Tag: Krieg

Online-Flüchtlingstreffen – Einladung und Programm

von Karawane

PDF البرنامج باللغة العربية | Programm als PDF (deutsch) | PDF برنامه به فارسی | program as PDF (english) | türkçe Program

Seit einem Jahr gefährdet die Pandemie das Leben und die Existenz aller Menschen. Jedoch ist das Leben aller Menschen nicht in gleicher Weise und gleichermaßen erschwert. Tagtäglich geht die Schere zwischen Armen und Reichen auseinander. Die Regierungen interessieren sich nur für die riesigen Firmen.
Uns Flüchtlinge trifft Corona besonders hart. Vor allem unsere Schwestern und Brüdern, unsere Kinder, die unterwegs an den Grenzen Europas auf der Suche nach einem sicheren Ort sind, leben in einem Albtraum. Unsere Familien und Bekannte, die wir in unseren Herkunftsländern zurücklassen mussten, sind neben der Pandemie vielleicht durch Kriege oder den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie oder Sanktionen zusätzlich betroffen. Sie kämpfen jeden Tag um ihr Überleben. Vielleicht sind sie auch der Verfolgung durch die diktatorischen Regime betroffen, welche ihnen verbieten, sich zu organisieren und für ihre Rechte als Arbeiter*innen, Frauen, Schüler*innen und Studenten*innen oder Lehrer*innen einzutreten.
Wir wollen aus verschiedenen Aspekten die Lage für uns analysieren und zusammen diskutieren: Wie ist es in Deutschland ein Flüchtling zu sein? Unter welchen Lebensbedingungen leben wir hier? Mit welchen Ungerechtigkeiten sind wir konfrontiert? Was können wir gemeinsam machen? Da wir weder reisen noch uns treffen können, wollen wir virtuelle Räume anbieten, um uns auszutauschen, gemeinsame Diskussionen zu führen und Wege suchen, wie wir unsere Rechte verteidigen können. Falls euch andere Themen wichtiger erscheinen und ihr mit solidarischen Gemeinschaften diskutieren und Lösungen entwickeln wollt, so nennt uns diese Themen. Gemeinsam schauen wir über auf 500 Jahre Widerstand gegen Kolonialismus, Imperialismus und Unrecht und können unsere Erfahrungen solidarisch in die zukünftigen Kämpfe einbringen, unabhängig von Herkunft, Sprache, Religion, Geschlecht, Alter, …

Wer sind wir?

Wir sind die KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen. Wir organisieren uns und kümmern uns gemeinsam um unsere Anliegen. Wir kämpfen seit 1998 in Deutschland für unsere Grundrechte, gegen Abschiebungen, gegen Ausbeutung, gegen Rassismus, gegen Isolation und Polizeibrutalität und gegen jedwedes Ungerecht… Die Parole „Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“ begleitet uns seit unserer Existenz, weil die weltweite koloniale und imperialistische Ordnung unsere Leben bestimmt und uns zur Flucht zwingt. Dagegen lehnen wir uns überall auf und stärken uns durch solidarisches Handeln.
Seit 2004 sind wir zusammen mit der Föderation der ArbeitsmigrantInnen aus Türkei AGIF und anderen MigrantInnen-Selbstorganisationen in Wuppertal kontinuierlich aktiv. Vor Corona hatten wir ein wöchentliches offenes Treffen. Dies ist nunnicht mehr möglich, daher organisieren wir nun Online-Treffen.

Hinweis für alle Gemeinschaften

Die Veranstaltungen richten sich nur an Menschen mit Fluchterfahrung. Alle Diskussionen finden über den zoom-Kanal von THE VOICE Refugee Forum statt. Bitte nimmt Kontakt mit uns auf, wenn ihr teilnhemen wollt. Lasst uns wissen, welche Sprache ihr spricht, damit wir im Vorfeld eventuelle Übersetzungen gemeinsam organisieren können. Vor der Veranstaltung werden wir euch dann den Link zukommen lassen.

Wie sind Wir erreichbar?

Wir sprechen Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch, Kurdisch, Türkisch. Falls ihr eine andere Sprache spricht, so fragen wir Freundinnen und organisieren diese ebenfalls.
Schreibt uns eine E-Mail oder eine Nachricht an die unten angegebenen Telefonnummern:

Telefon:

  • Gülay: 0162 989 07 46 (deutsch und türkisch)
  • Araz: 0178 853 07 01 (deutsch, englisch, farsi)

KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Büro Wuppertal
Marienstr. 52 | 42105 Wuppertal
E-Mail: wuppkarawane@yahoo.de


Internet: http://thecaravan.org
Facebook: https://www.facebook.com/karawanewuppertal oder https://www.facebook.com/caravannetwork
Language: Deutsch

