10th Day Protest March
We as a politically self-organized group of Non-Citizens left for Nuremberg on the 8th of October. This is the protest march of Non-Citizens in 2016. Our protest march is the struggle of the voiceless and excluded, who don’t want to continue living like this. We have left behind lots of countries and thousands of kilometers. Now we have to march here as well, so that we are accepted as human beings. We aren’t accepted here as humans yet, in the eyes of the German state we aren’t worthy of living here as humans. In Nuremberg we will protest in front of the federal office for migration and refugees / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), where our asylum applications will be decided. We will continue going from refugee-camp to refugee-camp and call people out to the revolt of the oppressed. This condition in Germany is unacceptable and can’t be improved. We must put an end to this condition and create something better.
Our ideas and suggestions are for all people, who want to fight for a better life without racism, sexism, oppression and exploitation. We can’t solve all of these problems, but we want to introduce certain ideas and suggestions with our actions. We as people that have direct experience with these various problems know, that we can only solve them together. So it is urgent that we build a common struggle together. We can only reach anything if we go on strategically. What do we mean by that? We are those that are excluded from education, from work, so finally from society. We can only fight for our participation in society. For example we have to win over the support of unions and workforce for our fight for working rights. We have to win over students and teachers for our right to education. We have intervened as an actively fighting subject and we continue to take part in alliances with political groups and organizations to protest against further restrictive legislation, like the so called Bavarian integration law or the new law-draft by the Minister of Interior Thomas de Maiziére and against the existing asylum laws. So we don’t need a politics of isolation, but we demand a common struggle with all the oppressed and workers against the capitalist conditions. While Germany, as an imperialist power, is causing wars and crisis in other parts of the world by selling arms and supporting reactionary regimes, in Germany racists are taking to the streets trying to keep Germany a fortress of imperialist privileges. End German arms sells and German support of reactionary regimes.
Currently the government is trying to divide and discriminate the people even more. That only the AfD (right-wing party) represents racism in Germany is a lie. Racism is already at home in Germany. It´s deep-rooted in the state, in the government, in politics and society.
Appropriately Minister of Interior de Maiziére is introducing another legislative draft for an new asylum law restriction. Humans should not to be informed of their upcoming deportations (anymore). Additionally more people are supposed to be taken into deportation centres. Furthermore all people are going to be forced to leave if they don’t show their passport or tell their nationality. Nearly all refugees don’t have their papers anymore when they arrive, this means that this racist government doesn’t want to accept any more refugees or wants to quickly deport them.
The Bavarian Integration Law also shows us how racism works in Parliament. There is talked about us without us, the Non-Citizens. Finally, universal rigth to vote has to be established so that all people who live in Germany can vote. Far from that we demand a labor law for all. The Non-Citizens are forced to work for less than one Euro and thus become wage drivers on the labor market. This divides the workforce, working people and society, which creates even more racism.
At the latest now it should be clear that our protest is taking place at the right time. The conditions for us are getting worse and worse, so we can’t continue to standby.
With our joint actions, we want to achieve the right to stay and equal rights for all people.
deutsch
Wir als eine politisch selbstorganisierte Gruppe der Non-Citizens brachen am 8ten Oktober nach Nürnberg auf. Das ist der Protestmarsch der Non-Citizens im Jahr 2016. Unser Protestmarsch ist der Kampf der stimmlosen und ausgeschlossenen, die nicht mehr so weiter leben wollen. Wir sind durch viele Länder und haben tausende Kilometer hinter uns gelassen. Jetzt müssen wir auch hier marschieren, damit wir als Menschen anerkannt werden. Wir sind hier noch nicht als Menschen anerkannt, wir sind in den Augen des deutschen Staates nicht würdig hier als Menschen zu leben. In Nürnberg werden wir vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) protestieren, wo über unsere Asylanträge entschieden wird. Wir werden weiterhin von Unterkunft zu Unterkunft gehen und die Menschen zum Aufstand der Unterdrückten aufzurufen. Dieser Zustand in Deutschland ist nicht annehmbar, nicht zu verbessern. Wir müssen diesem Zustand ein Ende setzen und Besseres schaffen.
Unsere Ideen und Vorschläge gelten für alle Menschen, die mit uns für ein besseres Leben ohne Rassismus, Sexismus, Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen wollen. Wir können diese ganzen Probleme nicht lösen, aber wir wollen mit unseren Aktionen bestimmte Ideen und Vorschläge einbringen. Wir, als Personen mit direkter Erfahrung von diesen vielen Probleme, wissen, dass wir sie nur gemeinsam lösen können. Also ein gemeinsamer Kampf muss dringend aufgebaut werden. Wir können tatsächlich etwas erreichen, wenn wir strategisch vorgehen. Was meinen Wir damit? Wir sind Ausgeschlossen von Bildung, von Arbeit, also letztendlich von der Gesellschaft. Wir können den Zugang zur Gesellschaft nur erkämpfen. Z.B. müssen wir für unseren Kampf um Arbeitsrechte die Gewerkschaften und Belegschaften gewinnen. Wir müssen Studierende, Schüler*innen, und Lehrer*innen für unser Recht auf Bildung gewinnen. Wir haben uns als aktives kämpfendes Subjekt eingemischt und treten weiterhin in Bündnisse mit politischen Gruppen und Organisationen, um gegen weitere Verschärfungen von Gesetzen, wie das sogenannte bayerische Integrationsgesetz oder den Gesetzesentwurf von de Maiziére sowie gegen die bestehenden Asylgesetze zu kämpfen.
