Im vorweihnachtlichen Einkaufstreiben der Göttinger Innenstadt haben am gestrigen Abend, den 5.12.2012, mehr als 100 Menschen ein Zeichen der Solidarität mit den weltweiten Kämpfen von Geflüchteten und Illegalisierten gesetzt. Unter dem Motto „Raus auf die Straße – für Flüchtlingsrechte“ fand fast gleichzeitig zur Demonstration in Rostock gegen die dort stattfindende Innenministerkonferenz, eine Kundgebung statt.
In Redebeiträgen wurden die Forderungen der Geflüchteten unterstützt: die Abschaffung der Residenzpflicht sowie der Lager und Flüchtlingsheime, Stopp der Abschiebungen und das Recht auf ein Leben in Würde und Sicherheit aller Menschen . Das auch in Göttingen weiterhin bestehende System der Wertgutscheine für Flüchtlinge wurde scharf kritisiert (siehe dazu auch auch die Pressemittelung der Gutscheingruppe vom 16.11.2012 unter http://www.papiere-fuer-alle.org/node/749) und auf die Situation der Geflüchteten im Grenzdurchgangslager Friedland aufmerksam gemacht. Erinnert wurde außerdem an die de-facto Abschaffung des Grundrechts auf Asyl (GG Art 16) vor 20 Jahren und die mindestens 18.000 Menschen, die seitdem an den europäischen Außengrenzen ums Leben gekommen sind.
Unterstützung fand der Protest durch viele anwesende Kinder aus Roma-Familien, die ihrer Forderung nach einem Bleiberecht selbst Ausdruck verliehen und am Ende Luftballons unter dem Motto „alle bleiben!“ steigen ließen.
Auch in Göttingen kämpfen viele Aktivist_innen und Gruppen gegen die menschenverachtende Politik der Abschiebungen. Mit der heutigen Kundgebung zeigten sie ein weiteres Mal ihre Solidarität mit der Bewegung der Geflüchteten. Sie fordern das Recht auf Bewegungsfreiheit und ein selbstbestimmtes Leben, ohne diskriminierende Sonderregelungen, für alle!
Antirassistisches Vernetzungsplenum Göttingen, 06.12.2012