Local group: NRW


english

Corona hits us refugees particularly hard. Above all, our sisters and brothers, our children, who are on the move at the borders of Europe in search of a safe place, are living in a nightmare. Our families and acquaintances whom we have had to leave behind in our countries of origin are, in addition to the pandemic, perhaps additionally affected by wars or the economic consequences of the pandemic or sanctions. They are struggling to survive every day. Maybe they are also affected by the persecution of dictatorial regimes that forbid them to organise and stand up for their rights as workers, women, pupils and students or teachers.
We want to analyse the situation from different aspects and discuss it together: What is it like to be a refugee in Germany? Under which living conditions do we live here? What injustices are we confronted with? What can we do together? Since we can neither travel nor meet, we want to offer virtual spaces to exchange, have joint discussions and look for ways to defend our rights. If other issues seem more important to you and you want to discuss and develop solutions with communities in solidarity, please tell us about them. Together we can look back on 500 years of resistance against colonialism, imperialism and injustice and bring our experiences into future struggles in solidarity, regardless of origin, language, religion, gender, age, …

Who are we?

We are CARAVAN for the rights of refugees and migrants. We organise ourselves and take care of our concerns together. Since 1998, we have been fighting in Germany for our basic rights, against deportations, against exploitation, against racism, against isolation and police brutality and against any kind of injustice… The slogan “We are here because you are destroying our countries” has accompanied us since our existence, because the global colonial and imperialist order determines our lives and forces us to flee. We rebel against this everywhere and strengthen ourselves through solidarity action.
Since 2004, we have been continuously active together with the Federation of Migrant Workers from Turkey in Germany AGIF and other migrant self-organisations in Wuppertal. Before Corona we had a weekly open meeting. This is no longer possible, so we now organise online meetings.

Note for all communities

The events are only for people with refugee experience. All discussions will take place via the zoom channel of THE VOICE Refugee Forum. Please contact us if you want to participate. Let us know which language you speak so that we can organise translations together beforehand. We will send you the link before the event.

How can we be reached?

We speak German, English, Farsi, French, Kurdish, Turkish. If you speak another language, we will ask friends and organise this as well.
Send us an email or a message to the phone numbers below:

Phone:

  • Gülay: 0162 989 07 46 (German and Turkish)
  • Araz: 0178 853 07 01 (German, English, Farsi)

KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Büro Wuppertal
Marienstr. 52 | 42105 Wuppertal
E-Mail: wuppkarawane@yahoo.de


Internet: http://thecaravan.org
Facebook: https://www.facebook.com/karawanewuppertal oder https://www.facebook.com/caravannetwork

Antimilitaristische Demonstration “Bundeswehr raus aus Syrien” am Dienstag, 22.12., 18 Uhr, Gesundbrunnen

 

Eine Mehrheit des Bundestages hat am 4. Dezember 2015 den Kriegseinsatz der Bundeswehr in Syrien beschlossen. Mit bis zu 1200 Soldat*innen ist es der momentan größte deutsche Kriegseinsatz. Aufklärungsflugzeuge, Tornado-Kampfjets, ein Tankflugzeug und die Bundeswehrfregatte Augsburg kommen zum Einsatz. Anlass für den Kriegseinsatz ist der Terrorangriff in Paris am 13. November 2015. Der Anschlag wird instrumentalisiert für eine Kriegspolitik nach außen und die massive Einschränkung demokratischer Rechte nach innen.

Der Einsatz der Bundeswehr solle laut Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu dienen, dass sich »Ereignisse wie die Anschläge vom 13. November in Paris nicht wiederholen«. Dabei hat sich gezeigt, dass die militärische Einmischung der imperialistischen Mächte genau das Gegenteil bewirkt hat. Die Kriegseinsätze der westlichen Staaten im Irak, in Libyen, Mali und in Afghanistan haben dazu beigetragen, dass sich islamistische Kräfte immer weiter ausbreiten konnten. Insbesondere der Krieg gegen den Irak 2003 führte zu einer Destabilisierung des Landes und bereitete den Boden für den Islamischen Staat (IS).

Mit dem Einsatz der Bundeswehr wird die militärische Eskalation in Syrien weiter vorangetrieben und das Leid der Zivilbevölkerung vergrößert. Syrien ist zum Brennpunkt geopolitischer Konflikte und Interessengegensätze geworden. Den Nato-Staaten, Russland, Iran und anderen geht es nicht um Frieden oder um die syrische Bevölkerung, sondern um ihren Einfluss in einer Region, die reich an Bodenschätzen wie Erdöl ist. Der Zugang zu Handelswegen, Märkten und billigen Rohstoffen wird von den kapitalistischen Staaten immer wieder mit militärischer Gewalt durchgesetzt. Im Kampf um Einflusssphären will die BRD nicht außen vor bleiben. Mit dem Kriegseinsatz in Syrien kann sie sich laut Markus Kaim vom Thinktank Stiftung Wissenschaft und Politik »als Gestaltungsmacht im Nahen und Mittleren Osten« profilieren.

