Am 3. November versammelten sich Nazis und rassistische Bürger_innen in Marzahn zu einer sog. Montagsdemo und marschierten, unbescholten von Polizei und Gegenprotesten, rund um das Gelände der geplanten Container-Unterkunft in Marzahn. Seitdem verschlimmert sich die die Lage Woche für Woche.
Am Montag, den 10.11.14, marschierten laut Polizei über 500 Rassist_innen und Nazis, offen rechtsradikale Parolen skandierend und mit lauten Drohungen gegen Geflüchtete und Asylsuchende, auf gleicher Strecke. Dabei konzentrierte sich die Polizei lieber auf die Gegendemonstrant_innen, deren Protest massiv eingeschränkt wurde.
„Der letzte Montag war erschreckend; was dort in Marzahn, aber auch in Buch und Köpenick, an rassistischen Bürger_innen und Nazis zusammenkommt, lässt Schlimmes befürchten. Dies zeigt erneut, wie anschlussfähig rechte Diskurse sind und wie verbreitet Rassismus ist. Wir müssen uns dem entgegenstellen – lautstark, deutlich und vor allem solidarisch mit den Geflüchteten”, sagte Tanja Roth von einem breiten Bündnisses antifaschistischer Gruppen.
Für das Bündnis bedeutet dies aber auch, die Unterbringung von Geflüchteten in Lagern und Heimen zu kritisieren, die zu Isolation führt und ein menschenwürdiges Leben verhindert.
Für den nächsten Montag, den 17.11.14, wurde für 18 Uhr eine Kundgebung an der Landsberger Allee Ecke Blumberger Damm angemeldet, um sich einem weiterem Aufmarsch der Nazis und Rassist_innen entgegenzustellen. Diese haben unter dem Motto „Wir wollen kein Containerdorf in Berlin Marzahn” erneut demonstriert. Diesmal nicht nur in Marzahn sondern auch in Berlin-Buch. Hinter dem Aufruf steht die rechte Bürgerbewegung Marzahn, ein Ableger der Bürgerbewegung Hellersdorf. Anmelder ihrer Veranstaltungen war in der Vergangenheit der Berliner Landesvorsitzende der neonazistischen Partei Die Rechte Uwe Dreisch. „Wichtig ist es, immer da zu sein, wo die Rassist_innen sind und ihnen deutlich zu machen, dass sie nicht erwünscht sind. Auch bei dem am 22.11.14 angekündigten überregionalen Nazi-Aufmarsch in Marzahn werden wir präsent sein und rufen zu Blockaden auf, um diesen zu verhindern”, fügte Tanja Roth hinzu.
Unter dem Motto “Geflüchtete Bleiben – Rassist_innen vertreiben” ruft ein großes antifaschistisches Bündnis zu Blockaden des Nazi- Aufmarschs am 22.11. in Marzahn auf. Im Aufruf heißt es dazu: “Wir müssen uns den Rassist_innen und Nazis in Marzahn in den Weg stellen, um auch berlinweit ein Zeichen gegen Ihre Hetze und für einen solidarischen Umgang mit den Geflüchteten zu setzen.”
http://www.asta.asfh-berlin.de/de/News/antirafa-referat.html