„Der Michel ist besetzt! Keine Abschiebung von Roma in den Balkan!“
Über 20 Familien haben von der Ausländerbehörde einen Bescheid für ihre Abschiebung nach Serbien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und in den Kosovo innerhalb der nächsten Woche bekommen. Als letztes Mittel, um nicht in eine Situation von Verfolgung, Diskriminierung und Elend abgeschoben zu werden, haben wir seit heute, dem 17.09.2015 um 17 Uhr die Sankt Michaelis Kirche besetzt.Unsere Forderung ist der sofortige Abschiebestopp für die Familien in den Balkan und ein Bleiberecht. Wir werden den Michel so lange besetzen bis wir unser Ziel erreicht haben!
Romana Schneider von „Romano Jekipe Ano Hamburg
Statement: Der Michel ist Besetzt!
Die Welt Article: Roma Gruppe besezt Hamburger Michel
Sonntag, 20. September 2015
– Bis auf weiteres gewährt uns die Kirche Schutzraum gegen Abschiebungen!
– Die Kirche wird sich diese Woche um Verhandlungen mit der Ausländerbehörde bemühen
– Ein Sprecher von Romano Jekipe hielt eine Rede im heutigen Gottesdienst um der Gemeinde die Situation zu schildern und die Forderungen zu erklären.
Montag, 21. September 2015
Romano Jekipe Ano Hamburg erhält Schutzraum vor Abschiebung und fordert weiterhin ein Bleiberecht
“Wir sind der Kirche dankbar, dass sie uns einen Schutzraum vor der drohenden Abschiebung in eine Situation von Verfolgung, Diskriminierung und Elend bietet und sich bei der Politik für uns einsetzt. Sie hat erkannt, dass die Lage in den Herkunftsländern für uns lebensbedrohlich ist und unterstützt uns in unseren Forderungen. Wir fordern die politischen Verantwortlichen in der Ausländerbehörde, der Hamburger Bürgerschaft und der Justiz auf, unsere Fluchtgründe nicht länger zu ignorieren und die bevorstehenden Sammelabschiebungen zu stoppen.” erklärt Isen Asanovski von “Romano Jekipe Ano Hamburg”.
Isen Asanovski ergänzt: “Vor allem im Winter ist es für Menschen lebensbedrohlich, die entweder auf der Straße oder in sogenannten “informellen Siedlungen” in selbstgebauten Hütten leben müssen und denen gleichzeitig die medizinische Versorgung verwehrt wird.”
“Auch wegen der Geschichte von Verfolgung und Ermordung von Roma durch Nazideutschland, darf die BRD nicht so tun, als seien wir ein Problem, das sie loswerden muss.” fordert Isen Asanovski und fügt an: “Es darf keine Spaltung in “gute” und “schlechte” Flüchtlinge nach Herkunftsstaat geben! Unsere Fluchtgründe müssen wirklich geprüft und nicht pauschal geleugnet werden!”
Unterstützt wird die Gruppe unter anderem vom bundesweiten Netzwerk “alle bleiben!”, dem Flüchtlingsrat Hamburg, dem Hamburger Bündnis “Recht auf Stadt – never mind the papers!” sowie verschiedenen Einzelpersonen wie Esther Bejarano (Vorsitzende des Auschwitz-Komitee in der BRD e.V.), Cornelia Kerth (Bundesvorsitzende der VVN-BdA) und Norman Paech (Völkerrechtler).