Tag: sexualisierte Gewalt

Brandenburg – Neuer Erlass zu Opfern von rassistisch motivierter Gewalt?

Gemeinsame Presseerklärung von International Women’s Space und Women in Exile

english

Wie alle GruppPresseerklärung von International Women’s Space und Women in Exileen, die in Brandenburg mit Geflüchteten arbeiten, freuen wir uns über den neuen Erlass des Landes Brandenburg zu Personen, die Opfer von rassistische motivierten Gewalttaten wurden und abschiebebedroht sind.¹ Es ist ein erster Schritt, denen ein Bleiberecht zu geben, die von Nazis attackiert wurden und dies beweisen können; die schwer verletzt wurden und die aufgrund niemals wieder voll genesen werden. Aber was ist mit den anderen?

Rassismus auf der Straße, Beleidigungen und Einschüchterungen von Neonazis sind weiterhin tägliche Erlebnisse von Geflüchteten. In einem Fall bedrohte ein Mann zwei Frauen aus Henningsdorf in einem Supermarkt, indem er mit einer Schreckschusspistole auf sie zielte. Solche Vorfälle zu beweisen bedeutet einen komplizierten Prozess, der weiteren Stress und Traumata bei den Betroffenen auslöst und sie zwingt, die traumatischen Erlebnisse noch einmal zu durchleben.

Weiterhin erleben viele Flüchtlingsfrauen, die in Lagern erleben täglich physische und sexualisierte Gewalt, sowohl innerhalb also auch außerhalb des Lagers.Hinzu kommt die psychische Gewalt des Lebens unter beengten, unhygienischen Umständen in geschlechtergemischten Unterkünften, bewacht von meist männlichem Sicherheitspersonal, die jede Bewegung kontrollieren.. Einen weiteren Ausgangspunkt von sowohl psychischer als auch physischer Gewalt stellt die neue Angst vor unangekündigten Abschiebungen dar – meist in der mitten in der Nacht.Diese Gewalttaten werden vom deutschen Staat selbt verübt, der sein Unterdruckungssystem durch brutale Polizeigewalt durchsetzt. In aktuellen Fällen erzwungener Abschiebeversuche in Hennigsdorf und Cottbus wurden Frauen ernsthaft verletzt und wurden traumatisiert. Wir glauben nicht daran, dass der Staat warten sollte, bis Geflüchtete für ihr Leben lang beschädigt oder (re)traumatisiert sind, bevor ihnen ein Bleiberecht zusteht!

Women in Exile und International Women’s Space haben viele Frauen unterstützt, die innerhalb und außerhalb des Lagers angegriffen wurden. Einige der Fälle wurden der Polizei gemeldet. Gewalt gegen Frauen ist Gewalt, ob sie von einem anderen Flüchtling, der Polizei oder Neonazis ausgeht. Deshalb fordern wir:

Bleiberecht für alle!

Entschädigung für alle Opfer rassistischer Gewalt!

Lasst uns auf allen Ebenen gegen Rassismus kämpfen!

 


Brandenburg – new decree on victims of racist motivated violence? Joint Press Release by International Women’s Space and Women in Exile

Like all the groups in Brandenburg working with refugees, we are happy to welcome the new decree of the state of Brandenburg on persons who are victims of racially motivated violence and are subject to deportations.¹ It is a first step to grant a right of residence to persons who were attacked by Nazis and who were able to prove it; who were seriously injured and will never fully recover from that attack. But what about the others? Street racism, abuse and threats from neo-Nazis are still a daily occurrence for refugees.

In one case, two women from Hennigsdorf were threatened by a man pointing a gun at them in a supermarket. But to prove such assaults is a complicated process that causes further stress and trauma to the victims who are forced to relive their traumatic experiences.

Furthermore, many refugee women living in lagers experience physical and sexualized violence every day, both from inside and outside the lagers. Added to this is the psychological violence of living in crowded, unsanitary conditions, in mixed gender camps, guarded by male security staff who control their movements. Another source of both psychological and physical violence is the new threat of unannounced deportations, often in the dead of night.

These violences are perpetrated by the German state itself, which reenforces its system of oppression with police brutality. In recent cases of forced deportation in Hennigsdorf and Cottbus, women suffered severe injuries and ended up traumatized. We do not believe the state should wait until refugees are maimed or (re)traumatized before they are granted the right to stay!

Women in Exile and International Women’s Space have assisted refugee women who have beenattacked outside and inside the lagers. Some of these cases have been reported to the police. Violence against women is violence, whether it is coming from fellow refugees, the police or neo-Nazis.

That is why we demand:

Right to stay for all!

Compensation for all victims of racist violence!

Fight racism on all levels!

 

Contact and further information:

Elizabeth Ngari / Women in Exile e.V.,

Rudolf-Breitscheid-Straße 164, 14482 Potsdam

info@women-in-exile.net

/ 0331-24348233 /

 

Pressekonferenz auf dem Oranienplatz: Montag, den 29.7.2013 um 11:00 Uhr

>>>>>>>>>>> english below >>>>>>>>>>>>

Sexismus, Vergewaltigung und mediale Verleumdung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Mai wurde auf der Internetplattform Indymedia der Vorwurf einer Vergewaltigung veröffentlicht. Entgegen der medialen Darstellung fand diese Vergewaltigung weder im Protestcamp auf dem Oranienplatz, noch in der besetzten Gerhard-Hauptmann-Schule statt.

Der Vorwurf richtet sich gegen keinen der (streikenden) Geflüchteten. Seit Beginn des Protests haben Diskussionen stattgefunden über Schutz vor Sexismus in der Protestbewegung.

Nach über 2 Monaten wird dieser Vorfall, angestoßen von der rechten Zeitung Junge Freiheit, komplett falsch von populistischen Medien aufgegriffen, um den Räumungsdruck auf das Protestcamp zu erhöhen.