Also wir brauchen keine Politik der Isolation, sondern wir fordern einen gemeinsamen Kampf mit allen Unterdrückten und arbeitenden Menschen gegen die kapitalistischen Verhältnisse. Während Deutschland als imperialistische Macht in den anderen Teilen der Welt mit Waffenverkauf und Unterstützung der reaktionären Regime Kriege und Krisen verursacht, gehen in Deutschland Rassist*innen auf die Straße, welche dafür sorgen wollen, dass Deutschland eine Burg mit imperialistischen Privilegien bleibt. Schluss mit deutschem Waffenexport und deutscher Unterstützung der reaktionären Regime.
Zurzeit will die Regierung die Menschen noch mehr spalten und diskriminieren. Es ist eine Lüge, dass lediglich die AFD den Rassismus in Deutschland verkörpert. Der Rassismus in Deutschland ist bereits tief verankert. Er sitzt im Staat, in der Regierung, in Politik und Gesellschaft.
Dem entsprechend bringt Bundesinnenminister de Maiziére einen weiteren Gesetzesentwurf zur erneuten Asylgesetzverschärfung ein. Menschen sollen nicht (mehr) über ihre bevorstehende Abschiebung informiert werden. Auch sollen unter anderem mehr Menschen in Abschiebehaft genommen werden. Desweiteren sollen alle Menschen ausreisepflichtig werden, welche nicht ihren Pass vorlegen oder ihre Nationalität angeben. Fast alle geflüchteten Menschen haben bei ihrer Ankunft keine Papiere mehr, dass heißt diese rassistisch agierende Regierung keine Geflüchteten mehr aufnehmen möchte, bzw. schnell abschieben will.
Auch das bevorstehende bayerische Integrationsgesetz zeigt uns klar, wie der Rassismus im Parlament funktioniert. Es wird dort ohne Non-Citizens über sie gesprochen. Endlich muss das allgemeine Wahlrecht her, damit alle Menschen wählen können, die in Deutschland leben. Fernen fordern wir ein Arbeitsrecht für alle. Die Non-Citizens werden dazu gezwungen für weniger als 1 Euro zu arbeiten und werden dadurch zu Lohndrücker*innen auf dem Arbeitsmarkt. Das spaltet die Belegschaften, arbeitende Menschen und die Gesellschaft, dadurch entsteht noch mehr Rassismus.
Spätestens jetzt muss klar sein, dass unser Protest zur richtigen Zeit stattfindet. Die Zustände für uns werden immer schlimmer und schlimmer, sodass wir nicht mehr länger zusehen können.
Wir wollen mit unseren gemeinsamen Aktionen die Forderung nach Bleiberecht und gleichem Recht für alle Menschen erreichen.
Kilometre by kilometre
[francais]
Rien que de marcher sur des routes, destinées normalement aux voitures, à des longueurs de kilometres donne, en quelque sorte, au groupe un sentiment de liberté qui y est palpable alors que celui-ci n’a pas encore atteint Nürnberg. N’oublions pas que la pluspart des gens qui sont dans ce Protestmarsch ont déjà beaucoup marché pour fuire la repression, terorisme, discrimination ect. Et cette fois nous marchons pour le respect de notre liberté et de nos droits humains.
[english]
Just walking miles after miles on those roads, that are used by cars normally, gives us this special feeling of freedom without having even reached Nuremberg yet. We don’t have to forget that many of us who are on the protest march, have already walked thousands of miles, to escape repression, terrorism, discrimination etc. And this time we are back on the road for the recognition of our freedom and our basic human rights.
[deutsch]
Kilometer für Kilometer nur auf den Straßen zu laufen, die eigentlich für Autos bestimmt sind, gibt uns ein besonderes spürbares Gefühl von Freiheit, ohne dass wir überhaupt Nürnberg erreicht haben. Lasst uns nicht vergessen, dass viele von uns, die auf dem Protestmarsch laufen, bereits Tausende von Kilometern hinter sich gelegt haben, um vor Repression, Terrorismus und Diskriminierung etc. zu flüchten. Und dieses Mal sind wir wieder auf der Straße für eine Anerkennung unserer Freiheit und unserer grundlegenden Menschenrechte.