht and to break the discriminatory logic of borders in civil disobiedience as well as to stop deportation and to close down all the refugee Lager camp in Germany
The protests started as a reaction to the suicide of Mohammad R, who couldn’t stand the situation in the refugee lager of Würzburg anymore. Since then there have been nation wide tent protest actions to express solidarity for a better situation, for the minimum demand to the restore the dignity of refugees and for the freedom of movement for everybody in Germany.
We call everybody, refugees and local people, to join the protest march. Break the isolation and help to the end restrictions against human beings.
„Colonialism has many faces and Every refugee has his own story: Together we will continue to strengthen the refugee struggles against Colonial injustice in Germany. Emphasized by Osaren Igbinoba of The VOICE Refugee Forum Jena.
Actionday of March of Protest September 18th 2012 in Erfurt:
Rally and Press Conference at 11:00 Hrs in front of the Thüringer Parliament with Tent Action and Cakes for All –
At 16:00 Hrs Begins the Demonstration to the Refugee Lager in city of Erfurt „Gemeinschaftsunterkünften“ with Closing Rally at the Erfurt Main Train Station
In solidarity with protest march activists and the Committee of the
refugee Tent protest http://refugeetentaction.net
The VOICE Refugee Forum Jena
E-mail: thevoiceforum@gmx.de
http://thevoiceforum.org