Vergangene Aktionen und Ankündigung der letzten Schritte des Refugee Protest March to Berlin
Potsdam, den 04.10.2012
Die Fußgruppe des Protestmarsches der Flüchtlinge nach Berlin ist weiter am wachsen und besteht aktuell aus mehr als 30 Flüchtlingen, die von weiteren Aktivist_innen begleitet werden.
Am 29. September erreichte die Gruppe Lutherstadt Wittenberg, wo sie eine Kundgebung am Schlossplatz sowie am nächsten Tag eine Pressekonferenz mit anschließendem Demonstrationszug mit etwa einhundert Teilnehmer_innen veranstaltete, mit Zwischenkundgebungen an der Kreisverwaltung, der Stadtverwaltung und der Polizei sowie mit einer Abschlusskundgebung am Schlossplatz. Darüber hinaus wurden abends thematische Filme zu der deutschen Asylpolitik und dem bisherigen Protestmarsch im Wittenberger Pferdestall gezeigt. Am nächsten Tag, nach dem Aufenthalt in Klein Marzehns, führte der Fußmarsch weiter nach Bad Belzig, wo die Gruppe dann am 2. Oktober vor dem dortigen Landratsamt eine Kundgebung durchführte. Daraufhin führte die Route durch Brück, wo die Gruppe übernachtete um am nächsten Tag weiter nach Petzow zu marschieren. Dort lud sie einige Asylbewerber_innen des nahe gelegenen Flüchtlingslagers zum Unterkunftsort ein, um sich über die Lage der Flüchtlinge in Brandenburg und über den Protestmarsch auszutauschen.
Die Busgruppe erreichte am 29. September Hamburg, wo sie von den Unterstützer_innen vor Ort herzlich willkommen geheißen wurden. Am nächsten Morgen, als sie das Flüchtlingslager „Horst“ besuchen wollten, wo sie mit anderen Personen verabredet waren, wurde ihnen jedoch der Zutritt verwehrt. Sie ließen es sich trotzdem nicht nehmen, mit allen interessierten Asylbewerber_innen vor dem Lager in Kontakt zu treten und dort ein gemeinsames Treffen abzuhalten. Beim Abschied wurden Parolen gerufen, um die Flüchtlinge vor Ort zu unterstützen. Später wurden noch weitere Lager besucht. Am 1. Oktober machte sich die Busgruppe auf den Weg nach Kiel und hielt unterwegs an einem großen Flüchtlingslager in Neu Münster. Auch hier durften sie das Lager nicht betreten, trafen sich daher mit den Flüchtlingen außerhalb des Gebäudes und reichten ihnen Flugblätter durch die Zäune. Auch in Kiel und Lübeck besuchte die Gruppe weitere Lager, wo sich viele interessierte und aktive Menschen der Bustour anschlossen. Viele weitere versprachen, sich den Protestierenden später in Berlin anzuschließen.
Heute, am 4. Oktober, hat die Fußgruppe, bestehend aus etwa 70 Personen, die bereits vor der Busgruppe in Potsdam eingetroffen sind, das Flüchtlingslager „Schlaatz“ besucht, um dort mit den Potsdamer Flüchtlingen zu sprechen. Am späten Nachmittag wird schließlich auch die Busgruppe mit etwa 30 Personen vor Ort eintreffen. Wir freuen uns darauf, unsere Freundinnen und Freunde wieder zu treffen, nachdem wir uns am 8. September in Würzburg auf getrennte Wege gemacht haben.
Morgen werden wir gemeinsam um 10:00 Uhr vor dem Freiland e.V. eine Pressekonferenz abhalten und daraufhin um 11:00 Uhr mit einem Demonstrationszug zur Glienicker Brücke, dem Grenzübergang zwischen Berlin und Brandenburg, zu marschieren und uns anschließend auf den Weg nach Dahlem machen. Am Samstag wird unser gesamter Protestmarsch schließlich am Berliner Oranienplatz eintreffen, wo uns die Protestierenden vor Ort begrüßen werden. Um 18:00 Uhr wird außerdem in Solidarität mit den Flüchtlingsprotesten am Oranienplatz ein Live-Konzert stattfinden, zu dem alle Unterstützer_innen und interessierten Menschen herzlich eingeladen sind.
Wir schauen erwartungsvoll auf den Moment, an dem wir der Regierung in Berlin gegenüber stehen und öffentlich zeigen werden, dass unsere Forderungen nicht länger ignoriert werden können.
Das Koordinationskommitee des Protestmarsches der Flüchtlinge nach Berlin