Die deutsche Rüstungsindus­trie profitiert von den weltweiten Kriegen. Die BRD ist weltweit der viertgrößte Waffenexporteur. Zum Waffenarsenal des IS aus den Lagern der irakischen Armee, gehören auch Waffen von deutschen Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall und Heckler & Koch. Deutsche Rüstungskonzerne verdienen massiv an der Aufrüstung von Ländern wie der Türkei, Saudi-Arabien und Katar. Saudi-Arabien stellt einen wichtigen Partner der BRD dar, obwohl dort ein diktatorisches Regime herrscht. Die brutalen Bestrafungen in Saudi-Arabien wie Auspeitschungen, Amputationen und Enthauptungen unterscheiden sich kaum von denen des IS. Die Golfmonarchie gehört außerdem zu den Geldgebern verschiedener islamistischer Rebellengruppen in Syrien. Auch das Nato-Mitglied Türkei hat den IS und andere islamistische Gruppen unterstützt und führt gleichzeitig einen Krieg gegen die kurdische Befreiungsbewegung.

In Rojava kämpfen die kurdischen Volksverteidigungskräfte YPG und die Frauenverteidigungskräfte YPJ gegen den IS und für eine basisdemokratische und säkulare Gesellschaft. Rojava stellt somit eine Alternative zu Islamismus, imperialistischem Krieg und dem autoritären Assad-Regime dar. Die imperialistischen Staaten verfolgen ihre eigenen Interessen in der Region und stehen einem Projekt wie der demokratischen Autonomie in Rojava feindlich gegenüber.

Wir stellen uns gegen den imperialistischen Kriegseinsatz der Bundeswehr, er bringt nur Leid für Zivilist*innen, führt zu einer Stärkung der islamistischen Strukturen und wird aus wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen geführt. Wir sind solidarisch mit den linken und fortschrittlichen Kräften in Syrien, die gegen imperialistische Einmischung und Fundamentalismus eintreten.

Kriege stoppen. Kapitalismus überwinden.


Antimilitaristische Demonstration

Dienstag // 22.12.2015 // 18 Uhr // Gesundbrunnen // Berlin

Dialogforum: Was haben deutsche Waffen mit Flucht & Migration aus Afrika zu tun?

Why we are here

Why we are here

Mit Rex Osa. Montag, 14. Dezember 2015 um 19 Uhr im Haus der Demokratie und Menschrechte

Greifswalder Straße 4
10405 Berlin

Sprachen: Deutsch und Englisch

Die deutsche Rüstungsindustrie macht jedes Jahr ein Millionengeschäft mit Waffen und Kriegsmaschinerie – und feuert so weltweit zahlreiche Konflikte aktiv mit an. Dieser Aspekt spielt in der Debatte um die steigende Zahl an Geflüchteten jedoch eine untergeordnete Rolle. Für den Refugee-Aktivisten Rex Osa ist jedoch ganz klar: „Wer Instrumente der Gewalt produziert oder ungerechte Wirtschaftsbeziehungen verstärkt, erntet Flüchtlinge.” Gerade in Ländern Afrikas sind Kriege und bewaffnete Konflikte zentrale Fluchtgründe. Und Kriege und Konflikte haben noch tieferliegende, fast immer wirtschaftliche Ursachen. Diese spielen aber in den aktuellen Strategien der EU und der Bundesregierung zur „Fluchtursachenbekämpfung“ keine Rolle. Sie setzen auf die Bekämpfung der Flucht selbst – auch mit militärischen Mitteln und Hochrüstung.

Pressemitteilung zur Demonstration LAMPEDUSA in BERLIN 17.08.2013

Aufruf zur Demonstration LAMPEDUSA in BERLIN    
Samstag 17.08.2013 16 Uhr Oranienplatz.

Wir arbeiteten und lebten in Libyen, einem Land auf unserem Kontinent Afrika, das uns die Möglichkeit gab, unsere Existenz zu sichern.

Mit der Intervention der NATO zum „Schutz der Zivilbevölkerung eskalierte der Krieg und wir verloren unsere Existenz. Viele verloren in Libyen ihr Leben. Die meisten von uns flüchteten in überfüllten Booten übers Mittelmeer.  Viele starben auf der Überfahrt. So kamen wir nach Lampedusa in Italien.   Wir hatten nie die Absicht nach Europa zu kommen.

In Italien lebten wir unter unwürdigen Bedingungen in Lagern.

Nachdem uns der Flüchtlingsstatus zuerkannt wurde gab es von Seiten der italienischen Behörden weder weitere materielle Unterstützung noch politische Lösungsansätze für uns. Wir fanden uns wieder ohne Unterkunft und ohne Chancen auf dem Arbeitsmarkt.  Italien forderte uns auf, in andere europäische Länder zu gehen.