In mehreren Redebeiträgen forderten die Teilnehmenden die Schließung des Lagers, welches unmittelbar nach dem Pogrom von Rostock-Lichtenhagen bewusst in die Abgeschiedenheit in ein Waldstück bei Boizenburg verlegt worden ist. „Eine ausreichende Beratung, der Zugang zu Anwält_innen und Unterstützungsstrukturen sind in Horst nicht gegeben.
Dies ist jedoch gerade in den ersten Wochen des Asylverfahrens dringend notwendig“, kritisiert Kim Ayalan, Pressesprecherin der Kampagne. „In dem zum Teil mit Stacheldraht umzäunten Lager werden Flüchtlinge seit fast zwanzig Jahren systematisch entmündigt und isoliert“, so Ayalan weiter.
Dass die Situation in Horst kein Einzelfall ist, wurde im Beitrag von Aktivisten des Refugee Protest Camps aus Berlin deutlich. Auch in Horst wurde sich für die zentralen Forderungen des Flüchtlingsprotestes, die Residenzpflicht und Lagerunterbringung abzuschaffen und Abschiebungen zu stoppen, mit Nachdruck ausgesprochen.
Mit diversen Spielmöglichkeiten, einem Kuchenbazar und Live-Musik zweier HipHop-Künstler wurde versucht, die Isolation des tristen Lageralltags zu aufzubrechen und mit den Flüchtlingen in Kontakt zu kommen. Die Aktivst_innen kündigten an, sich auch weiterhin für die Abschaffung des Lagers einzusetzen.