Refugee School and University Strike on April, 24th

— english below —

SCHULSTREIK | 24. APRIL | 11 UHR | ROTES RATHAUS.

MAHNWACHE  | 15 UHR | EU-VERTRETUNG, Pariser Platz

Eine einfache Frage: „Was ist der Unterschied zwischen 6m² und 8m²?“ 6m² … so viel steht einer*m Geflüchteten in Deutschland als Wohnraum zu. 8m² … so viel steht einem deutschen Schäferhund per Tierschutz-Verordnung zu. Doch das wird sich bald ändern! Ab dem Jahr 2016 stehen den Menschen, die auf ihrer Flucht vor Hunger, Krieg, Ausbeutung usw. über die Mauern Europas bis nach Deutschland kommen, 7m² zu. Im Gegenzug wird durch die Asylgesetzverschärfung die Chance auf einen gesicherten Aufenthaltsstatus in der BRD noch weiter verringert. Die Verfahren zu Abschiebung und Abschiebehaft werden so angepasst, dass sie in Zukunft noch schneller noch mehr Menschen abschieben können. Das Arbeitsverbot, mangelnder Zugang zu Bildung usw. wird dabei weiterhin aufrechterhalten.

Während die Parteien à la CDU, SPD und Grünen die rassistischen Gesetzte machen, hetzen auf der Straße neue rassistische Bewegungen wie Pegida, HoGeSa oder „Bürgerbewegungen“, wie in Marzahn, Köpenick und Buch. Und sehen ihr ach so christliches „Abendland“ in Gefahr vor sog. „Überfremdung“.

Ihnen ist es egal, dass bei der Flucht nach Europa seit 1990 weit mehr als 28.000 Menschen starben, die EU ihre Außengrenzen immer weiter abschottet und private Grenzagenturen riesige Zäune, Gefängnisse und Flotten aufbauen. Ihnen ist auch egal, dass vor allem deutsche Konzerne und Politik für die Fluchtursachen verantwortlich sind. Deutschland, als drittgrößter Waffenexporteur, verdient an jedem Krieg fleißig mit. Gleichzeitig erzwingen sie die Öffnung der Märkte in ehemaligen kolonialen Ländern, sodass Konzerne ohne Einschränkung die lokale Wirtschaft für ihre maximale Gewinnausbeutung benutzen können. Das erzeugt vor allem Armut und somit Abhängigkeit. Wo das Wichtigste der Profit ist, gibt es keinen Platz für Solidarität. Ihnen ist auch egal, dass seit der Krise des Kapitalismus der Konkurrenzkampf zwischen den wirtschaftlich starken Nationen (auch Imperialist_innen genannt) zunimmt, da jeder seine eigenen Profite sichern will. Das bedeutet mehr Krieg und mehr Ausbeutung. Weltweit sind deshalb so viele Menschen auf der Flucht wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr. Allein in Syrien sind es 9 Millionen. Im Juni wollen sich genau diese Industrienationen in Bayern treffen um beim G7 Gipfel die Welt erneut unter sich aufzuteilen.

Wir haben keinen Bock auf Rassismus in der Schule, wir haben keinen Bock, dass unsere Freunde isoliert in extra Klassen gehalten werden um dann mit 18 abgeschoben zu werden. Wir finden es zum kotzen, dass die Asylgesetze weiter verschärft werden, statt Geflüchteten ein würdevolles Leben zu ermöglichen!

Nicht mit uns! Wir haben die Schnauze voll von Rassismus, Ausbeutung und Krieg. Wir wollen eine Gesellschaft die sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet und in der wir solidarisch zusammenleben können! Lasst uns den Widerstand in Schule und Universität organisieren, lasst uns am 24. April auf die Straße gehen und streiken. Wir werden ihnen zeigen, dass wir ihren Rassismus und ihre Kriegstreiberei nicht länger hinnehmen.

Anlässlich der tragischen Entwicklung, die das Thema Geflüchtete in den letzten Tagen genommen hat möchten wir, Schüler_innen und Studierende aus Berlin, Frankfurt und Hamburg, das Refugee Schul- und Unistreikbündnis Berlin und das Bündnis für bedingungsloses Bleiberecht, für Freitag, den 24.04.15 zu einem bundesweiten Aktionstag aufrufen. Wir trauern um die mehr als Tausend Menschen, die allein in den letzten zehn Tagen im Mittelmeer ertrunken sind und um all die anderen, die ihre Flucht vor Armut, Verfolgung und Unterdrückung mit dem Leben bezahlen mussten. Daher rufen wir alle Schüler_innen, Studierenden und gesellschaftlichen Institutionen der BRD auf, an diesem Tag gemeinsam aktiv zu werden. Organisiert auch bei euch Gedenken, Kundgebungen, Demonstrationen und kreative Aktionen: in Gedenken an die Toten, zur Unterstützung der Geflüchteten und als klare Absage an alle Rassist_innen in den Parlamenten und auf der Straße.

Aufruf zum Schulstreik am 24.04.15 / Call for school strike on 24.04.15


www.facebook.com/refugeeschulstreikberlin

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— english —

The number of people fleeing from hunger war and oppression is
constantly increasing. Ever more reasons force people to leave their
homes, seeking help and shelter in Europe and everywhere.

The EU is reacting to this development by increasing investments in private border security and thus shutting down the borders for refugees. Those who are able to overcome the physical barriers are confronted and oppressed by an institutionalized racism, deeply engrained in society. Refugees in this country are not only forced to live in camps in dehumanizing conditions, suppressed in social and political expression by the state and its racist laws. The so called “German Welcome culture” is a euphemism for socially accepted racism: There are thousands of people demonstrating as Pegida or HoGeSa on the streets and there are new racist parties in the parliament like the AfD. Even though all the bourgeois parties have adopted an anti-racist rhetoric and have publicly enounced “Pegida”, their political practice is clearly racist and the next attack on refugee rights has already been planned. These new laws are going to make it a lot easier for the police to hold people in custody to secure deportation and are supposed to increase the number of deportations.

We are fighting for a society built and focused on the needs and abilities of the people, an society in which humans can peacefully live together. That’s why we, the students, will strike on that day and instead of going to school or college we will demonstrate against racist laws and any other form of racial oppression whether on the streets or in the parliaments.

SCHOOL STRIKE | APRIL 24th | 11 AM | ROTES RATHAUS

SOLEMN VIGIL | EU-REPRESENTATION | 3PM | Pariser Platz

Aufruf zum Schulstreik am 24.04.15 / Call for school strike on 24.04.15


www.facebook.com/refugeeschulstreikberlin