Aufruf an die UNHCR zur Unterstützung der Geflüchteten im Krisengebiet Ohlauerstr./Kreuzberg

Liebe UNCHR,

da wir heute daran gehindert wurden am Kirchenkongress über Flüchtlingsschutz in Deutschland und Europa teilzunehmen schreiben wir ihnen persönlich. Dies ist uns nicht neu. Gesetze, Abkommen und Konferenzen über Geflüchtete werden ohne die Stimme der direkt Betroffenen abgehalten und beschlossen.

Wir die Bewohner_innen der besetzten Schule, Anwohner_innen und Unterstützer_innen befinden uns im Krisengebiet Ohlauer Straße in Berlin Kreuzberg. Der Bezirk ist seit einer Woche von der Polizei mit rund 1000 Polizisten 24 Stunden am Tag belagert. Menschen werden, kontrolliert, beleidigt und festgenommen ohne ersichtlichen Grund, Einkaufsläden haben geschlossen, die Pressefreiheit exestiert nicht mehr, Telefone werden abgehört. Die Bewohner_innen der Schule sind durch ihre Isolation psychologischer Folter und großem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt. Medikamente, Duschen und psychologische Betreuung wird von der Polizei untersagt.

Der Bezirk, der Senat und die Polizei möchte die Schule jetzt räumen, weil wir durch unseren Protest des Refugee-Strikes die Isolation der Lager gebrochen haben. Wir protestieren seit mehr als 2 Jahren gegen Abschiebung, Residenzpflicht und das Lagersystem, welches viele Geflüchtete in den Selbstmord treibt. Alle Bewohner_innen der Lager haben kein Kontakt zu Menschen der Zivilisation und sind auch der psychologischen Folter der Isolation ausgesetzt.

Wir fordern einen sofortigen Stop des Militärtputschs der Polizei, Bleiberecht für alle Geflüchteten der Bewegung und das weiterbestehen der Gerhard-Hauptmann-Schule als selbstorganiertes politisches und soziales Zentrum des Refugee-Strikes. Gibt es keine Lösung seitens der Politik für unsere Forderungen oder einen erneuten Räumungsversuch kämpfen wir bis zum Tod!

Von der UNHCR fodern wir politische und humanitäre Unterstützung. Wir befinden uns hier in einem Krisengebiet unter ständiger Gefahr der Polizei!

Refugee-Strike-Berlin